Karen Gillan

Rote Haare, blaue Haut, null Kompromisse. Karen Gillan ist eine dieser Schauspielerinnen, bei denen man nie weiß, was als Nächstes kommt – und genau das macht sie so verdammt interessant. Geboren am 28. November 1987 im schottischen Inverness, einem Ort, der eher für Nessie bekannt ist als für Hollywood-Stars.

Ihre Kindheit? Klassisch britisch, würde ich sagen. Schon früh zog es sie zur Schauspielerei, und mit 16 packte sie ihre Koffer Richtung Edinburgh, um Drama zu studieren. Dann London. Dann die große weite Welt. Übrigens – bevor sie vor der Kamera landete, arbeitete sie als Model. Kann man sich vorstellen bei den Beinen. Aber das Modeln war nur ein Zwischenstopp. Die Bühne rief, und Karen hörte zu.

Der Durchbruch? Doctor Who, 2010. Amy Pond. Als die BBC ankündigte, dass Matt Smiths neuer Doctor eine rothaarige Schottin als Begleiterin bekommt, war die Aufregung riesig. Und Karen lieferte. Drei Staffeln lang war sie das Herz der Serie – frech, emotional, manchmal nervig auf die beste Art. Ich erinnere mich noch, wie ich damals dachte: Die wird man nicht mehr los. Und ich hatte recht. 2014 dann der Sprung ins Marvel-Universum. Nebula in Guardians of the Galaxy. Komplett blau geschminkt, Glatze, kaum wiederzuerkennen. Wer macht sowas freiwillig? Karen Gillan macht sowas. Die Rolle hätte eine Randfigur bleiben können, aber sie spielte Nebula mit so viel unterdrückter Wut und Verletzlichkeit, dass Marvel sie immer weiter ausbaute. Infinity War, Endgame, Guardians Vol. 3 – überall dabei.

Was Karen Gillan von anderen unterscheidet?

Sie hat keine Angst vor Risiken. Während andere Schauspielerinnen ihre Karriere sorgfältig kuratieren, springt sie zwischen Blockbustern und Indie-Projekten hin und her wie ein aufgedrehtes Känguru. Jumanji: Willkommen im Dschungel (2017) bewies, dass sie auch Comedy kann – und wie! Zusammen mit Dwayne Johnson und Jack Black sorgte sie für einen der überraschendsten Hits des Jahres. Drei Fortsetzungen später ist sie fester Bestandteil der Franchise. Und dann wäre da noch ihre Arbeit hinter der Kamera. Ja, richtig gelesen. Karen führt auch Regie. The Party's Just Beginning (2018) – ihr Spielfilmdebüt als Regisseurin und Autorin – war ein düsteres Drama über Suizid und Trauer. Nicht gerade leichte Kost, aber echt und roh. Gedreht in ihrer Heimat Inverness.

Aktuell? 2024 war sie in mehreren Projekten zu sehen, und für 2025 stehen weitere Sachen an. Die MCU-Tür steht nach Endgame theoretisch offen, auch wenn Nebulas Geschichte einen befriedigenden Abschluss fand. Gerüchte über neue Rollen gibt es ständig. Was feststeht: Karen Gillan hat sich als eine der vielseitigsten Schauspielerinnen ihrer Generation etabliert – vom BBC-Fernsehen zum Marvel-Blockbuster zur Indie-Regisseurin.

Privat hält sie sich eher bedeckt. Bekannt ist ihre Freundschaft mit ihren Guardians-Kollegen, besonders mit Pom Klementieff. Und ihr Humor? Trocken wie schottischer Whisky. Wer ihre Interviews kennt, weiß: Diese Frau nimmt sich selbst nicht zu ernst. Vielleicht ist das ihr Geheimnis.