Bevor Fast & Furious peinlich wurde, war Manta Manta schon längst da.
Kurzinhalt:
Bertie (Til Schweiger) lebt für seinen Opel Manta, seine Clique und die Straße. Gemeinsam mit seinen Freunden Klausi (Michael Kessler), Gerd (Martin Armknecht) und Uschi (Tina Ruland) verbringt er seine Tage zwischen Tuning, Rennen und dummen Sprüchen.
Natürlich darf der ewige Kampf zwischen Proll-Posern und Spießbürgern nicht fehlen.
Als ein illegales Autorennen gegen einen versnobten Golf-Fahrer ansteht, geraten Berties Liebe zu Uschi und seine Ehre als Manta-Fahrer mächtig unter Druck.
Zwischen Bier, Burnouts und Beziehungsdrama pendelt der Film munter hin und her.
Dabei bleibt der Humor meist auf Stammtischniveau und die Dialoge klischeehaft.
Es geht um schnelle Autos, dicke Sprüche und dünne Story.
Echte Spannung oder gar Charakterentwicklung? Fehlanzeige.
Was bleibt, ist der ewige Kult um den Manta und seine Szene.
Und ein Soundtrack, der sich damals wie heute hören lassen kann.
Review:
Manta Manta ist ein Zeitdokument der frühen 90er – und das nicht unbedingt im besten Sinne.
Was als deutsche Antwort auf amerikanische B-Movie-Autofilme durchgehen könnte, bleibt auf dem Niveau einer Proll-Komödie mit Schützenfest-Charme.
Til Schweiger spielt sich durch den Film mit einer Mischung aus Grinsen und Genuschel, die später zu seinem Markenzeichen wurde.
Die Nebenrollen wirken zusammengeschustert und bleiben flach wie eine Motorhaube.
Dialoge pendeln zwischen peinlich, platt und unfreiwillig komisch.
Der Humor zündet heute – wenn überhaupt – nur noch aus nostalgischen Gründen.
Was den Film rettet, ist sein bewusstes Over-the-Top und der lässige Soundtrack.
Die Rennszenen sind bestenfalls solide und wirken gegen moderne Maßstäbe wie Standbilder.
Die Darstellung von Frauen ist aus heutiger Sicht maximal fragwürdig – Klischees über Klischees.
Trotzdem hat der Film bis heute seinen Fankreis und wird oft als „Kult“ bezeichnet.
Wirklich verdient hat er sich das aber nur wegen seiner Zeitgeist-Ikone und eben jenem Soundtrack.
Man kann ihm zugutehalten, dass er sich selbst nie wirklich ernst nimmt.
Aber das macht ihn nicht besser – höchstens erträglicher.
Der Film hat weder dramaturgisch noch filmisch viel zu bieten.
Was bleibt, ist ein Trash-Vergnügen für Fans von stumpfem Humor und alten Opels.
Die Sprüche sind so alt wie das Klischee vom Manta-Fahrer.
Das einzig wirklich Geile bleibt der Soundtrack – der ballert auch heute noch.
Die Idee war da, die Umsetzung nie wirklich gut.
Für einen Bierabend mit Freunden vielleicht okay – für ernsthaftes Kino eher nicht.
Und wenn man ehrlich ist: Trash war er schon, bevor es cool war.
[review_whiskytom bewertung=“4″ text=“Manta Manta bleibt ein Proll-Kultfilm, den man maximal aus Nostalgiegründen erträgt. Soundtrack top, Rest flop. Ein Machwerk, das man sich einmal gibt – und dann auch wieder vergisst.“ breite=“100%“]