Der britische Prinz Albert, Herzog von York, leidet seit seiner Kindheit unter starkem Stottern. In seiner Rolle als Repräsentant des Königshauses wird das zu einem massiven Problem. Seine Frau Elizabeth sucht verzweifelt nach Hilfe und findet den unkonventionellen Sprachtherapeuten Lionel Logue. Zwischen Albert und Logue entwickelt sich zunächst ein schwieriges, dann aber herzliches Verhältnis. Als Alberts Bruder Edward wegen seiner Liebe zu Wallis Simpson abdankt, wird Albert widerwillig König – Georg VI. Während Europa in den Zweiten Weltkrieg schlittert, wächst der Druck auf ihn, das Land mit klaren Worten zu führen. Mit Hilfe von Logue arbeitet er intensiv an seiner Sprache, mit ungewöhnlichen Methoden und viel Geduld. Der Film zeigt dabei nicht nur die Sprachtherapie, sondern auch eine wachsende Freundschaft. Der Höhepunkt ist die Radioansprache, mit der der König das Volk in den Krieg führt. Trotz seiner Ängste gelingt ihm ein Moment der Stärke, der ihn endgültig als Anführer etabliert.
The King’s Speech ist ein Film, der auf den ersten Blick unscheinbar wirken mag, aber durch Schauspiel und Regie enorme Kraft entfaltet. Colin Firth liefert hier eine seiner besten Leistungen ab. Sein Prinz Albert ist verletzlich, unsicher und gleichzeitig voller Würde. Das Stottern wird nicht nur als sprachliches Problem gezeigt, sondern als existenzielles Hindernis. Firth bringt es mit so viel Nuance, dass man jeden inneren Kampf miterlebt. Helena Bonham Carter überzeugt als Elizabeth, die mit Pragmatismus, Humor und Zuneigung den Halt gibt. Ihre Auftritte sind nie nur schmückendes Beiwerk, sondern tragen die emotionale Balance des Films. Geoffrey Rush als Lionel Logue ergänzt das Ensemble perfekt. Sein unkonventioneller, warmherziger, aber auch sturer Charakter ist das ideale Gegenstück zum König. Die Chemie zwischen Firth und Rush ist das Herz des Films. Gerade die Therapieszenen, mit all ihren kleinen Fortschritten und Rückschlägen, sind bewegend. Was besonders beeindruckt, ist die Balance zwischen persönlichem Drama und historischer Dimension. Der drohende Krieg bleibt immer präsent, überdeckt aber nie die Hauptgeschichte. Stattdessen wirkt er wie ein ständiger Schatten, der die Wichtigkeit der Sprachtherapie noch verstärkt. Regisseur Tom Hooper schafft es, diesen Spagat elegant zu inszenieren. Man spürt sowohl die intime Nähe als auch die große historische Bühne. Der Film ist damit gleichermaßen Charakterdrama wie Geschichtsstück. Das macht ihn universell verständlich und emotional zugänglich. Am Ende ist die Radioansprache nicht nur ein filmischer Höhepunkt, sondern auch eine Metapher für Mut und Menschlichkeit. Mit 8 von 10 Punkten ist The King’s Speech ein herausragendes Schauspielkino, das berührt und inspiriert.
WhiskyTom
The King"s Speech vereint persönliches Drama und historische Dimension auf meisterhafte Weise. Getragen von einem brillanten Ensemble gelingt ein intimes wie großes Werk zugleich. Mit 8 von 10 Punkten bleibt ein starkes, berührendes Stück Schauspielkino.
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