Nach dem Tod von Vito Corleone übernimmt Michael endgültig die Geschäfte der Familie. Während er versucht, die Macht der Corleones auszubauen, gerät er zunehmend in Intrigen und Verrat. Parallel dazu zeigt der Film in Rückblenden den jungen Vito Corleone, gespielt von Robert De Niro, und seinen Aufstieg vom mittellosen Einwanderer zum respektierten Patriarchen. Diese beiden Zeitebenen spiegeln sich gegenseitig und verdeutlichen den Kontrast zwischen Vater und Sohn. Vito agiert mit Würde, Menschlichkeit und Loyalität, während Michael zunehmend eiskalt, berechnend und gnadenlos wird. Innerhalb seiner Familie wächst der Zwiespalt: seine Ehe mit Kay zerbricht, sein Bruder Fredo verrät ihn, und sein Gewissen quält ihn immer stärker. Michael lässt Verräter und Feinde rücksichtslos ausschalten, um die Macht der Corleones zu sichern. Gleichzeitig wird er selbst immer isolierter. Am Ende sitzt er allein in seinem Anwesen, mächtig, aber innerlich zerbrochen. Der Film erzählt damit nicht nur eine Mafiageschichte, sondern eine Tragödie über Macht, Familie und den Verlust der Menschlichkeit.
Der Pate 2 ist nicht nur eine Fortsetzung, sondern ein filmisches Monument. Coppola hat es geschafft, ein Werk zu erschaffen, das mindestens genauso stark ist wie der erste Teil – manche sagen sogar noch stärker. Die Parallelstruktur zwischen dem jungen Vito und dem alternden Michael ist genial und verleiht dem Film eine besondere Tiefe. Robert De Niro bringt Vito Corleone mit Würde und feiner Zurückhaltung auf die Leinwand. Sein Spiel zeigt, dass Vito trotz aller Härte menschlich bleibt, ein Mann, der Macht aus Respekt und Loyalität zieht. Auf der anderen Seite steht Al Pacino als Michael, der eine der kältesten, eindrucksvollsten Charakterentwicklungen der Filmgeschichte hinlegt. Pacino spielt ihn mit einer eisigen Intensität, die unter die Haut geht. Michael verliert im Film nicht nur Menschen, er verliert auch seine Seele. Die Gegenüberstellung mit Vito macht das umso schmerzlicher deutlich. Coppolas Regie ist meisterhaft, jede Szene wirkt präzise gesetzt und von großer Bedeutung. Der Film ist gleichzeitig Familiendrama, Kriminalgeschichte und Shakespeare’sche Tragödie. Die Atmosphäre ist düster, melancholisch und voller Symbolik. Besonders die Schlussszene, in der Michael alleine sitzt, brennt sich unauslöschlich ins Gedächtnis. Auch die Nebenrollen, etwa Fredo oder Kay, tragen zur emotionalen Wucht bei. Alles an diesem Film wirkt zeitlos und universell. Die Frage nach Macht und Moral, nach Familie und Verrat bleibt immer aktuell. Trotz seiner Länge ist der Film nie langweilig, jede Minute hat Gewicht. Es ist ein Werk, das nicht nur unterhält, sondern tief bewegt. Ein Meisterwerk, das die Filmkunst auf ein neues Niveau hebt. Kein Wunder, dass er für viele als eine der besten Fortsetzungen aller Zeiten gilt.
WhiskyTom
Der Pate 2 ist ein zeitloses Meisterwerk, das Kino- und Erzählkunst auf höchstem Niveau verbindet. De Niro und Pacino liefern schauspielerische Glanzleistungen, die bis heute unerreicht wirken. Mit 10 von 10 Punkten bleibt dieser Film ein Monument der Filmgeschichte.
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