Sam Flynn (Garrett Hedlund), Sohn des legendären Programmierers Kevin Flynn, lebt mit der Erinnerung an seinen verschwundenen Vater. Eines Tages entdeckt er ein verborgenes Signal aus dem alten ENCOM-Labor seines Vaters. Neugierig folgt er der Spur – und wird wie einst Kevin in die digitale Welt hineingezogen. Dort findet er sich in einer atemberaubenden Cyber-Realität wieder, regiert von dem tyrannischen Programm CLU, das Kevins Ebenbild, aber ohne Menschlichkeit ist. Sam trifft auf Quorra (Olivia Wilde), ein einzigartiges Programm, das ihm hilft, seinen Vater zu finden. Kevin (Jeff Bridges) lebt im Exil, ein weiser, aber gebrochener Mann, der versucht, das Gleichgewicht im System zu bewahren. Gemeinsam planen sie, aus der virtuellen Welt zu entkommen, bevor CLU sie und die reale Welt zerstören kann. Die visuelle Welt aus Licht, Linien und Energie wirkt noch beeindruckender als im Original. Doch es geht nicht nur um Technik, sondern um Familie, Verantwortung und das Vermächtnis von Schöpfung. Am Ende bringt sich Kevin selbst für seinen Sohn und Quorra in einem letzten Lichtblitzopfer, um die Brücke zwischen Mensch und Maschine zu retten.
Tron: Legacy ist einer dieser Filme, die beim zweiten Ansehen viel stärker wirken als beim ersten. 2010 war die Erwartungshaltung gigantisch – fast drei Jahrzehnte nach dem Original konnte das Ergebnis kaum alles erfüllen. Doch mit etwas Abstand erkennt man, wie gut dieser Film tatsächlich funktioniert. Die Optik ist schlicht überragend – jedes Bild sieht aus wie ein Kunstwerk aus Licht und Geometrie. Die Kombination aus kaltem Neon und warmem Menschsein zieht sich wie ein Faden durch den ganzen Film. Jeff Bridges spielt hier doppelt: als weiser Kevin und als digital verjüngter CLU – eine faszinierende Spiegelung zwischen Schöpfer und Schöpfung. Garrett Hedlund ist ein sympathischer, moderner Held, der weder perfekt noch platt ist. Olivia Wilde bringt mit Quorra genau die richtige Mischung aus Neugier, Stärke und Unschuld ein. Der Film schafft es, Emotion und Technologie miteinander zu verweben, ohne kitschig zu werden. Besonders stark ist die Beziehung zwischen Vater und Sohn, die sich in kleinen Gesten entfaltet. Dazu kommt der legendäre Soundtrack von Daft Punk – ein audiovisuelles Meisterstück, das dem Film seine Seele gibt. Jeder Beat, jeder Synth-Akkord verstärkt das, was man sieht. Auch inhaltlich funktioniert Legacy: Es ist eine Geschichte über Perfektionismus, Verantwortung und darüber, wann man loslassen muss. Viele Dialoge von Kevin haben heute mehr Gewicht als damals. Der Film ist ruhiger, kontemplativer, fast philosophisch – und das steht ihm gut. Action gibt’s reichlich, aber sie fühlt sich elegant und choreografisch an, nicht chaotisch. Der Look, die Musik, die Stimmung – alles greift ineinander. Vielleicht kein perfektes Drehbuch, aber ein perfektes Gefühl. Mit 7 von 10 Punkten ein visuell und emotional starkes Sequel, das sich seinen Platz verdient hat.
WhiskyTom
Tron: Legacy ist ein visuell brillantes, musikalisch perfektes und emotional überraschend starkes Sequel. Mit etwas Abstand wirkt der Film heute reifer, runder und eindrucksvoller als zur Premiere. 7 von 10 für ein Comeback, das sich wie eine späte Belohnung anfühlt.
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