Nach den Ereignissen des ersten Films leben Andy (Charlize Theron) und ihr unsterbliches Team weiterhin im Verborgenen. Doch eine neue Bedrohung zwingt sie, erneut in den Kampf zu ziehen. Während sie versuchen, die Spur eines gestohlenen Artefakts zu verfolgen, geraten sie zwischen rivalisierende Gruppen, die ihre Unsterblichkeit ausnutzen wollen. Gleichzeitig muss Andy mit der Rückkehr ihrer alten Gefährtin Quynh (Ngô Thanh Vân) klarkommen, die eigene Pläne verfolgt. Neu im Spiel ist die geheimnisvolle Antagonistin, gespielt von Uma Thurman, deren Motive zwischen Machtstreben und persönlicher Rache schwanken. Anfangs baut der Film Spannung auf und verspricht stylische Action. Doch nach rund 20 Minuten fällt die Handlung in ein langes erzählerisches Loch. Dialoge werden zäh, Szenen verlieren Drive, und die Figurenentwicklung stagniert. Erst im Finale kommt es zum Showdown zwischen Andy und Thurmans Figur – doch der fällt überraschend kraftlos aus. Am Ende bleibt ein offenes Ende, das Raum für Teil 3 lässt, aber kaum jemanden neugierig zurücklässt.

The Old Guard 2 beginnt eigentlich vielversprechend. Die ersten 15 bis 20 Minuten sind genau das, was man sich von einem Sequel wünscht: stylische Action, clevere Rückblenden, eine interessante neue Gegenspielerin. Man denkt: „Ja, das wird was.“ Doch dann passiert etwas, das für Actionfilme fatal ist – nämlich gar nichts. Die Geschichte verliert komplett an Schwung. Szenen ziehen sich endlos, Charaktere reden und reden, aber nichts davon bringt die Story wirklich voran. Es fehlt an Drive, an Energie, an dem Funken, der den ersten Teil noch getragen hat. Charlize Theron macht, was sie kann, spielt stark und cool wie gewohnt, aber selbst sie kann die Leere des Mittelteils kaum retten. Uma Thurman bleibt weit hinter ihren Möglichkeiten zurück – ihre Rolle ist schwach geschrieben und ohne Charisma. Zwischen beiden hätte ein epischer Schlagabtausch stattfinden können, stattdessen gibt es ein paar lahme Moves und viel leere Spannung. Die Action, wenn sie dann mal da ist, wirkt unmotiviert geschnitten und teilweise sogar billig animiert. Der Film scheint nicht zu wissen, ob er tiefgründig oder einfach unterhaltsam sein will – und verliert dadurch beides. Besonders schade ist, dass das Thema Unsterblichkeit, das im ersten Teil so clever beleuchtet wurde, hier kaum weiterentwickelt wird. Statt Reflexion gibt’s Wiederholung. Auch die Teammitglieder, die im ersten Film stark wirkten, bleiben diesmal blass und austauschbar. Gegen Ende versucht der Film mit einem „großen“ Twist Spannung zu erzeugen, doch selbst das verpufft. Das offene Ende wirkt mehr wie eine Notlösung als ein Cliffhanger. Am Ende bleibt der Eindruck: Potenzial war da – genutzt wurde es kaum. Mit 4 von 10 Punkten ist The Old Guard 2 ein enttäuschendes Sequel, das trotz großem Cast erstaunlich leer wirkt.