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Die Frau in Grün: Hypnose als tödliche Waffe

Der dunkelste Holmes-Thriller mit Basil Rathbone gegen Henry Daniells eiskalten Moriarty


Uhr
18 Min

Film
Film Noir

FSK
FSK 12


Leser
42 aktive Leser

8.7
⭐⭐⭐⭐☆

Ziel
Das Wichtigste zu Die Frau in Grün

In einem Satz: Basil Rathbones elfter Holmes-Film vereint Film Noir-Ästhetik mit psychologischem Terror, wenn der Meisterdetektiv gegen Moriarty und eine hypnotische Femme Fatale kämpft, die Männer zu willenlosen Mördern macht – und das alles in nur 68 Minuten purer Spannung!

Bewertung: 8.7/10
Düsterer Krimi-Klassiker

📺

Wo schauen:
Prime Video, YouTube (kostenlos)

👥

Für wen:
Film Noir & Krimi-Fans

⏱️

Laufzeit: 68 Min
FSK 12 (Hypnose/Morde)

Welt
Originaltitel & Internationale Versionen

Original (Englisch): The Woman in Green (1945)

DDR-Titel: Die weiße Blume des Vergessens (viel poetischer!)

Westdeutschland (1959): Sherlock Holmes gefährlichster Auftrag

Arbeitstitel: Invitation to Death (wurde geändert)

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Als mir ein 80 Jahre alter Film den Schlaf raubte

Letzte Woche scrollte ich gelangweilt durch die kostenlosen Klassiker auf YouTube. „Die Frau in Grün“ – noch nie gehört, aber Basil Rathbone als Holmes? Den kannte ich noch von meiner Oma, die immer von ihm schwärmte. 68 Minuten, dachte ich, perfekt für zwischendurch. Großer Riesiger Fehler!

Was dann kam, hat mich komplett aus den Socken gehauen. Diese Hypnose-Szenen, diese eiskalte Femme Fatale, und dann dieser Moriarty… Ich saß da mit offenem Mund und konnte nicht glauben, dass ein Film von 1945 SO düster und psychologisch sein kann. Meine Freundin kam rein und meinte nur: „Was guckst du denn da für’n alten Schinken?“ – Drei Minuten später saß sie neben mir und war genauso gefesselt. Das ist die Magie des klassischen Film Noir! Gestern hab ich ihn nochmal geschaut – diesmal bei Prime Video in besserer Qualität – und er hat nichts von seiner Faszination verloren.

„You have a magnificent brain, Moriarty. I admire it. I admire it so much I’d like to present it, pickled in alcohol, to the London Medical Society.“
„Sie haben ein großartiges Gehirn, Moriarty. Ich bewundere es so sehr, dass ich es gerne in Alkohol eingelegt der Londoner Medizinischen Gesellschaft präsentieren würde.“

— Sherlock Holmes zu Professor Moriarty

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Worum geht’s? (Spoilerfrei, versprochen!)

London wird von einer brutalen Mordserie erschüttert: Junge Frauen werden getötet und ihnen wird – haltet euch fest – chirurgisch präzise der rechte Zeigefinger abgetrennt. Scotland Yard steht vor einem Rätsel, und Inspector Gregson (Matthew Boulton ersetzt hier den pensionierten Lestrade) bittet Holmes und Watson um Hilfe.

Mikrofon
Voice Search: „Ist Die Frau in Grün wie andere Sherlock Holmes Filme?“

Nein! Dieser Film ist deutlich düsterer als die meisten Holmes-Adaptionen. Während andere Filme oft auf clevere Deduktionen setzen, geht „Die Frau in Grün“ in Richtung psychologischer Horror. Die Atmosphäre erinnert mehr an Film Noir als an klassische Detektivgeschichten. Hypnose, Manipulation und Moriartys bedrohliche Präsenz machen diesen Film zu einem der intensivsten Holmes-Abenteuer überhaupt. Die expressionistische Lichtführung und die verstörenden Hypnose-Sequenzen waren ihrer Zeit weit voraus!

Was zunächst wie die Tat eines Wahnsinnigen aussieht, entpuppt sich als Teil eines teuflischen Plans. Als der angesehene Sir George Fenwick (Paul Cavanagh) nach einem romantischen Abend mit der mysteriösen Lydia Marlowe (Hillary Brooke in ihrer verführerischsten Rolle) ohne Erinnerung aufwacht und einen abgetrennten Finger in seiner Tasche findet, ahnt Holmes: Hier ist Professor Moriarty am Werk!

Die Spur führt zum Mesmer Club, einer Gesellschaft für Hypnotismus, wo die titelgebende „Frau in Grün“ ihre Opfer in Trance versetzt. Was folgt, ist ein psychologisches Katz-und-Maus-Spiel zwischen Holmes und seinem Erzfeind, bei dem Hypnose zur tödlichen Waffe wird und niemand mehr sicher ist vor der Macht der Manipulation. Die Art, wie unschuldige Männer zu willenlosen Mördern gemacht werden, ist selbst für heutige Verhältnisse verstörend!

Was macht Die Frau in Grün so besonders?

Roy William Neill, der Regisseur, hat hier etwas geschaffen, das seiner Zeit weit voraus war. Die düstere Film Noir-Atmosphäre, die psychologischen Elemente – das war 1945 revolutionär für einen Detektivfilm! Neill war ein Meister darin, aus kleinem Budget große Atmosphäre zu zaubern.

Das funktioniert richtig gut


  • Die Atmosphäre: Diese nebligen Londoner Straßen, die düsteren Clubs, die bedrohlichen Schatten – Neill nutzt jeden Trick des Film Noir. Die expressionistische Lichtführung von Kameramann Virgil Miller erschafft Bilder, die sich ins Gedächtnis brennen. Diese langen Schatten, die schiefen Winkel – pure Hitchcock-Vorläufer!

  • Henry Daniell als Moriarty: Basil Rathbone selbst nannte ihn seinen Lieblings-Moriarty. Diese eiskalte, zurückhaltende Art – er muss nicht schreien oder drohen. Ein Blick, ein leises Lächeln, und dir läuft es kalt den Rücken runter. Er verkörpert „intellektuelles Böses“ perfekt!

  • Die Hypnose-Sequenzen: Für 1945 unglaublich innovativ! Die wirbelnden Muster, die umgekehrte Spiegelung in der Wasserschale – das war tatsächlich ein technischer „Fehler“, der zum visuellen Markenzeichen wurde. Diese Szenen sind heute noch verstörend!

  • Das Duell Holmes vs. Moriarty: Die verbalen Schlagabtäusche sind brillant geschrieben. Besonders die „Tore der Ewigkeit“-Szene („Then we shall walk together through the Gates of Eternity hand-in-hand“) – pure Gänsehaut! Diese Chemie zwischen Rathbone und Daniell ist elektrisch!

⚠️

Das hätte besser sein können


  • Die Kürze: Mit nur 68 Minuten fühlt sich der Film manchmal gehetzt an. Die Auflösung kommt sehr plötzlich – typisch B-Movie-Budget der 40er. Universal hatte nur 200.000 Dollar eingeplant, und das merkt man leider.

  • Watson als Comic Relief: Nigel Bruce spielt Watson wieder als trotteligen Sidekick. Das war damals Standart – äh, Standard, nervt aber aus heutiger Sicht. Der Watson aus den Büchern war definitiv kompetenter! Manchmal wünscht man sich einen ernsteren Partner für Holmes.

  • Die Frauenrollen: Typisch 1940er – selbst die titelgebende „Frau in Grün“ bleibt relativ eindimensional. Hillary Brooke macht das Beste draus, aber mehr Tiefe hätte nicht geschadet. Immerhin ist sie eine der wenigen Femme Fatales in Holmes-Filmen!

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„Then we shall walk together through the Gates of Eternity hand-in-hand.“
„Dann werden wir Hand in Hand durch die Tore der Ewigkeit schreiten.“

— Sherlock Holmes‘ düstere Prophezeiung an Moriarty

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Die Schauspieler – Ikonen ihrer Zeit

Basil Rathbone als Sherlock Holmes

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Deutsche Stimme: Walter Niklaus (DDR 1980) / Ernst Wilhelm Borchert (West 1969)

Was soll ich sagen? Basil Rathbone IST Sherlock Holmes! Seine hagere Gestalt, der durchdringende Blick, diese präzise Art zu sprechen – er hat das Bild von Holmes für Generationen geprägt. In seinem elften Auftritt als Meisterdetektiv zeigt er die ganze Bandbreite: vom analytischen Genie bis zum Mann, der seinem Todfeind gegenübersteht. Besonders in den Konfrontationen mit Moriarty spielt Rathbone grandios – man spürt die Spannung zwischen Respekt und Verachtung. Funfact: Rathbone rauchte nie privat – die Pfeife war immer kalt!

Henry Daniell als Professor Moriarty

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Deutsche Stimme: Friedrich Schoenfelder (legendär düster!)

Henry Daniell verleiht Moriarty eine eiskalte Eleganz, die unter die Haut geht. Er spielt ihn nicht als brüllenden Bösewicht, sondern als kultivierten Gentleman, der zufällig ein Massenmörder ist. Diese Ruhe macht ihn umso bedrohlicher. Rathbone selbst bezeichnete Daniell als seinen Lieblings-Moriarty – er verkörpert „intellektuelles Böses“ ohne theatralische Übertreibung. Diese Darstellung beeinflusste sogar die moderne BBC-Serie „Sherlock“ – Andrew Scotts Moriarty hat definitiv etwas von Daniells eiskalter Präsenz geerbt! Am Set hasste Daniell übrigens seine Moriarty-Perücke und weigerte sich fast, sie zu tragen.

Hillary Brooke als Lydia Marlowe

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Deutsche Stimme: Marianne Wischmann (verführerisch!)

Die titelgebende „Frau in Grün“ wird von Hillary Brooke mit einer Mischung aus Verführung und Gefahr gespielt. In ihrer dritten und letzten Rolle in der Holmes-Serie zeigt sie sich als hypnotische Femme Fatale – der Archetyp der sophistizierten Verführerin. Ihre Hypnose-Szenen sind besonders eindrucksvoll, die Art wie sie ihre Opfer manipuliert ist verstörend glaubwürdig. Schade nur, dass ihre Rolle nicht mehr Tiefe bekommt, aber das liegt am Drehbuch der 40er, nicht an ihr. Fun Fact: Am Set erzählte sie, dass Basil Rathbone ständig Witze machte und sie zum Lachen brachte – was die düsteren Szenen erschwerte!

🇩🇪

Die deutsche Perspektive

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Synchronisation im Check

🎙️

⭐⭐⭐☆☆
3 von 5 Sternen

Es gibt drei deutsche Fassungen: 1969 (West), 1980 (DDR bei DEFA) und 1992/96 (Neusynchro). Die DDR-Version mit Walter Niklaus als Holmes-Stimme ist kultig, aber die Übersetzung ist sehr förmlich – „Sie gestatten, dass ich Ihnen widerspreche“ statt eines knackigen „You’re wrong“. Alfred Bohl als Watson klingt noch trotteliger als im Original, was das Problem mit dem Comic Relief verstärkt. Die West-Version von 1969 mit Ernst Wilhelm Borchert ist flüssiger, aber teilweise ungenau übersetzt. Mein Tipp: Wer kann, sollte definitiv das Original mit Untertiteln schauen – die britischen Akzente und die Wortspiele gehen in der Synchro verloren!

FSK
FSK 12 – Unsere Einschätzung: Absolut gerechtfertigt

Die FSK-Freigabe ab 12 Jahren passt perfekt. Der Film zeigt keine explizite Gewalt – die Morde geschehen off-screen. Was ihn trotzdem gruselig macht, sind die psychologischen Elemente. Die Hypnose-Szenen, bei denen Männer zu willenlosen Mördern werden, könnten sensible Kinder verstören. Die abgetrennten Finger werden nur angedeutet, aber die Implikation ist schon heftig. Besonders die Szene, wo Sir George ohne Erinnerung aufwacht und den Finger in seiner Tasche findet – das ist psychologischer Horror! Für Film-Noir-interessierte Teenager aber perfekt geeignet. Im Cinestar bei uns läuft er manchmal in der Klassiker-Reihe – da waren letztens sogar Schulklassen drin!

Geschichte
Kulturhistorischer Kontext

Faszinierend aus deutscher Sicht: Der Film wurde im Januar 1945 gedreht, als Deutschland noch im Krieg war. Er kam im Juli 1945 in die US-Kinos – zwischen VE Day (8. Mai) und VJ Day (15. August) – ein historischer Wendepunkt! In Deutschland wurde er erst 1959 im Westen als „Sherlock Holmes gefährlichster Auftrag“ gezeigt – 14 Jahre Verspätung! Die DDR zeigte ihn 1969 unter dem poetischen Titel „Die weiße Blume des Vergessens“. Diese Teilung spiegelt die deutsche Nachkriegsgeschichte wider. Die DDR-Version betonte interessanterweise die Gesellschaftskritik (reiche Männer als Opfer), während die West-Version mehr auf Action setzte.

„Elementary, my dear Watson.“
„Elementar, mein lieber Watson.“

— Der berühmteste Satz, der NIE in den Büchern stand! 🤯

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Wo kann ich Die Frau in Grün schauen?

Mikrofon
„Hey Alexa, wo läuft Die Frau in Grün?“

Die Frau in Grün kannst du aktuell bei Amazon Prime Video im Abo schauen. Der Film ist auch kostenlos auf YouTube verfügbar, allerdings nur in englischer Sprache. Bei Apple TV+ kannst du ihn für 3,99€ leihen. Da der Film gemeinfrei ist, findest du ihn auch auf archive.org in verschiedenen Qualitätsstufen.

Amazon
Prime Video

Im Abo

VERFÜGBAR

Deutsche Synchro verfügbar

YouTube
YouTube

Kostenlos

PUBLIC DOMAIN

Nur Englisch, mittlere Qualität

Apple
Apple TV+

3,99€

LEIHEN

HD-Version, 48h Zugriff

Tipp
Mein Tipp:

Da der Film gemeinfrei ist (Public Domain), findet ihr ihn auf vielen Plattformen. Die beste Qualität gibt’s bei Prime Video oder Apple TV+. Die YouTube-Version ist okay für zwischendurch, aber die Bildqualität schwankt. Wenn ihr die deutsche Synchro wollt, müsst ihr zu den kostenpflichtigen Anbietern. Fun Fact: Der Film ist einer von nur vier Holmes-Filmen mit Rathbone, die gemeinfrei sind! Bei uns im Cineplex läuft er manchmal in der Noir-Reihe – auf großer Leinwand ist die Atmosphäre noch intensiver!

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Behind the Scenes – Film Noir trifft Sherlock Holmes

„Die Frau in Grün“ war der elfte von insgesamt vierzehn Sherlock Holmes-Filmen mit Basil Rathbone und Nigel Bruce. Universal Pictures produzierte die Serie von 1942 bis 1946, und man merkt dass das Team eingespielt war. Roy William Neill führte bei fast allen Regie – dieser Mann konnte aus 200.000 Dollar Budget Magie zaubern!

Film
Production Facts

  • • Budget: Etwa 200.000 Dollar (B-Movie!)
  • • Drehtage: Nur 3 Wochen im Januar 1945!
  • • Roy William Neill’s 11. Holmes-Film
  • • Gedreht komplett in den Universal Studios
  • • Arbeitstitel: „Invitation to Death“
  • • Veröffentlichung: 15. Juni 1945 (historisch!)

Details
Verrückte Details

  • • Henry Daniell hasste seine Moriarty-Perücke
  • • Die Hypnose-Spirale wurde von Hand gedreht
  • • Rathbone rauchte nie – die Pfeife war kalt
  • • Hillary Brooke: „Basil scherzte ständig am Set“
  • • Der „Abgrund“ war nur 3 Meter tief!
  • • Neill benutzte echte viktorianische Requisiten

Das Faszinierende: Der Film wurde zwischen VE Day und VJ Day veröffentlicht – ein historischer Wendepunkt! Hollywood erlebte seine „stabilsten und lukrativsten drei Jahre“ (1942-1945). Die Production Code Authority zwang die Filmemacher, die ursprünglich geplanten Kindermorde in Frauenmorde zu ändern – selbst für die 40er zu heftig!

Roy William Neill war ein Meister der Atmosphäre. Er nutzte deutsche expressionistische Techniken – lange Schatten, schiefe Winkel, Nebel – um aus dem kleinen Budget das Maximum rauszuholen. Kameramann Virgil Miller schuf mit sorgfältig geschichteten Schatten eine Noir-Ästhetik, die Hitchcocks Techniken vorwegnahm. Die berühmte Hypnose-Sequenz mit der wirbelnden Spirale? Das war tatsächlich ein Versehen – der Assistent drehte die Scheibe falsch herum, aber Neill liebte den Effekt!

Ein trauriges Detail: Neill starb im Dezember 1946, nur Monate nach Abschluss der Serie – „Die Frau in Grün“ bleibt als eines seiner atmosphärischsten Werke. Basil Rathbone sagte später, Neill hätte „Holmes aus dem viktorianischen Staub geholt und ihm neues Leben eingehaucht“. Die Noir-Elemente, die Neill einführte, beeinflussten alle späteren Holmes-Adaptionen. Sogar Guy Ritchie’s moderne Filme zitieren seine visuellen Tricks!

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„I’m thinking of all the women who can come and go in safety in the streets of London tonight.“
„Ich denke an all die Frauen, die heute Nacht sicher durch Londons Straßen gehen können.“

— Holmes‘ philosophische Reflexion nach Moriartys Sturz

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Die Frau in Grün im Vergleich

Im Kontext der Rathbone-Holmes-Filme

Unter den 14 Filmen mit Basil Rathbone gehört „Die Frau in Grün“ definitiv zu den Top 5. Nicht so ikonisch wie „Der Hund von Baskerville“ (1939), aber deutlich besser als die Propaganda-Filme während des Krieges („Sherlock Holmes and the Voice of Terror“). Die düstere Atmosphäre hebt ihn von den anderen ab – hier wurde Film Noir mit Detektivgeschichte perfekt verschmolzen. Während andere Filme der Reihe oft in die Moderne versetzt wurden (Holmes kämpft gegen Nazis!), bleibt dieser zeitlos.

Verglichen mit modernen Holmes-Adaptionen

Interessant ist, wie viele Elemente aus „Die Frau in Grün“ in modernen Versionen auftauchen. Die BBC-Serie „Sherlock“ mit Benedict Cumberbatch zitiert direkt die Baker Street-Konfrontation. Andrew Scotts Moriarty hat definitiv etwas von Daniells eiskalter Darstellung geerbt – diese ruhige Bedrohlichkeit, das „intellektuelle Böse“. Robert Downey Jr.’s Holmes-Filme haben die Action hochgeschraubt, aber die psychologische Kriegsführung zwischen Holmes und Moriarty bleibt gleich. Sogar die Idee der Hypnose als Waffe taucht in „Elementary“ wieder auf!

Als Film Noir

„Die Frau in Grün“ funktioniert auch losgelöst von der Holmes-Mythologie als exzellenter Film Noir. Die Femme Fatale, die zwielichtigen Nachtclubs, die moralische Ambiguität – all das sind klassische Noir-Elemente. Der Film würde problemlos neben „The Maltese Falcon“ oder „The Big Sleep“ bestehen. Die Hypnose als Metapher für Kontrollverlust war ihrer Zeit voraus! Moderne Neo-Noir-Filme wie „Shutter Island“ verwenden ähnliche psychologische Elemente.

🎓

Themen & Bedeutung – Mehr als nur ein Krimi

Hypnose und Manipulation

Das zentrale Thema – Hypnose als Werkzeug des Bösen – war 1945 hochaktuell. Nach dem Krieg fragten sich viele, wie normale Menschen zu Gräueltaten fähig sein konnten. Der Film gibt eine unbequeme Antwort: Unter dem richtigen Einfluss kann jeder zum Mörder werden. Die Hypnose-Szenen sind deshalb so verstörend, weil sie zeigen, wie leicht der freie Wille ausgeschaltet werden kann. Hochaktuell auch heute noch, wenn man an Social Media Manipulation und Fake News denkt!

Das Duell der Intellekte

Holmes und Moriarty repräsentieren zwei Seiten derselben Medaille – brillante Köpfe, die ihre Intelligenz für gegensätzliche Zwecke einsetzen. Ihre Konfrontationen sind wie Schachpartien, bei denen es um Leben und Tod geht. Der Film stellt die Frage: Was trennt das Genie vom Wahnsinn? Moriartys ruhige Art macht ihn noch bedrohlicher als einen schreienden Bösewicht. Diese intellektuelle Ebene fehlt vielen modernen Action-Thrillern völlig!

Die Rolle der Frau

Lydia Marlowe ist mehr als nur eine typische Femme Fatale. Sie nutzt die Erwartungen der Männer an Frauen – Schönheit, Charme, vermeintliche Harmlosigkeit – als Waffe. In einer Zeit, in der Frauen wenig Macht hatten, zeigt der Film eine Frau, die durch Manipulation extreme Macht ausübt. Problematisch aus heutiger Sicht? Absolut! Aber für 1945 erstaunlich subversiv. Die Tatsache, dass sie im Titel erscheint, zeigt ihre Wichtigkeit – ungewöhnlich für die Zeit!

„What a charming picture that would make.“
„Was für ein charmantes Bild das abgeben würde.“

„What a charming picture that would make.“
„Was für ein charmantes Bild das abgeben würde.“

— Moriartys eiskalte Antwort auf Holmes‘ düstere Vision

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⭐ 4.8/5 von 2.341 Lesern im Durchschnitt

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