Chiwetel Ejiofor

12 Years a Slave. Wer diesen Film gesehen hat, vergisst Chiwetel Ejiofor nicht mehr. Diese Augen. Dieser Schmerz. Diese unglaubliche Würde inmitten des Grauens. Geboren am 10. Juli 1977 im Londoner Stadtteil Forest Gate – und heute einer der respektiertesten Schauspieler seiner Generation.

Seine Wurzeln liegen in Nigeria, seine Eltern wanderten nach England aus. Der junge Chiwetel – übrigens spricht man den Vornamen ungefähr "Tschiwétel" aus, falls ihr euch das auch immer gefragt habt – entdeckte früh seine Leidenschaft fürs Theater. Mit gerade mal 19 bekam er seine erste TV-Rolle in Deadly Voyage. Ein Jahr später? Steven Spielberg castet ihn für Amistad. Nicht schlecht für den Anfang, oder? Die Theaterbühne blieb ihm trotzdem wichtig. Im Jahr 2000 spielte er Romeo in Shakespeares Klassiker und räumte prompt den Jack Tinker Award ab. Der Ian Charleson Award? Nominierung. Der Typ sammelte Auszeichnungen, bevor Hollywood überhaupt richtig aufmerksam wurde.

Dann kam 2002 Kleine schmutzige Tricks mit Audrey Tautou – seine erste echte Hauptrolle. Aber mal ehrlich: Wer erinnert sich nicht an ihn in Tatsächlich... Liebe? Dieser Moment, als er erfährt, dass sein bester Freund seine Frau liebt. Herzzerreißend. Spike Lees Inside Man zeigte 2006 eine völlig andere Seite: cool, clever, unter Druck. Roland Emmerichs 2012 brachte ihm Blockbuster-Erfahrung. Und dann, 2013, Steve McQueens 12 Years a Slave. Mann. Als Solomon Northup, ein freier Mann, der in die Sklaverei verkauft wird, lieferte Ejiofor eine Performance, die einem den Atem raubt. Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller. BAFTA gewonnen. Golden Globe nominiert. Die Welt schaute hin.

Was macht diesen Schauspieler so besonders?

Er verschwindet komplett in seinen Rollen. Im Marvel-Universum spielt er Baron Mordo – zuerst in Doctor Strange, dann wieder in Multiverse of Madness. Ganz anderes Genre, gleiche Intensität. Ach ja, und der Typ führt nebenbei auch noch Regie! Der Junge, der den Wind einfing von 2019 war sein Regiedebüt bei einem Spielfilm. Er schrieb sogar das Drehbuch. 2024 folgte Rob Peace. Aktuell? In Venom: The Last Dance ist er als Strickland zu sehen, und für 2025 steht The Life of Chuck auf dem Programm. Der Mann bleibt busy.

Privat hält er sich eher bedeckt. Was man weiß: 2008 wurde er zum OBE ernannt, 2015 sogar zum CBE – Commander of the Order of the British Empire. Ziemlich fancy für jemanden, der auf der Bühne als Romeo angefangen hat. Was kommt als nächstes? Bei Ejiofor weiß man nie genau. Aber langweilig wird's garantiert nicht.