Christopher Eccleston

Salford, 1964. Arbeiterviertel in der Nähe von Manchester. Hier wächst ein Junge auf, der später das britische Fernsehen und Kino mit einer Intensität prägen wird, die man so selten sieht. Christopher Eccleston – ein Name, der bei vielen sofort ein Bild hervorruft: den neunten Doctor.

Seine Kindheit war alles andere als glamourös. Sohn eines Bauarbeiters und einer Hausfrau, aufgewachsen in einfachen Verhältnissen. Theater? Schauspieler werden? Das war nichts für Leute wie ihn – zumindest dachten das wohl die meisten in seiner Umgebung. Aber Eccleston hatte andere Pläne. Er studierte an der Central School of Speech and Drama in London und kämpfte sich durch. Übrigens – sein Salford-Akzent? Den hat er nie abgelegt. Absichtlich. Eine Art Trotz gegen das elitäre Establishment der britischen Schauspielszene.

Der Durchbruch kam schleichend, aber heftig. In den 90ern machte er mit Filmen wie "Shallow Grave" unter Danny Boyle auf sich aufmerksam. Dann "28 Days Later" – boah, diese Szenen als Major Henry West! Da sitzt du im Kino und denkst: Der Typ ist gefährlicher als die Zombies. Oder waren das Infizierte? Egal. Was mich damals umgehauen hat: Diese kontrollierte Brutalität, diese Augen, die gleichzeitig leer und bedrohlich wirken. Dann 2005 – Doctor Who. Eine Staffel nur, aber was für eine. Er brachte dem Doctor eine Dunkelheit, eine Kriegsmüdigkeit, die es vorher so nie gab. Die BBC wollte mehr. Er nicht. Seine Gründe? Die erfuhr man erst Jahre später – Konflikte hinter den Kulissen, Unzufriedenheit mit der Produktion. Mutig? Definitiv. Karrieretechnisch clever? Hmm, darüber lässt sich streiten.

Was macht Christopher Eccleston eigentlich so anders?

Er wählt seine Rollen mit einer fast schon störrischen Konsequenz. In "Heroes" als unsichtbarer Claude – wieder so ein gebrochener Charakter. In "True Detective" Staffel 1 als Captain Ted Connelly. Selbst in "Thor: The Dark World" als Malekith – okay, der Film war... naja. Aber Eccleston gibt immer alles. Interessant dabei: Er hat sich offen zu seinen psychischen Problemen bekannt. Anorexie, Depressionen. In einer Branche, die oft so tut, als wäre alles perfekt, ziemlich bemerkenswert. Seine Autobiografie "I Love the Bones of You" von 2019 – warte, oder war das 2020? – jedenfalls: schonungslos ehrlich.

Aktuell hält sich Eccleston eher bedeckt, was große Blockbuster angeht. Er konzentriert sich auf Theater, auf kleinere Projekte, auf Rollen mit Substanz. Für 2025 gibt es Gerüchte über neue TV-Produktionen, aber Konkretes? Schwer zu sagen bei jemandem, der so ungern im Rampenlicht steht. Was man weiß: Er lebt in London, hat Kinder, und seine Leidenschaft für Fußball – speziell Manchester United – ist legendär.