In einer parallelen Welt, in der die Seele eines jeden Menschen in Form eines tierischen Begleiters – eines sogenannten Dämons – existiert, lebt das Waisenmädchen Lyra Belacqua (Dakota Blue Richards) im ehrwürdigen Jordan College in Oxford. Eines Tages erfährt sie, dass Kinder aus ihrer Umgebung spurlos verschwinden, entführt von einer mysteriösen Organisation namens „Generaldirektorium“. Lyras Onkel Lord Asriel (Daniel Craig) forscht währenddessen am geheimnisvollen „Staub“, einer Substanz, die das Universum und den freien Willen der Menschen beeinflussen soll. Als Lyra die elegante, aber undurchsichtige Mrs. Coulter (Nicole Kidman) trifft, scheint sich ihr Leben zum Besseren zu wenden – doch bald erkennt sie, dass Coulter eine gefährliche Agenda verfolgt. Mit Hilfe eines goldenen Kompasses, der Wahrheit offenbaren kann, macht sich Lyra auf die Suche nach den verschwundenen Kindern. Ihre Reise führt sie durch verschneite Landschaften, begleitet von Gyptan-Nomaden, Hexen und einem gepanzerten Eisbären namens Iorek Byrnison. Gemeinsam decken sie eine Verschwörung auf, die weit über ihre Welt hinausreicht. Lyra wird zur Symbolfigur des Widerstands gegen ein unterdrückerisches System. Im finalen Kampf hilft ihr Mut, Vertrauen und der Glaube an Freiheit. Am Ende blickt sie dem Himmel entgegen – bereit für ein noch größeres Abenteuer.
Der goldene Kompass ist einer jener Fantasyfilme, die man immer wieder gerne anschaut – märchenhaft, aber mit Substanz. Die Welt, die hier erschaffen wurde, ist faszinierend und stimmungsvoll, voller kleiner Details, die man entdecken möchte. Das Konzept mit den Dämons ist originell und emotional – es zeigt die Bindung zwischen Mensch und Seele auf eine wunderbar poetische Weise. Dakota Blue Richards spielt Lyra mit einer Mischung aus Neugier und Mut, die perfekt zum Ton des Films passt. Nicole Kidman ist schlicht brillant: ihre Mrs. Coulter ist charmant, verführerisch und eiskalt zugleich. Diese Eleganz mit gefährlichem Unterton ist pures Casting-Gold. Daniel Craig bringt als Asriel Autorität und Geheimnis mit, auch wenn er weniger Screentime hat. Die visuellen Effekte sind für die Zeit absolut beeindruckend – die Mischung aus CGI und realen Sets wirkt stimmig und nie künstlich. Besonders Iorek Byrnison, der Eisbär mit der tiefen Stimme von Ian McKellen, ist ein Highlight. Der Film hat Tempo, Herz und Atmosphäre, ohne sich in Überlänge zu verlieren. Die Musik von Alexandre Desplat unterstreicht das Ganze mit großem Kino-Feeling. Natürlich merkt man, dass die Vorlage von Philip Pullman komplexer ist, als der Film zeigen kann. Manche Themen – vor allem die Religionskritik – wurden abgeschwächt, um das Mainstream-Publikum nicht zu überfordern. Trotzdem funktioniert der Film hervorragend als eigenständiges Abenteuer. Er ist zugänglich, emotional und visuell prächtig. Ein modernes Märchen mit Mut, Intelligenz und Charme. Auch beim erneuten Schauen spürt man, dass hier viel Liebe ins Detail geflossen ist.
WhiskyTom
Wunderschönes Fantasy-Abenteuer mit starker Besetzung, tollen Effekten und viel Herz. Nicole Kidman und Dakota Blue Richards glänzen in einer perfekt inszenierten Welt zwischen Magie und Moral.
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