Mr. Smith (Clive Owen), ein schweigsamer Einzelgänger mit Vorliebe für Karotten, gerät zufällig mitten in eine wilde Schießerei, als er einer schwangeren Frau hilft, die von Killern verfolgt wird. Während der Geburt unter Beschuss rettet Smith das Baby – die Mutter überlebt es nicht. Schnell wird klar, dass das Neugeborene für einen korrupten politischen Plan von Bedeutung ist. Der brutale Schurke Hertz (Paul Giamatti) setzt alles daran, Smith und das Baby auszuschalten. Auf der Flucht sucht Smith Unterstützung bei der Prostituierten D.Q. (Monica Bellucci), die sich um Säuglinge kümmert und widerwillig hilft. Die Verfolgung zieht sich quer durch Lagerhallen, Fabriken und sogar durch einen Flugzeugabsturz. Dabei nutzt Smith jede erdenkliche Waffe – und gelegentlich auch eine Karotte. Hinter all dem steckt eine politische Verschwörung um illegale Organtransplantationen und Wahlkampffinanzierung. Smith schießt, flucht und rettet mit lässiger Coolness das Kind, während Giamatti ihm wie ein dämonischer Bluthund folgt. Am Ende gibt’s eine letzte Konfrontation voller Blei, Blut und bitterem Witz – ganz im Stil eines modernen Comic-Thrillers.
Shoot ’Em Up ist eine völlig überdrehte, ironische Liebeserklärung an das Actionkino der 80er und 90er. Der Film nimmt sich keine Sekunde ernst – und genau das ist seine größte Stärke. Clive Owen spielt einen Antihelden mit trockenem Humor, cooler Haltung und einem Faible für Karotten, die er so selbstverständlich als Waffen benutzt, dass man es einfach lieben muss. Regisseur Michael Davis feuert eine Szene nach der anderen raus, als hätte John Woo zu viele Espressi getrunken. Alles ist laut, schnell und absurd – aber mit Stil. Paul Giamatti ist als Gegenspieler einfach großartig: ekelhaft, zynisch und dabei trotzdem unfassbar unterhaltsam. Monica Bellucci bringt etwas Herz und Erotik in dieses Kugelchaos, ohne den Ton des Films zu brechen. Die Action ist überzogen, aber brillant choreografiert – von der Geburtssequenz bis zum Sturz aus dem Flugzeug. Das Timing der Gags sitzt perfekt, die One-Liner sind trocken wie britischer Humor. Hinter der Karikatur steckt sogar etwas Gesellschaftskritik – über Waffenkultur, Korruption und Doppelmoral. Doch der Film bleibt leichtfüßig genug, um einfach Spaß zu machen. Visuell stark, mit cleveren Kameraideen und einer treibenden Rockmusik. Wer hier Logik sucht, hat das Konzept nicht verstanden – Shoot ’Em Upist reiner, genüsslicher Wahnsinn. Er weiß genau, dass er übertrieben ist, und feiert das schamlos. So etwas funktioniert nur, wenn man’s konsequent durchzieht – und das tut der Film. Er erinnert an Crank, Hard Boiled und Desperadozugleich. Kein Meisterwerk, aber ein knalliges Statement: weniger denken, mehr grinsen.
WhiskyTom
Völlig überdrehter Action-Irrsinn mit Clive Owen in Bestform. Brutal, witzig, clever inszeniert und garantiert nicht langweilig. Karottenkino mit Kultfaktor.
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