Am 2. Oktober 2025 zeigt uns Dwayne „The Rock“ Johnson eine völlig neue Seite seiner schauspielerischen Fähigkeiten: In „The Smashing Machine“ verkörpert er MMA-Legende Mark Kerr – zerrissen, verletzlich und am Abgrund. Unter der Regie von Benny Safdie (bekannt durch „Uncut Gems“) und an der Seite von Oscar-Nominée Emily Blunt entsteht ein intensives Drama über den Preis des Ruhms im brutalsten Sport der Welt. Dies könnte die Rolle sein, die Johnson vom Action-Star zum ernstzunehmenden Charakterdarsteller transformiert.
🎬 Benny Safdie trifft auf The Rock – Eine unerwartete Kombination
Was passiert, wenn ein Indie-Regisseur, bekannt für seine nervösen, claustrophobischen Charakterstudien, auf einen der größten Action-Stars Hollywoods trifft? „The Smashing Machine“ verspricht genau diese faszinierende Kollision zu werden. Benny Safdie, der uns mit „Uncut Gems“ und „Good Time“ an den Rand des Nervenzusammenbruchs brachte, wendet nun seine einzigartige Vision auf die brutale Welt des Mixed Martial Arts an.
Die Wahl von Dwayne Johnson für die Hauptrolle war dabei alles andere als offensichtlich. Der ehemalige Wrestling-Star, der sich über Jahre als verlässlicher Blockbuster-Garant etablierte, suchte bewusst nach einer Rolle, die seine schauspielerischen Grenzen sprengen würde. In Mark Kerr fand er nicht nur eine physisch fordernde Rolle, sondern vor allem eine psychologisch komplexe Figur, die alles von ihm abverlangt.
A24’s Beteiligung als Produktionsfirma signalisiert zusätzlich, dass wir hier keinen typischen Sportfilm erwarten sollten. Das Studio, das für künstlerisch ambitionierte Filme wie „Everything Everywhere All at Once“, „The Whale“ und „Moonlight“ steht, bringt seine charakteristische Mischung aus kommerziellem Mut und künstlerischer Integrität in dieses Projekt ein. Mit einem Budget von 45 Millionen Dollar ist dies zwar eine der teureren A24-Produktionen, aber immer noch weit entfernt von Johnsons üblichen Blockbuster-Budgets.
📖 Die Story – Was wir bisher wissen
Mark Kerr war eine unstoppbare Kraft im Mixed Martial Arts – ein Mann, der im Ring als „The Smashing Machine“ gefürchtet wurde. Der Film folgt Kerrs Aufstieg in den unregulierten Anfangstagen des MMA in den 1990er Jahren, als es kaum Regeln gab und die Kämpfer buchstäblich um ihr Leben kämpften. Kerr dominierte die Szene, gewann zweimal das UFC-Schwergewichtsturnier und wurde zur internationalen Legende im Pride Fighting Championship in Japan.
Doch hinter der brutalen Fassade des Champions verbirgt sich ein zerrissener Mensch. Der Film zeigt nicht nur Kerrs spektakuläre Siege, sondern vor allem seinen verzweifelten Kampf gegen Schmerzmittelabhängigkeit, die durch die konstanten Verletzungen und den enormen Druck entstanden war. Es ist die Geschichte eines Mannes, der im Ring unbesiegbar schien, aber außerhalb davon gegen seine eigenen Dämonen verlor.
Die Beziehung zu Dawn Staples, gespielt von Emily Blunt, bildet das emotionale Herzstück des Films. Sie ist diejenige, die Kerrs Abstieg hautnah miterlebt, zwischen Liebe und Verzweiflung schwankt und versucht, den Mann zu retten, den sie liebt, während er sich selbst zerstört. Ihre dynamische Beziehung verspricht einige der intensivsten Szenen des Films zu liefern.
👥 Die Besetzung – Perfekt gecastete Charaktere
- Dwayne Johnson als Mark „The Smashing Machine“ Kerr: Johnson durchlief eine radikale physische und mentale Transformation für diese Rolle. Er verlor 15 Kilogramm Muskelmasse, um authentischer zu wirken, und trainierte seine Stimme eine Oktave tiefer. Monatelang arbeitete er mit dem echten Mark Kerr zusammen, studierte dessen Bewegungen, Kampfstil und psychologische Verfassung.
- Emily Blunt als Dawn Staples: Die britische Schauspielerin, bekannt aus „A Quiet Place“ und „Oppenheimer“, übernimmt die emotional fordernde Rolle von Kerrs Lebensgefährtin. Blunt traf sich mit echten Partnerinnen von MMA-Kämpfern, um die spezifische Dynamik dieser Beziehungen zu verstehen.
- Oscar Hightower als Mark Coleman: Coleman war Kerrs Trainingspartner und bester Freund, selbst ein legendärer MMA-Kämpfer. Ihre Freundschaft und Rivalität bildet einen wichtigen Subplot des Films.
- Lyndsy Fonseca als Gabrielle: Eine mysteriöse Figur aus Kerrs Vergangenheit, deren genaue Rolle noch geheim gehalten wird.
- Ryan Bader als sich selbst: Der echte MMA-Champion hat einen Cameo-Auftritt und verleiht dem Film zusätzliche Authentizität.
🎥 Produktion & Hintergründe
Die Produktion von „The Smashing Machine“ war von Anfang an ein Herzensprojekt für alle Beteiligten. Dwayne Johnson, der normalerweise Gagen im zweistelligen Millionenbereich kassiert, verzichtete auf 90% seiner üblichen Bezahlung, um das Projekt mit A24 realisieren zu können. Diese finanzielle Geste zeigt, wie wichtig ihm diese künstlerische Herausforderung war.
Die Dreharbeiten fanden von März bis Juli 2024 an verschiedenen Originalschauplätzen statt. In Las Vegas wurden die frühen UFC-Kämpfe nachgestellt, wobei das Produktionsteam große Anstrengungen unternahm, die raue Atmosphäre der 1990er Jahre authentisch einzufangen. Die Japan-Sequenzen, gedreht in Tokyo, zeigen Kerrs Zeit im Pride Fighting Championship, wo er zum internationalen Star wurde. Die Ohio-Drehorte repräsentieren Kerrs Heimat und die persönlichen Momente seiner Geschichte.
Benny Safdie brachte seine charakteristische Arbeitsweise mit: Lange Takes, improvisierte Dialoge und eine fast dokumentarische Herangehensweise. Die Kampfszenen wurden mit echten MMA-Kämpfern als Stunt-Doubles und Beratern choreografiert, um maximale Authentizität zu gewährleisten. Dabei verzichtete man bewusst auf übertriebene Hollywood-Choreografie zugunsten von realistischen, brutalen Kämpfen.
Die musikalische Untermalung kommt von Daniel Lopatin (bekannt als Oneohtrix Point Never), der bereits bei „Uncut Gems“ mit Safdie zusammenarbeitete. Seine elektronischen, atmosphärischen Kompositionen versprechen, die innere Zerrissenheit der Hauptfigur perfekt zu untermalen.
🎬 Behind the Scenes – Die Entstehungsgeschichte
Die Idee zu „The Smashing Machine“ entstand bereits 2019, als Dwayne Johnson eine HBO-Dokumentation über Mark Kerr sah. Fasziniert von der Komplexität und Tragik dieser Figur, sicherte er sich die Rechte an Kerrs Lebensgeschichte. Ursprünglich war das Projekt als konventionelleres Biopic geplant, doch Johnsons Wunsch nach künstlerischer Herausforderung führte ihn zu Benny Safdie.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Blockbuster-Star und dem Indie-Regisseur war anfangs nicht einfach. Safdie forderte von Johnson, alle seine gewohnten schauspielerischen Sicherheiten aufzugeben. In intensiven Workshop-Sessions wurde Johnson regelrecht „dekonstruiert“ und neu aufgebaut. Der echte Mark Kerr war während des gesamten Prozesses anwesend und half Johnson, die dunkelsten Momente seines Lebens zu verstehen.
Ein besonders intensiver Moment war die Nachstellung von Kerrs Zusammenbruch nach einer vernichtenden Niederlage in Japan. Johnson musste sich emotional so öffnen, wie er es noch nie vor der Kamera getan hatte. Safdie ließ die Kamera über 20 Minuten laufen, während Johnson improvisierte und sich in Kerrs Verzweiflung hineinsteigerte.
Interessanterweise ist dies Benny Safdies erster Solo-Regieauftrag ohne seinen Bruder Josh, mit dem er bisher alle seine Filme gemeinsam inszeniert hatte. Diese kreative Trennung erlaubte ihm, einen noch persönlicheren und introspektiveren Stil zu entwickeln.
🔄 Vergleichbare Filme und Erwartungen
Fans von Darren Aronofskys „The Wrestler“ werden in „The Smashing Machine“ ähnliche Themen wiederfinden – die physische und psychische Zerstörung eines Kämpfers, der nicht aufhören kann. Doch während „The Wrestler“ eine fiktive Geschichte erzählte, basiert dieser Film auf wahren Begebenheiten, was ihm zusätzliches Gewicht verleiht.
Die rohe, ungeschönte Darstellung erinnert auch an „Raging Bull“ von Martin Scorsese, besonders in der Art, wie der Film die Gewalt des Sports nicht glorifiziert, sondern als zerstörerische Kraft zeigt. Safdie selbst nannte „Fat City“ von John Huston als wichtige Inspiration – ein Film über gescheiterte Boxer, der die Einsamkeit und Verzweiflung von Kämpfern am Ende ihrer Karriere zeigt.
Im Vergleich zu anderen MMA-Filmen wie „Warrior“ oder „Never Back Down“ verspricht „The Smashing Machine“ eine deutlich dunklere und realistischere Perspektive. Hier gibt es keine triumphalen Training-Montagen oder heroische Comebacks, sondern die schonungslose Wahrheit über die Kosten des Kampfsports.
🎭 Interessante Fakten und Hintergründe
- Physische Transformation: Johnson trainierte sechs Monate lang täglich vier Stunden MMA-Techniken. Er brach sich dabei zweimal die Nase und erlitt unzählige Prellungen, bestand aber darauf, so viele Kampfszenen wie möglich selbst zu drehen.
- Method Acting: Um Kerrs Schmerzmittelabhängigkeit zu verstehen, verbrachte Johnson Zeit in Entzugskliniken und sprach mit ehemaligen Abhängigen. Er wollte die physischen und psychischen Symptome authentisch darstellen können.
- Echte Kämpfer am Set: Über 30 ehemalige und aktuelle MMA-Kämpfer waren als Berater, Stunt-Doubles oder in kleinen Rollen am Film beteiligt. Viele von ihnen kannten Mark Kerr persönlich und halfen, die Atmosphäre der frühen MMA-Tage zu rekonstruieren.
- Filmfestival-Premiere: Der Film feierte seine Weltpremiere beim Filmfestival in Venedig 2025, wo er Standing Ovations erhielt. Kritiker lobten besonders Johnsons mutige Performance und Safdies kompromisslose Regie.
- Oscar-Spekulationen: Bereits nach den ersten Testvorführungen begannen Spekulationen über mögliche Oscar-Nominierungen, besonders für Johnson in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ – was seine erste Nominierung wäre.
- Mark Kerrs Reaktion: Der echte Mark Kerr brach nach der ersten Sichtung des Films in Tränen aus und sagte, es sei sowohl schmerzhaft als auch kathartisch gewesen, sein Leben so ehrlich auf der Leinwand zu sehen.
- Ungewöhnliche Drehmethode: Safdie ließ viele Szenen in chronologischer Reihenfolge drehen, damit Johnson den physischen und emotionalen Verfall seiner Figur natürlicher darstellen konnte.
💬 Denkwürdige Zitate
„Ich wollte zeigen, dass ich mehr kann als nur der muskulöse Typ zu sein. Diese Rolle hat mich an Orte gebracht, die ich als Schauspieler noch nie erkundet hatte.“ – Dwayne Johnson über seine Motivation
„Mark Kerr ist kein Held, er ist ein Mensch. Und das macht seine Geschichte so kraftvoll.“ – Benny Safdie über seinen Ansatz
„Im Ring fühlte ich mich unbesiegbar. Außerhalb war ich bereits besiegt.“ – Mark Kerr über seine Karriere
„Dies ist kein Film über MMA. Es ist ein Film über einen Mann, der zufällig Kämpfer ist.“ – Emily Blunt über das Projekt
🎯 Erste Einschätzung und Erwartungen
„The Smashing Machine“ hat das Potenzial, einer der wichtigsten Filme des Jahres 2025 zu werden. Die Kombination aus Johnsons mutiger Rollenwahl, Safdies kompromissloser Regie und A24s künstlerischem Ansatz verspricht ein einzigartiges Kinoerlebnis. Dies ist kein Film für Fans von Johnsons typischen Action-Blockbustern, sondern für Zuschauer, die intensive Charakterstudien und schonungslose Ehrlichkeit schätzen.
Die größte Stärke des Films dürfte in seiner Authentizität liegen. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem echten Mark Kerr und die Beteiligung zahlreicher MMA-Veteranen erhält der Film eine Glaubwürdigkeit, die vielen Sportfilmen fehlt. Gleichzeitig vermeidet er die typischen Genre-Klischees und zeigt stattdessen die dunkle Realität hinter dem Glamour des Kampfsports.
Besonders gespannt darf man auf Johnsons Performance sein. Nach Jahren als verlässlicher, aber oft eindimensionaler Action-Star könnte dies die Rolle sein, die ihn als ernstzunehmenden Schauspieler etabliert. Die ersten Reaktionen von Testvorführungen deuten darauf hin, dass er diese Herausforderung gemeistert hat.
Für Fans von anspruchsvollen Sportdramen, Character Studies und Independent-Kino ist „The Smashing Machine“ ein absolutes Muss. Aber auch diejenigen, die Johnson nur aus seinen Blockbustern kennen, sollten sich diese radikale Neuerfindung nicht entgehen lassen. Es könnte der Film sein, der unsere Wahrnehmung von Dwayne Johnson für immer verändert.
Erwartete Bewertung: 8.5/10 – Ein mutiges, kompromissloses Drama, das sowohl Johnson-Fans als auch Arthouse-Liebhaber überraschen wird.