박서준

Park Seo-jun. Wenn du K-Drama-Fan bist und bei diesem Namen nicht sofort Bilder im Kopf hast – wo warst du die letzten zehn Jahre? Der Mann aus Seoul, geboren am 16. Dezember 1988, hat sich vom Nobody zum absoluten Publikumsliebling hochgearbeitet. Und das mit einer Karriere, die alles andere als geradlinig verlief.

Bevor die Kameras auf ihn gerichtet waren, leistete Park seinen Militärdienst ab – anders als viele Kollegen, die erst auf dem Karrierehöhepunkt einrücken müssen. Cleverer Move, wenn man so will. Seine ersten Schritte vor der Kamera? Eher unspektakulär. Kleine Rollen hier, Gastauftritte dort. In Varietyshows wie "Running Man" oder "1박 2일" tauchte er auf, sammelte Erfahrung, lernte das Handwerk. Sein Schauspielstudium an der Seoul Institute of the Arts gab ihm das theoretische Fundament – aber ehrlich gesagt, was ihn wirklich formt, ist dieses gewisse Etwas. Charisma nennen es die einen. Ich nenne es: Der Typ hat einfach Präsenz.

Der echte Durchbruch? Kam schleichend und dann plötzlich mit voller Wucht. "Itaewon Class" im Jahr 2020 – boah, das hat eingeschlagen! Park Sae-ro-yi, dieser sture, gerechtigkeitsbesessene Charakter mit der ikonischen Kastenfrisur, wurde zum kulturellen Phänomen. Nicht nur in Korea. Weltweit. Netflix sei Dank schauten plötzlich Millionen zu, wie dieser Mann seinen Vater rächt und nebenbei ein Restaurant hochzieht. Aber Moment – war das 2020 oder doch Ende 2019? Egal, der Impact zählt. Und der war gewaltig. Interessant dabei: Park spielte die Rolle mit einer Mischung aus Verletzlichkeit und unbeugsamer Härte, die ich so selten sehe. Vorher hatte er schon mit "Fight for My Way" und "What's Wrong with Secretary Kim" solide Hits gelandet. Doch Itaewon Class katapultierte ihn in eine andere Liga.

Und dann kam Hollywood.

Bong Joon-hos "Parasite" – ja, DER Parasite – brachte ihm 2019 einen kurzen, aber denkwürdigen Auftritt als Min-hyuk. Quasi ein Sprungbrett ins internationale Geschäft. 2023 folgte "The Marvels" als Prince Yan. Marvel! Das MCU! Krass, oder? Okay, der Film selbst lief... nun ja, durchwachsen an den Kinokassen. Aber hey – Park Seo-jun stand neben Brie Larson. Im selben Jahr startete "Gyeongseong Creature" auf Netflix, eine düstere Mystery-Serie im Korea der 1940er Jahre. Park als Jang Tae-sang, ein gerissener Pfandleiher mit Herz – ziemlich anders als seine früheren Rollen. Für 2025 dürfen wir gespannt sein, welche Projekte noch kommen. Der Mann hält sich bedeckt, aber Gerüchte über weitere internationale Produktionen kursieren.

Privat gibt Park nicht viel preis. Bekannt ist seine enge Freundschaft mit den BTS-Mitgliedern – die sogenannte "Wooga Squad" macht regelmäßig Schlagzeilen. Fitness? Offensichtlich wichtig, der Kerl ist durchtrainiert. Ansonsten scheint er sein Privatleben ziemlich erfolgreich von den Kameras fernzuhalten. Was bleibt, ist ein Schauspieler, der mit 37 noch lange nicht am Zenit steht. Ich bin gespannt, was da noch kommt.