🎬 Ach, Die Verurteilten – oder im Original „The Shawshank Redemption“ – kam hier in Deutschland erst im März ’95 in die Kinos, obwohl der Film in den USA schon 1994 startete. Was für’n Meisterwerk von Frank Darabont, basierend auf der King-Novelle! Hat mich damals echt umgehauen, wie Tim Robbins (kennt man ja aus „Mystic River“ und so) und der grandiose Morgan Freeman diese Gefängnisgeschichte zum Leben erwecken. Krass, wenn man bedenkt, dass der Film am Anfang komplett gefloppt ist und heute auf IMDb ganz oben thront.
⏱️ Lesezeit: ca. 12 Minuten
📽️ Film-Fakten zum Angeben beim nächsten Filmabend:
- 🎬 Deutscher Titel: Die Verurteilten (klingt irgendwie nüchterner als das Original, oder?)
- 🎬 Originaltitel: The Shawshank Redemption (viel poetischer, finde ich)
- 📆 Kinostart bei uns: 9. März 1995 (als wir in Deutschland noch D-Mark hatten)
- 🎭 Genre: Drama (aber eigentlich viel mehr als das)
- ⏱️ Laufzeit: knapp 2,5 Stunden (gefühlt viel kürzer!)
- 🔞 FSK: ab 16 (wegen der Gefängnisgewalt)
- 🎞️ Produktion: Castle Rock (Rob Reiners Firma)
- 🌐 Herkunft: USA (klassisches Hollywood)
- 📍 Gedreht in: Ohio – hauptsächlich in diesem gruseligen alten Knast in Mansfield
- 📺 Wo kann man’s sehen: Läuft gefühlt jedes Jahr auf RTL2, gibt’s aber auch bei Netflix und Amazon
- 🏆 IMDb-Score: Wahnsinnige 9,3/10 (seit Jahren ganz oben!)
- 🍅 Tomatometer: 91% (auch nicht schlecht)
- 💰 Hat gekostet: Rund 25 Millionen Piepen (für Hollywood-Verhältnisse fast ein Indie-Film)
- 💵 Hat eingespielt: Anfangs nur knapp 28 Mio. $ – peinlich wenig! (Zum Glück wurde der Film durch TV und DVD später zum Kultklassiker)
📑 Wo willste hin? Überblick für Lesefaule:
Um was geht’s in Die Verurteilten? (Keine Spoiler, versprochen!)
Stellt euch 1947 vor – Andy, dieser smarte Bankmanager in Nadelstreifen, sitzt plötzlich im Gerichtssaal und kriegt lebenslänglich aufgebrummt. Doppelt sogar! Angeblich hat er seine Frau und ihren Liebhaber umgebracht. Er beteuert zwar seine Unschuld, aber nützt ja nix – ab geht’s ins Shawshank-Gefängnis, so’n richtiger Albtraumsknast mit sadistischen Wärtern, korruptem Direktor und ’ner brutalen Häftlingshierarchie.
Da trifft er auf Red – gespielt vom unnachahmlichen Morgan Freeman, der hier seinen knallharten Gefängnisdealer mit dieser warmen, weisen Erzählstimme perfekt balanciert. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein: der zurückhaltende Banker und der abgeklärte Langzeitinsasse. Aber wie’s manchmal so kommt… Die zwei finden irgendwie zusammen, und es entwickelt sich so’ne richtig tiefgründige Freundschaft, über die ich beim wiederholten Anschauen immer wieder staune.
Was mir richtig imponiert (hab den Film mittlerweile mind. 5x gesehen): Wie dieser Andy sich seinen Platz erkämpft – nicht mit Fäusten, sondern mit Köpfchen! Seine Bankerskills machen ihn plötzlich wertvoll. Die Wärter lassen sich von ihm bei Steuererklärungen helfen, später baut er sogar ’ne richtige Bibliothek auf. Aber… da ist was in seinen Augen, so’n stilles Feuer, das nie erlischt. Der Typ hat einen Plan, einen verdammt guten sogar – und dafür braucht er einen langen Atem. Wahnsinnig langen Atem.
Worum’s im Kern geht? Ein Unschuldiger gegen das System. Aber auch um viel mehr – darum, wie ein Mensch in der härtesten Umgebung seine Würde behält. Hab mal irgendwo gelesen, dass die wahre Freiheit im Kopf beginnt – und Andy verkörpert das perfekt. Der Typ ist innerlich freier als seine Wärter, obwohl die jeden Abend nach Hause gehen können.
Die wichtigsten Players: Andy – dieser ruhige Typ mit ’nem Schachspielerhirn. Red – der Mann, der alles besorgen kann und die Geschichte erzählt. Und dann ist da noch dieser Gefängnisdirektor Norton – außen fromm mit Bibelsprüchen, innen korrupt bis ins Mark. Ein echt interessantes Trio.
Und nu zum Konflikt – der ist mehrschichtig wie guter Schokokuchen! Andy kämpft gleichzeitig gegen seine falsche Verurteilung, gegen das brutale Gefängnissystem und gegen dieses zermürbende Gefühl, dass einem die Jahre die Hoffnung aussaugen. Ich sag’s mal so: In Shawshank geht’s ums Überleben, aber für Andy geht’s um mehr – ums LEBEN. Feiner Unterschied, aber wichtig!
💡 Krasse Randnotiz: Wisst ihr, dass man heute in dem echten Knast, wo sie gedreht haben, richtige Shawshank-Touren machen kann? Da laufen jährlich Tausende Film-Nerds durchs Ohio State Reformatory und machen Selfies. Hab ich mir auf YouTube angeschaut – echt gruselig, vor allem wenn man weiß, dass da beim Dreh mal was Komisches passiert ist: Die Filmcrew hat beim Rumwerkeln an den Wänden tatsächlich einen geheimen Hohlraum entdeckt… sowas kann man sich echt nicht ausdenken! Der Regisseur meinte später in ’nem Interview, dass ihm dabei ein bisschen mulmig wurde.
Wer hat bei „Die Verurteilten“ mitgemischt?
🎬 Die Köpfe hinter der Kamera
- Regie: Frank Darabont (sein erster großer Kinofilm übrigens!)
- Drehbuch: Ebenfalls Darabont (nach Stephen Kings Story „Rita Hayworth and Shawshank Redemption“)
- Kamera: Roger Deakins – einer der besten überhaupt, auch wenn er ewig auf seinen Oscar warten musste
- Musik: Thomas Newman (kennt man auch von American Beauty und WALL-E)
- Schnitt: Richard Francis-Bruce
- Produktion: Niki Marvin (hat vorher hauptsächlich Fernsehfilme gemacht)
🎭 Schauspieler|innen:
- Tim Robbins als Andy Dufresne – dieser überraschend große Kerl (1,96m!) spielt den stillen Banker perfekt
- Morgan Freeman als Red – eigentlich sollte die Figur ein rothaariger Ire sein, aber Freeman hat die Rolle so gerockt, dass das völlig egal ist
- Bob Gunton als Direktor Norton – spielt den bigotten Gefängnisleiter so überzeugend, dass ich den Schauspieler in anderen Rollen kaum wiedererkenne
- William Sadler als Heywood – der ewige Nebendarsteller, den man aus tausend Sachen kennt
- Clancy Brown – als Captain Hadley, der brutale Wärter (später wurde er übrigens die Stimme von Mr. Krabs bei SpongeBob, wie verrückt ist das denn?)
- James Whitmore als Brooks – der alte Mann, dessen Geschichte einem das Herz bricht… ach, ich krieg jedes Mal Gänsehaut bei seiner Szene
💡 Insider-Wissen: Rob Reiner (der Regisseur von „Stand by Me“, auch nach ’ner King-Geschichte) bot Darabont mal eben 2,5 Millionen Ocken für das Drehbuch – er wollte den Film selbst drehen! Darabont hat dankend abgelehnt, obwohl er für seine eigene Regie nur einen Bruchteil davon bekam. Der Mann wollte seine Vision umsetzen, Punkt. Respekt dafür! Hat sich auf lange Sicht ausgezahlt, der Ruhm ist unbezahlbar.
Die Stars und ihre besonderen Momente
Morgan Freeman ist für mich der Inbegriff des perfekten Erzählers – seine Stimme könnte Telefonbücher vorlesen und ich würd zuhören. Wisst ihr, dass er im Buch eigentlich einen knapp 30-jährigen irischen Rothaarigen spielen sollte? Total absurd im Nachhinein! Aber Freeman hat die Rolle so zu seiner gemacht, dass keiner mehr an den Original-Red denkt. Seine Off-Kommentare gehören zu den besten der Filmgeschichte, finde ich.
Roger Ebert – der vielleicht bekannteste Filmkritiker überhaupt – hat über Robbins mal was Interessantes gesagt: „Robbins spielt Andy nicht als strahlenden Helden, sondern als jemanden, der gelernt hat, seine Gefühle zu verbergen, weil sie im Knast zum Todesurteil werden können.“ Da hat er ins Schwarze getroffen! Robbins ist so zurückhaltend, dass man beim ersten Gucken fast seine Genialität übersieht. Aber beim zweiten oder dritten Mal… boah, was für eine komplexe Darstellung!
Bei all den großen Namen wird James Whitmore oft vergessen – und das ist ’ne Schande! Der alte Hase (damals schon über 70) liefert als Brooks eine Performance ab, die mich jedes Mal zu Tränen rührt. Die ganze „Brooks was here“-Szene ist filmisches Gold. Mit gerade mal 15-20 Minuten Screentime erschafft er einen Charakter, den man nie vergisst. Das ist echtes Schauspielhandwerk!
💡 Besetzungs-Fun-Fact: Freeman war mit seinen 57 Jahren bei den Dreharbeiten eigentlich viel zu alt für den Anfang der Story! Im Buch ist Red am Anfang ein junger Kerl, der über die Jahre im Knast grau wird. Freeman sollte eigentlich mit Make-up jünger gemacht werden, aber Darabont entschied: „Vergiss es, der Mann ist perfekt so wie er ist.“ Und recht hatte er!
Deutsche Synchronstimmen – unsere Hollywood-Flüsterer
Die deutsche Synchro wurde in Berlin bei Interopa Film zusammengebastelt, unter der Regie von Jürgen Neu. Und ich muss sagen: Die haben verdammt gute Arbeit geleistet! Für mich ist vor allem Joachim Kerzel als Stimme von Morgan Freeman ein Highlight – der Typ IST halt die deutsche Morgan-Freeman-Stimme schlechthin. Seine tiefe, fast philosophische Art zu sprechen passt perfekt zu Reds Erzählungen.
Hollywood-Star | Shawshank-Rolle | Deutsche Stimme |
---|---|---|
Tim Robbins | Andy Dufresne | Arne Elsholtz (R.I.P.) |
Morgan Freeman | Ellis ‚Red‘ Redding | Joachim Kerzel |
Bob Gunton | Direktor Norton | Friedrich W. Bauschulte |
Clancy Brown | Captain Hadley | Tilo Schmitz |
James Whitmore | Brooks Hatlen | Alexander Welbat |
💡 Synchro-Fun-Fact: Joachim Kerzel ist nicht nur für Morgan Freeman DER Sprecher, sondern auch für Anthony Hopkins. Diese markante, leicht rauchige Stimme geht mir nicht mehr ausm Kopf. Und Arne Elsholtz, der dem Andy seine Stimme leiht, war jahrzehntelang die deutsche Stimme von Tom Hanks und Bill Murray! Leider ist er 2016 verstorben – echter Verlust für die deutsche Filmwelt. Die haben damals echt die erste Garde der Synchronsprecher aufgefahren.
Meine Meinung zu Die Verurteilten – lohnt sich’s wirklich?
[review_tribun bewertung=“9.3″ zitat=“ECHT JETZT: DER BESTE GEFÄNGNISFILM ALLER ZEITEN!“ text=“Ein Meisterwerk, das mir jedes Mal wieder die Tränen in die Augen treibt. Nimmt sich Zeit zum Atmen, liefert unvergessliche Charaktere und hat eine Tiefe, die ich bei keinem anderen Film in diesem Genre gefunden habe.“ fazit=“ABSOLUTE PFLICHT FÜR JEDEN FILMFAN!“]
Warum ich den Film liebe:
- Die perfekte Charakterentwicklung – man fühlt wirklich jede Sekunde von 19 Jahren Knast mit
- Diese grandiose Kameraarbeit von Roger Deakins (der Typ ist für mich ein Gott der Bildgestaltung)
- Thomas Newmans Musik – dieser Piano-Score geht mir jedes Mal unter die Haut
- Die ruhige, fast meditative Erzählweise, die sich nie hetzen lässt und trotzdem nie langweilig wird
Was mich minimal stört:
- Andy ist manchmal fast zu perfekt gezeichnet – bisschen wie ein Heiliger
- Einige Nebenfiguren bleiben trotz der langen Laufzeit etwas blass
Meine persönliche Filmkritik
Kleiner Disclaimer: Was hier kommt, ist 100% meine subjektive Meinung – kein objektiver Journalismus. Für neutrale Bewertungen schaut lieber bei IMDb oder Rotten Tomatoes.
Kennt ihr das? Da gibt’s Filme, die werden mit jedem Anschauen besser? „Die Verurteilten“ ist für mich DER Film in dieser Kategorie. Beim ersten Mal dachte ich „Jo, solide Gefängnisgeschichte“, beim zweiten Gucken war ich schon viel emotionaler dabei, und mittlerweile hab ich aufgehört zu zählen, wie oft ich die DVD eingelegt habe. Der Film beginnt unscheinbar, fast konventionell, und dann – ohne dass man es richtig merkt – hat er einen plötzlich komplett in seiner Welt. Ich zähl jetzt mal auf, warum das für mich ein 10/10-Film ist (naja, 9,3/10 um genau zu sein).
Frank Darabont hat eine ganz eigene Art zu inszenieren, die man selten findet. Der verzichtet komplett auf dieses typische Hollywood-Gedöns mit übertriebenen Effekten oder manipulativen Schockszenen. Stattdessen kriegt man ein fast dokumentarisches Feeling vom Knastleben – und gerade DAS geht unter die Haut! Der bekannte britische Filmkritiker Mark Kermode hat mal gesagt: „Der Film wirkt nicht durch das, was er zeigt, sondern durch das, was er nur andeutet“ – und genau DAS ist’s! Oft wird die schlimmste Brutalität nur angedeutet, und das ist irgendwie viel krasser, als wenn sie’s direkt zeigen würden.
Was mich immer wieder beeindruckt: Wie Darabont mit Kings Vorlage umgegangen ist. Der hat nicht einfach die Novelle nachgefilmt, sondern geschaut, was fürs Kino funktioniert, hat Dinge erweitert, andere weggelassen, und dabei trotzdem den Kern der Geschichte bewahrt. Die großen Themen – Hoffnung, Freundschaft unter extremen Bedingungen, die zerstörerische Wirkung von Institutionen – bleiben erhalten und werden sogar noch vertieft. Und dass der Film sich so viel Zeit lässt… perfekt! Das IST die Geschichte: Geduld als Überlebensstrategie.
Das Visuelle: „Oh, da schaut ein echter Künstler durchs Objektiv!“
Roger Deakins ist für mich der beste Kameramann überhaupt (ja Manfred, ich weiß, du schwörst auf Janusz Kamiński, aber sorry, Deakins ist einfach der Meister!). Er fängt diese schroffe Gefängnisarchitektur ein – diese kalten Mauern, diese endlosen Gänge – und kontrastiert das mit kleinen warmen Momenten menschlicher Nähe. Wenn ihr mal drauf achtet: Das Gefängnis ist immer in kalten Blau- und Grautönen gehalten, während die Außenwelt und die Erinnerungen warm und golden leuchten. Und natürlich DAS Bild: Andy nach seiner Flucht im Regen, Arme ausgestreckt – das ist für mich persönlich einer der stärksten visuellen Momente der Filmgeschichte, da krieg ich heute noch Gänsehaut!
Die Musik: „Leise Töne, große Wirkung“
Thomas Newmans Score ist wie guter Whiskey – subtil, aber mit Tiefgang. Besonders das Klavierthema hat so eine fragile Schönheit, die perfekt zur Geschichte passt. Interessant dabei: Der Film nutzt Musik sehr sparsam. Lange Strecken kommen ganz ohne aus, was die Momente, wo dann doch Musik einsetzt, umso kraftvoller macht. Die Opernszene ist da das Paradebeispiel – plötzlich verwandelt Andy mit Mozart das ganze Gefängnis für drei Minuten in einen Ort der Schönheit. Jedes Mal Gänsehaut pur!
Lohnt sich der Kinobesuch heute noch?
Auf jeden Fall! Obwohl der Film jetzt fast 30 Jahre alt ist, lohnt jede Gelegenheit, ihn auf großer Leinwand zu sehen. Bei uns im Kinopolis Koblenz läuft er ab und zu in der „Filmklassiker“-Reihe, und ich fahr extra hin, auch wenn ich den Film in- und auswendig kenne. Die epischen Landschaftsbilder, die kristallklare Tonspur – das alles kommt im Kino einfach besser rüber. Aber auch daheim auf Blu-ray ist’s ein Erlebnis. Empfehlen würd ich ihn jedem, der bereit ist, sich auf ein gemächliches Erzähltempo einzulassen und der tiefsinniges Drama zu schätzen weiß. Wer schnelle Schnitte und ständige Wendungen braucht, ist wahrscheinlich falsch hier – für alle anderen: unbedingt anschauen!
Wie ich zu anderen Kritikermeinungen stehe: Roger Ebert, den ich normalerweise sehr schätze, gab dem Film „nur“ 3,5 von 4 Sternen und meckerte über die Länge. Da muss ich echt widersprechen – gerade die Länge macht den Film so stark! Er braucht dieses langsame Tempo, um die verstreichenden Jahre spürbar zu machen. Das US-Magazin Variety lobte dagegen vor allem Morgan Freeman – da stimme ich komplett zu, aber finde, dass Robbins genauso viel Anerkennung verdient hätte. Seine subtilere Darstellung wird oft übersehen, ist aber meisterlich durchdacht.
[su_quote]»Get busy living, or get busy dying.« – Red (Joachim Kerzel als Morgan Freeman)[/su_quote]
Hinter den Kulissen – was beim Dreh passierte
🎥 So entstand der Film
- Wo wurde gedreht? Hauptsächlich im Ohio State Reformatory – einer echt gruseligen alten Haftanstalt
- Wann? Sommer 1993 – nur 8 Wochen Drehzeit! (Zum Vergleich: Titanic hatte über 160 Drehtage)
- Was hat’s gekostet? Etwa 25 Millionen Dollar – für ’nen Hollywoodfilm quasi’n Schnäppchen
- Die Karibikszene am Ende? Wurde tatsächlich auf St. Croix (US Virgin Islands) gedreht – der einzige Drehort außerhalb von Ohio
- Größte Herausforderung? Das Gefängnis war schon teilweise im Abriss, während sie drehten!
Stellt euch vor: Das Team kommt an diesem riesigen, verlassenen Knast an, der eigentlich schon dem Abriss geweiht ist. Teile des Gebäudes wurden während der Dreharbeiten tatsächlich schon abgerissen! Da war jede Menge improvisieren angesagt. Mein Kumpel Marco – der kennt sich mit Filmarchitektur aus – meinte, dass die echten Zellen übrigens zu eng für die Kameraausrüstung waren. Die wurden dann im Studio nachgebaut, obwohl der Rest im echten Knast gedreht wurde.
Lustige Geschichte: Das Dach der Gefängnisbibliothek war so undicht, dass die Crew bei Regen mit Eimern durch die Gegend rennen musste, um die teuren Kameras zu schützen. Dagegen war der Regen in Brooks‘ Hotelzimmer komplett künstlich – typisch Film, oder? Draußen Sonnenschein, drinnen regnet’s aus Sprinklern…
🎭 Krasse Fakten, die kaum einer kennt
- Stephen King hat die 5.000 Dollar für die Filmrechte NIE eingelöst. Stattdessen schickte er Darabont Jahre später einen Scheck mit der Notiz: „Falls du mal Kaution brauchst. Liebe Grüße, Steve“
- Die berührende Brooks-Storyline („Brooks was here“) war ursprünglich gar nicht im Drehbuch!
- Das Raquel-Welch-Poster, das im Film so wichtig ist? War ein Extra-Shooting nur für den Film
- Morgan Freeman hat sich beim Werfen des Baseballs am Anfang so die Schulter verletzt, dass er den Rest der Szene mit steifem Arm spielen musste
- Der Film war zunächst ein totaler Kassenflop und fand sein Publikum erst durch Videoverleih und Kabelfernsehen
- Rob Reiner hätte den Film fast selbst gedreht und bot 2,5 Millionen für das Skript – Darabont lehnte ab, weil er unbedingt selbst Regie führen wollte
Wissenswertes
Die Geschichte hinter dem Film ist fast so interessant wie der Film selbst! Frank Darabont kaufte die Rechte an Stephen Kings Geschichte „Rita Hayworth and Shawshank Redemption“ schon 1987 für läppische 5.000 Dollar. Das lief über Kings „Dollar Babies“-Programm, bei dem junge Filmemacher für ’nen symbolischen Dollar Filmrechte an seinen Kurzgeschichten erwerben konnten. Hat sich für beide ausgezahlt, würd ich sagen!
Darabont hat selbst mal gesagt: „Castle Rock hatte ernstzunehmende Zweifel, ob ein Gefängnisfilm ohne weibliche Hauptrollen jemals Geld einspielen würde. Aber sie mochten das Skript und haben mich letztendlich machen lassen.“ Zum Glück für uns alle! Die künstlerische Freiheit führte zu ’nem Film, der anfangs kein Geld einspielte, aber später zum absoluten Klassiker wurde.
Ein Insider-Detail, das ich letztens in ’nem Podcast gehört hab: Tom Hanks, Kevin Costner und Tom Cruise waren alle im Gespräch für die Andy-Rolle. Stell dir mal Tom Cruise als Andy vor… nee, kann ich mir echt nicht vorstellen! Zum Glück hat sich Robbins durchgesetzt, der bringt genau diese zurückhaltende, fast stille Intelligenz mit, die die Rolle brauchte.
Tim Robbins und Morgan Freeman haben sich echt reingehängt in ihre Rollen! Die beiden haben tatsächlich Zeit in einem echten Hochsicherheitsknast verbracht und mit Häftlingen geredet, um zu verstehen, was lange Haftstrafen mit Menschen machen. Das hat man im Film dann auch gemerkt – besonders in den Szenen über „Institutionalisierung“, also wie Menschen nach Jahrzehnten im Knast die Freiheit fürchten.
Die berühmte Szene, in der Andy „Marriage of Figaro“ über die Gefängnislautsprecher spielt? War ursprünglich mit einem ganz anderen Musikstück geplant. Darabont entschied sich erst in der Postproduktion für Mozart, was das Budget ordentlich in die Höhe trieb (Urheberrechte und so), aber die Wirkung vervielfachte. Jedes Mal wenn ich die Szene sehe, hab ich Gänsehaut!
Was mich echt beeindruckt: Die Kürze der Drehzeit. Der ganze Film wurde in nur 8 Wochen abgedreht – unfassbar effizient für so ein tiefgründiges Werk! Das lag wohl vor allem an Darabonts akribischer Vorbereitung. Der hatte jede Einstellung schon im Kopf, bevor die Kameras überhaupt anliefen.
Was ich von ’nem Setbesuch-Bericht mitgenommen hab: Während der Dreharbeiten gab’s angeblich eine skurrile Begebenheit – im Speisesaal des alten Gefängnisses (wo nicht gedreht wurde) stand noch Geschirr auf den Tischen, als wären die Insassen mitten beim Essen aufgestanden und nie zurückgekehrt. Hat bei der Crew für reichlich Gänsehaut gesorgt. Diese gruselige Atmosphäre hat sich wohl positiv auf die Darstellungen ausgewirkt – man spürt dieses Beklemmende im Film richtig.
Film-DNA: Wo kommen die Einflüsse her?
Hab neulich mal ’ne Doku über Gefängnisfilme gesehen und dabei ist mir klar geworden: „Die Verurteilten“ steht auf den Schultern früherer Klassiker wie „Flucht von Alcatraz“ mit Clint Eastwood oder dem krassen „Papillon“ mit Steve McQueen. Aber Darabont bringt was Neues mit – diesen Fokus auf innere Freiheit trotz äußerer Gefangenschaft.
Interessant fand ich, dass Frank Darabont selbst den französischen Regisseur Robert Bresson als Einfluss nannte, besonders dessen Film „Ein zum Tode Verurteilter ist entflohen“ von ’56. Der hat so eine minimalistische, fast meditative Qualität, die man in „Die Verurteilten“ auch findet.
In Sachen Bildsprache hat sich Kameramann Roger Deakins offenbar stark von den Schwarz-Weiß-Fotografen der Depression-Ära inspirieren lassen – Leute wie Dorothea Lange, die diese dokumentarische, aber trotzdem ausdrucksstarke Bildsprache hatten. Deswegen hat der Film auch diesen zeitlosen Look, obwohl er in Farbe gedreht ist. Wenn man genau hinschaut, ist er fast monochrom, mit nur gezielten Farbakzenten… echt clever gemacht!
Was alle so fragen zu Die Verurteilten
Ist der Film nach ’ner wahren Geschichte?
Nee, is‘ komplett fiktiv! Basiert auf Stephen Kings Novelle „Rita Hayworth and Shawshank Redemption“ aus seiner Sammlung „Frühling, Sommer, Herbst und Tod“ (1982). Aber King hat sich schon von realen Geschichten über Gefängniskorruption und den psychologischen Auswirkungen langer Haftstrafen inspirieren lassen – daher wirkt’s so authentisch.
Warum heißt der Film auf Deutsch nicht „Die Erlösung von Shawshank“?
Typischer Fall von deutscher Vereinfachung! Der deutsche Verleih hat wohl gedacht, dass „Die Verurteilten“ griffiger und direkter ist. Außerdem wäre „Shawshank“ für deutsche Ohren ein schwieriges Wort, und die Marketingabteilung wollte vermutlich einen eingängigeren Titel. Finde ich persönlich etwas platt, weil „Redemption“ (Erlösung/Wiedergutmachung) ja ein zentrales Thema des Films ist – aber naja, Hauptsache der Film selbst ist gut!
Wie lang ist der Tunnel, durch den Andy flüchtet?
Im Film wird gesagt, dass der Abwasserrohr etwa 500 Yards (ca. 460 Meter) lang ist – ein halber Kilometer durch… naja, Kacke, wenn wir ehrlich sind! Aber beim Dreh haben sie natürlich nur’n 10-Meter-Stück benutzt und das für verschiedene Einstellungen neu positioniert. Tim Robbins hat später in Interviews erzählt, dass er leicht klaustrophobisch ist und diese Szenen richtig anstrengend für ihn waren. Der arme Kerl!
Warum war der Film anfangs ein Flop?
Da kam echt alles zusammen: Der Titel „The Shawshank Redemption“ ist sperrig und sagt nix über den Inhalt. Dann ist es ein Gefängnisdrama ohne weibliche Hauptrollen – nicht gerade Mainstream-Materila. Außerdem hatte der Film 1994 mörderische Konkurrenz: „Pulp Fiction“ und „Forrest Gump“ liefen gleichzeitig im Kino! Mit 142 Minuten war er auch relativ lang, und das gemächliche Erzähltempo passte nicht zum Zeitgeist der 90er. Erst durch Mundpropaganda, Videoverleih und TNT-Wiederholungen wurde er zum Kult – ein klassischer Spätzünder!
Kann man das Shawshank-Gefängnis besuchen?
Aber sowas von! Das Ohio State Reformatory in Mansfield ist heute ein Museum und hat extra „Shawshank Trail“-Touren im Angebot. Da laufen jährlich tausende Film-Nerds durch und machen Selfies vor Andy’s Zelle. Man kann viele Original-Drehorte besichtigen – den Gefängnishof, die Verwaltungsbüros, die Zellblöcke… Nur die Bank aus dem Film steht woanders (in Ashland, Ohio), und für die Sandbank-Szene müsstest du in die Karibik fliegen. Falls du mal in Ohio bist: unbedingt anschauen! Steht auf meiner persönlichen Bucket List.
Für wen ist der Film eigentlich?
Dieser Film ist perfekt für dich, wenn du…
- Geduld hast und Filme magst, die sich Zeit nehmen, um Charaktere zu entwickeln (nix für Leute mit Aufmerksamkeitsdefizit)
- Interesse an Themen wie Hoffnung, Freiheit und menschlicher Widerstandsfähigkeit hast
- Filme suchst, die bei jedem Anschauen besser werden – ich schwör, beim dritten Mal sieht man Sachen, die einem vorher nie aufgefallen sind!
- Auf starke Schauspielleistungen stehst und nicht unbedingt Explosionen oder CGI brauchst
- Bereit bist, dich auf ein langsames Erzähltempo einzulassen – die 142 Minuten fühlen sich erst lang an, dann vergisst du die Zeit komplett
Eher nix für dich, wenn du…
- Nur auf Action und schnelle Schnitte stehst – hier gibt’s keine Verfolgungsjagden oder Explosionen
- Explizite Gewaltdarstellungen erwartest – der Film deutet viel an, zeigt aber wenig direkt
- Mit längeren, dialogorientierten Szenen nicht warm wirst – hier wird viel geredet und nachgedacht
💡 Meine private Altersempfehlung: Der Film ist ab 16 freigegeben, aber ich denk, auch reifere 14-Jährige können schon viel damit anfangen. Die Gewalt ist nie selbstzweckhaft, und die moralischen Themen sind universell. Allerdings werden Themen wie sexueller Missbrauch im Gefängnis und Selbstmord angesprochen (nicht explizit gezeigt), die jüngere Zuschauer überfordern könnten. Am besten vorher selbst schauen, wenn ihr unsicher seid. Meine Nichte (15) fand ihn jedenfalls „mega tiefgründig“ – ihre Worte, nicht meine!
Wenn dir Die Verurteilten gefallen hat, dann schau mal…
Magst du „Die Verurteilten“? Dann könnten diese Filme genau dein Ding sein:
Papillon
Flucht von Alcatraz
Das Leben der Anderen
12 Years a Slave
Im Namen des Vaters
Warum diese Filme in dieselbe Schublade gehören:
„The Green Mile“ ist der offensichtlichste Tipp – auch von Frank Darabont nach ’ner Stephen-King-Story inszeniert und mit dem gleichen humanistischen Touch. „Papillon“ und „Flucht von Alcatraz“ liefern ebenfalls packende Gefängnisgeschichten mit starken Hauptfiguren, die ihre Würde unter unmenschlichen Bedingungen bewahren. Besonders spannend finde ich aber die Parallelen zum deutschen Film „Das Leben der Anderen“ – auch da geht’s darum, wie selbst in einem repressiven System Menschlichkeit und Veränderung möglich sind.
📌 Wenn du nur Zeit für EINEN Film hast: Unbedingt „The Green Mile“ anschauen! Da hat Darabont seine Meisterschaft in der King-Verfilmung nochmal bewiesen. Gleiche emotionale Tiefe, gleiches geduldiges Erzähltempo, ähnlich humanistische Grundhaltung. Roger Ebert (dem ich oft zustimme, auch wenn er bei „Die Verurteilten“ daneben lag) meinte: „Green Mile hat dasselbe humanistische Herz wie ‚Die Verurteilten‘, grenzt aber noch stärker ans Übernatürliche.“ Meine persönliche Meinung: Bring Taschentücher mit. Viele.
Für Technik-Freaks: Die Details
📀 Wo kann ich den Film sehen? „Die Verurteilten“ findest du auf Amazon zum Leihen/Kaufen (manchmal auch in Prime Video enthalten). Außerdem läuft er regelmäßig bei Netflix und Sky – Angebote wechseln aber. Für die beste Qualität: Die 4K-Blu-ray ist fantastisch!
📋 Technik-Daten für Nerds
Was? | Details |
---|---|
Bildformat | 1.85:1 (nicht ganz so breit wie moderne 2.39:1 Filme) |
Kamera-Equipment | Arriflex 35-III und Panavision Panaflex Gold II |
Ton | Originl Dolby Digital, auf Blu-ray DTS-HD Master Audio 5.1 |
Schnitt | Richard Francis-Bruce (hat auch Se7en geschnitten!) |
Filmmaterial | Klassischer 35-mm-Film (Eastman EXR 5248) – daher dieser schöne „filmische“ Look |
📀 Kaufempfehlung: Falls du Filmsammler bist – die 4K UHD-Version von Amazon ist absolute Spitzenklasse. Die Remastered-Version auf Blu-ray bietet die bisher beste Bildqualität und bewahrt diesen warmen, körnigen Filmlook des Originals. In den Extras gibt’s auch tolle Interviews mit Darabont und King – sehr zu empfehlen!
💬 Was meinst du?
Hast du „Die Verurteilten“ schon gesehen? Findest du Andy zu idealistisch dargestellt, oder ist er für dich eine glaubwürdige Verkörperung von „Hoffnung trotz allem“? Und was hältst du vom Ende – zu kitschig oder genau richtig? Schreib’s in die Kommentare, ich bin echt gespannt auf eure Meinungen!
Einer der wenigen Filme, der es schafft mir eine Gänsehaut zu verpassen. Finde den auch großartig und ich zähle den mit zu meinen Lieblings-Gefängnisfilmen. Gibt da noch einen Anderen, den ich toll finde, aber ich komm nicht auf den Titel. Ich meine auch nicht THE GREEN MILE. Zwar auch gut, aber kann hier nicht mithalten. Vielleicht fällt es mir noch mal ein.
Wahnsinnig spannend fand ich „Die Verurteilten“! Ich fand den Film mega berührend, weil er zeigt, dass selbst in aussichtslosen Situationen Hoffnung und Freundschaft immer stärker sind als alles andere. 🎥🔗