Benicio del Toro

Diese Augen. Dieser Blick. Schwer, müde, und trotzdem brennend vor Intensität. Benicio del Toro muss in einer Szene kein Wort sagen – und du weißt trotzdem genau, was in seinem Kopf vorgeht. Geboren am 19. Februar 1967 in San Germán, Puerto Rico, war ihm das Rampenlicht nicht unbedingt in die Wiege gelegt.

Seine Kindheit? Alles andere als Hollywood-Glamour. Mit neun Jahren verlor er seine Mutter, kurz darauf zog die Familie nach Pennsylvania. Stell dir vor: Ein puerto-ricanischer Junge im kalten amerikanischen Nordosten, zwischen zwei Kulturen. Ursprünglich wollte er Anwalt werden – ernsthaft! Das Jurastudium schmiss er nach einem Jahr hin. Schauspielunterricht bei Stella Adler in New York klang wohl spannender. Rückblickend: Gute Entscheidung.

Die ersten Jahre in Hollywood? Zäh. Kleine Rollen hier, Gastauftritte dort. In Miami Vice tauchte er 1988 kurz als Dealer namens Pito auf. Nichts Weltbewegendes. Dann kam 1995 Die üblichen Verdächtigen – und plötzlich merkten die Leute: Hey, wer ist dieser Typ mit dem seltsamen Akzent? Sein Fenster Mumbles war eigentlich eine winzige Nebenrolle. Del Toro baute sie zu etwas Unvergesslichem aus. Der echte Durchbruch? Traffic im Jahr 2000. Als korrupter mexikanischer Cop Javier Rodríguez lieferte er eine Performance ab, die dir den Atem raubt. Kaum Dialog, viel Schweigen. Alles über Körpersprache und – ja – diese verdammten Augen. Oscar, Golden Globe, SAG Award, BAFTA: Er räumte alles ab. Alles.

Was macht diesen Mann so anders?

Vielleicht ist es seine Weigerung, den einfachen Weg zu gehen. In 21 Gramm spielte er einen verzweifelten Ex-Sträfling. In Sicario einen undurchschaubaren Auftragskiller. Im Marvel-Universum tauchte er als The Collector auf – in Guardians of the Galaxy, Infinity War, sogar in der animierten What If...? Serie. Ach, und Regie führt er auch noch: 7 Tage in Havanna von 2012 zeigt eine ganz andere kreative Seite. In Wes Andersons The French Dispatch verkörperte er 2021 den inhaftierten Künstler Moses Rosenthaler – wunderbar skurril. Für 2025 steht One Battle After Another an, wo er als Sensei Sergio St. Carlos zu sehen sein wird. Der Typ hört einfach nicht auf, sich neu zu erfinden.

Privat hält er sich bedeckt. Bekannt ist: Er hat eine Tochter mit Kimberly Stewart. Ansonsten? Wenig Skandale, keine wilden Schlagzeilen. Fast schon ungewöhnlich für Hollywood. Wer mehr über ihn erfahren will, muss seine Filme schauen. Da steckt alles drin.