Tommy Lee Jones

Dieses Gesicht. Diese Stimme. Tommy Lee Jones braucht keine großen Gesten – ein Blick unter den zusammengezogenen Augenbrauen genügt, und du weißt sofort: Mit dem ist nicht zu spaßen. Geboren am 15. September 1946 im texanischen San Saba, einem Kaff mit vielleicht 3.000 Einwohnern. Texas-Roots durch und durch.

Was viele nicht wissen: Der Mann ist verdammt clever. Harvard-Absolvent, Mitbewohner von Al Gore – ja, DER Al Gore. Sein Zimmerkollege Erich Segal schrieb später "Love Story", und ratet mal, wer da eine kleine Rolle bekam? Genau. 1970 war das, Jones spielte den Mitbewohner von Ryan O'Neal. Zwei Szenen, mehr nicht. Aber hey, jeder fängt mal klein an. Fünf Jahre später zog er nach L.A., tauchte in der Pilotfolge von "Drei Engel für Charlie" auf. Die 70er waren... nun ja, eine Lernkurve.

Dann kam 1983. "The Executioner's Song", eine TV-Produktion über den Mörder Gary Gilmore in der Todeszelle. Jones war unfassbar darin. Kalt, gebrochen, irgendwie menschlich trotz allem. Emmy gewonnen. Bäm! Plötzlich wollte Hollywood ihn haben. Aber der echte Wahnsinn? 1993, "Auf der Flucht" mit Harrison Ford. Jones als U.S. Marshal Samuel Gerard – stur, brilliant, mit diesem trockenen Humor. Oscar für die beste Nebenrolle, völlig verdient. Und dann 1997: Agent K in "Men in Black". Moment – das erinnert mich an meinen ersten Kinobesuch damals. Die Leute haben sich weggeschmissen vor Lachen! Jones mit diesem stoischen Pokerface neben Will Smith? Perfekte Chemie. Der Franchise brachte ihm später zwei Fortsetzungen. "No Country for Old Men" 2007 zeigte dann nochmal eine andere Seite: müde, desillusioniert, philosophisch. Die Coen-Brüder wussten genau, was sie an ihm hatten.

Was macht diesen Typen so besonders?

Übrigens – Jones führt auch Regie. "Three Burials" 2005 hat ihm in Cannes den Preis für die beste Regie UND den besten Darsteller eingebracht. Doppelschlag! "The Homesman" 2014 war ebenfalls sein Baby, ein harter Western mit Hilary Swank. Mit fast 79 Jahren ist er immer noch aktiv, auch wenn die Blockbuster-Zeiten vorbei sind. In den letzten Jahren eher ruhiger, wählerischer bei den Projekten. Kann er sich leisten.

Privat? Rancher in Texas. Ernsthaft. Polo-Spieler. Dreimal verheiratet. Interviews gibt er ungern, Smalltalk liegt ihm nicht. Was man hört: Am Set professionell, aber kein Typ für Parties. Ob wir ihn 2025 nochmal in einer großen Rolle sehen? Keine Ahnung. Aber eines ist sicher – wenn Tommy Lee Jones auftaucht, schaut man hin.