Paul Bettany

Jarvis. Diese Stimme. Wer den ersten Iron Man gesehen hat, erinnert sich sofort daran. Kühl, britisch, irgendwie beruhigend – und doch mit diesem feinen Humor. Paul Bettany hat einer KI mehr Persönlichkeit eingehaucht als manche Schauspieler ihren Hauptrollen. Geboren am 27. Mai 1971 in Harlesden, einem Stadtteil im Nordwesten Londons.

Seine Anfänge? Alles andere als glamourös. Bevor Hollywood rief, schlug sich Bettany als Straßenkünstler durch – ja, wirklich. Er performte auf den Straßen Londons, um über die Runden zu kommen. Theater war seine erste Liebe, das Royal Court Theatre seine Bühne. Dann kam das Fernsehen: Killer Net, Heimkehr, kleine Parts hier und da. Sein Filmdebüt in Bent 1997 brachte ihn mit Schwergewichten wie Ian McKellen und Jude Law zusammen. Übrigens – Law wurde später einer seiner engsten Freunde. Die beiden drehten mehrere Filme gemeinsam.

Der echte Durchbruch? Gangster No. 1 im Jahr 2000. Mann, was für eine Performance. Als junger Gangster spielte er so intensiv, so verstörend gut, dass die British Independent Film Awards aufmerksam wurden. Nominierung als bester Schauspieler. Danach ging's Schlag auf Schlag: A Beautiful Mind neben Russell Crowe, Master and Commander mit seinem späteren Schwager – warte, war das 2003 oder 2004? Egal, jedenfalls lernte er dort Jennifer Connelly kennen. Die beiden heirateten 2003. Und dann kam Marvel. Was 2008 als reine Sprechrolle für Iron Man begann, entwickelte sich über die Jahre zum vollwertigen Superhelden. Vom körperlosen Jarvis zum Vision – diese Entwicklung war ziemlich einzigartig im MCU.

Was Bettany von anderen unterscheidet?

Er wählt seine Rollen mit einer fast schon eigensinnigen Sorgfalt. Blockbuster wie Avengers: Infinity War, klar. Aber auch Indie-Projekte, historische Dramen, sogar Regie bei Shelter 2014. WandaVision auf Disney+ war dann 2021 so etwas wie eine späte Krönung – endlich bekam Vision die Tiefe, die er verdiente. Die Serie zeigte: Bettany kann Tragik, Komik und alles dazwischen. Für 2025 bleibt es spannend, welche Projekte noch kommen. Nach über 25 Jahren im Geschäft hat er sich Wahlfreiheit erarbeitet.

Privat lebt er mit Jennifer Connelly und den gemeinsamen Kindern eher zurückgezogen. Interviews gibt er selten, und wenn, dann mit diesem trockenen britischen Humor. Ein Detail, das mich immer wieder amüsiert: Robert Downey Jr. rief ihn damals einfach an und fragte, ob er Jarvis sprechen will. Ohne Vorsprechen. Einfach so. Manchmal entscheidet ein Telefonat über eine Karriere.