Stellan Skarsgård

Göteborg, 1951. In dieser schwedischen Hafenstadt erblickt ein Junge das Licht der Welt, der Jahrzehnte später Hollywood-Blockbuster genauso prägen wird wie anspruchsvolles Arthouse-Kino. Stellan Skarsgård – ein Name, der heute für Vielseitigkeit steht wie kaum ein zweiter.

Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen entdeckte er früh die Bühne für sich. Mit gerade mal 16 Jahren stand er bereits vor der Kamera, spielte in der schwedischen Serie "Bombi Bitt" mit. Die Schauspielschule am Königlichen Dramatischen Theater in Stockholm formte ihn anschließend zum Handwerker. Und was für einem! In Schweden wurde er schnell zum Star, drehte einen Film nach dem anderen. Aber der internationale Durchbruch? Der ließ auf sich warten.

Dann kam 1990. "Jagd auf Roter Oktober" – sein Hollywood-Debüt. Plötzlich stand er neben Sean Connery und Alec Baldwin. Krass, oder? Danach ging es Schlag auf Schlag. Lars von Triers "Breaking the Waves" (1996) zeigte eine völlig andere Seite: roh, emotional, verstörend gut. Dieser Mann kann eben alles. "Good Will Hunting" neben Matt Damon und Robin Williams, dann die Piraten-Saga als verfluchter Bootstrap Bill Turner – ich erinnere mich noch, wie ich beim ersten Fluch der Karibik 2-Screening dachte: Moment, ist das nicht der Schwede aus..? War er. Die Bandbreite ist echt irre. Vom nachdenklichen Professor Selvig in den Marvel-Filmen bis zum monströsen Baron Harkonnen in Denis Villeneuves "Dune" – Skarsgård verschwindet in seinen Rollen.

Was genau macht diesen Mann so faszinierend?

Seine Wahl der Projekte zeigt einen kompromisslosen Künstler. "Chernobyl" (2019) brachte ihm einen Golden Globe und einen Emmy – verdient, wenn ihr mich fragt. Seine Darstellung des sowjetischen Funktionärs Boris Schtscherbina ging unter die Haut. Ganz ohne große Gesten, einfach durch pure Präsenz. In der Star Wars-Serie "Andor" (2022) brillierte er als mysteriöser Rebellenführer Luthen Rael. Manche Fans halten das für seine stärkste Leistung überhaupt. Hmm, da könnte was dran sein. Für 2025 steht "Sentimental Value" an, wo er Gustav Borg verkörpert – wieder mal eine Charakterrolle, die Tiefe verspricht.

Übrigens – und das ist fast genauso beeindruckend wie seine Karriere – hat Stellan acht Kinder. Acht! Davon sind gleich mehrere selbst erfolgreiche Schauspieler geworden: Alexander, Gustaf, Bill... Die Skarsgårds sind praktisch eine schwedische Schauspieldynastie. Mit 74 Jahren denkt er übrigens nicht ans Aufhören. Warum auch? Solange Hollywood anruft, wird dieser Wikinger liefern.