Kurzinhalt:
Der junge Krieger Ashitaka wird von einem Dämon verwundet, als er sein Dorf gegen ein wildgewordenes Ungeheuer verteidigt. Auf der Suche nach Heilung begibt er sich auf eine Reise in den Westen, wo er inmitten eines erbitterten Konflikts landet. Die Menschen von Eisenhütte, angeführt von der resoluten Lady Eboshi, roden Wälder und bekriegen die Natur. Auf der anderen Seite steht San, die geheimnisvolle Prinzessin Mononoke, die von Wölfen großgezogen wurde und die Götter des Waldes verteidigt. Ashitaka versucht, zwischen beiden Welten zu vermitteln, während seine eigene Lebenszeit durch den Fluch schwindet. Immer tiefer gerät er in die Auseinandersetzung zwischen menschlicher Gier und dem Zorn der Natur. Die Naturgötter, teils majestätisch, teils furchteinflößend, zeigen den Menschen ihre Grenzen. Gewaltige Schlachten werden geschlagen, doch immer wieder blitzen Momente von Schönheit und Hoffnung auf. San und Ashitaka stehen zwischen Liebe und Feindschaft, zwischen Pflicht und Sehnsucht. Am Ende bleibt ein schmerzhafter, aber wichtiger Kompromiss, der zeigt, wie zerbrechlich das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur ist.
Review:
„Prinzessin Mononoke“ ist ein Film, der auch über 25 Jahre nach seiner Veröffentlichung nichts von seiner Kraft verloren hat. Hayao Miyazaki schafft es, eine Geschichte zu erzählen, die gleichzeitig fantastisch und zutiefst menschlich ist. Die Zeichnungen sind detailverliebt, jede Landschaft, jedes Wesen wirkt lebendig. Besonders beeindruckend ist, wie die Natur selbst zur Hauptfigur wird – mächtig, schön und gnadenlos. Der Soundtrack von Joe Hisaishi trägt viel zur epischen Stimmung bei und verstärkt die Emotionalität jeder Szene. Ashitakas Reise ist nicht nur eine äußere, sondern auch eine innere Suche nach Balance. San als wilde, verletzte Kriegerin ist eine der faszinierendsten Figuren des Ghibli-Studios. Lady Eboshi dagegen ist keine eindimensionale Bösewichtin, sondern eine Frau mit Visionen, die aber zerstörerische Folgen hat. Genau diese Ambivalenz macht den Film so stark – hier gibt es kein klares Schwarz und Weiß. Der Fluch, der Ashitaka langsam umbringt, ist ein kraftvolles Bild für den Preis menschlicher Gier. Jede Konfrontation zwischen Menschen und Naturgöttern wirkt intensiv und bedeutungsvoll. Der Film schreckt nicht davor zurück, Gewalt zu zeigen, aber er bleibt dabei immer respektvoll. Gleichzeitig gibt es Momente von unglaublicher Ruhe und Schönheit, die fast meditativ wirken. Miyazakis Handschrift ist in jeder Szene spürbar: ein unerschütterlicher Glaube an die Kraft der Natur und die Verantwortung des Menschen. „Prinzessin Mononoke“ ist kein leichter Kinderfilm, sondern ein ernstes, tiefgründiges Werk. Er fordert die Zuschauer heraus, über unsere Beziehung zur Natur nachzudenken. Gerade heute wirkt seine Botschaft aktueller denn je. Die Mischung aus Mythos, Tragödie und Hoffnung ist meisterhaft umgesetzt. Der Film ist ein Gesamtkunstwerk, das berührt, erschüttert und inspiriert. Und er zeigt, dass Animationsfilme genauso tiefgründig sein können wie jede Realverfilmung.
WhiskyTom
Ein Meisterwerk des Animationsfilms, das Bildgewalt, Musik und tiefgründige Themen verbindet. "Prinzessin Mononoke" bleibt zeitlos und aktueller denn je. Wer ihn sieht, vergisst ihn nie.