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Was Frauen wollen

Was Frauen wollen

💭 Diesmal verschlägt es uns zurück in eine Ära, in der romantische Komödien noch ein klar umrissenes Gefühl hinterließen: leicht, verspielt, selbstbewusst.Der Film begleitet Nick Marshall, einen charmanten Werbefachmann, der von sich selbst überzeugt ist und Frauen eher als Zielgruppe denn als Menschen betrachtet.Sein Selbstbild ist groß, sein Erfolg ebenso, und sein Ego sitzt so fest wie sein perfekt sitzender Anzug.Das ändert sich schlagartig, als seine Agentur beschließt, neue Wege zu gehen und ausgerechnet Darcy McGuire als kreative Konkurrenz einstellt – eine Frau, die ihm beruflich wie charakterlich überlegen ist.Nick versucht, die Oberhand zu behalten, am besten durch Ideen, die Darcy übertreffen sollen.
🎬
Regie
Nancy Meyers
📅
Jahr
2000
⏱️
Laufzeit
126 Min
🎭
Genre
Komödie, Liebesfilm
WhiskyTom
WhiskyTom
208
Reviews
4.2
Ø Rating
8.3
Unsere Bewertung
🎭 Besetzung
Mel Gibson
als Nick Marshall
Helen Hunt
als Darcy McGuire
Marisa Tomei
als Lola
Alan Alda
als Dan Wanamaker
Ashley Johnson
als Alex Marshall

Was Frauen wollen

Diesmal verschlägt es uns zurück in eine Ära, in der romantische Komödien noch ein klar umrissenes Gefühl hinterließen: leicht, verspielt, selbstbewusst.
Der Film begleitet Nick Marshall, einen charmanten Werbefachmann, der von sich selbst überzeugt ist und Frauen eher als Zielgruppe denn als Menschen betrachtet.
Sein Selbstbild ist groß, sein Erfolg ebenso, und sein Ego sitzt so fest wie sein perfekt sitzender Anzug.
Das ändert sich schlagartig, als seine Agentur beschließt, neue Wege zu gehen und ausgerechnet Darcy McGuire als kreative Konkurrenz einstellt – eine Frau, die ihm beruflich wie charakterlich überlegen ist.
Nick versucht, die Oberhand zu behalten, am besten durch Ideen, die Darcy übertreffen sollen.

Durch einen Unfall im Badezimmer – ein Föhn, Wasser und ein elektrischer Funken später – passiert jedoch etwas Unvorstellbares:
Nick kann plötzlich Gedanken von Frauen hören.
Dieser übernatürliche Twist verwandelt sein Selbstverständnis in Chaos und eröffnet ihm gleichzeitig eine nie dagewesene Perspektive.
Zunächst nutzt er die neue Fähigkeit, um sich berufliche Vorteile zu verschaffen und Darcys Ideen zu stehlen.
Doch je länger er im Inneren seiner Kolleginnen, Kundinnen und Begegnungen lauscht, desto stärker verändert sich sein Weltbild.

Der Film spielt diesen Perspektivwechsel mit viel Humor und einem überraschenden Maß an Warmherzigkeit aus.
Mel Gibson zeigt hier, warum er zu diesem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt seiner Karriere stand: energiegeladen, witzig, charmant und mit einem Talent für Timing.
Die Rolle erlaubt ihm, zwischen Selbstüberschätzung und neuer Empathie hin- und herzuschalten – und genau diese Spannung trägt den Film.
Helen Hunt als Darcy bildet das perfekte Gegenstück: professionell, sensibel, tough und gleichzeitig zerbrechlich.
Ihre Darstellung verleiht dem Film eine emotionale Erdung.

Die Chemie zwischen den beiden ist angenehm unaufdringlich und doch spürbar präsent.
Zwischen humorvollen Dialogen und leisen Momenten entsteht ein Gleichgewicht, das die Handlung trägt.
Der Film zeigt Nick nicht als Bösewicht, sondern als Mann, der sich selbst neu zusammensetzen muss.
Das macht die Entwicklung glaubwürdig und verleiht dem Film Zeitlosigkeit.
Besonders gelungen sind Szenen, in denen Nicks Fähigkeit nicht als Gag, sondern als Chance zur Empathie genutzt wird.

Die 2000er-Jahre-Ästhetik – Musik, Mode, Bürodesign – wirkt heute wie ein Fenster in eine andere Zeit.
Zwischen cappuccinofarbenen Großraumbüros und analogem Dating ergibt sich ein nostalgischer Charme.
Die Nebenfiguren bereichern den Film spürbar: allen voran die „Legende“ Alan Alda als Agenturchef, der mit seiner souveränen Hawkeye-Gelassenheit jede Szene veredelt.
Aldas Auftritt bringt einen Hauch klassischen Hollywoods in die moderne Romcom-Dynamik.
Seine Rolle ist klein, aber ein echtes Highlight.

Die Dialoge des Films sind zugänglich und zugleich pointiert genug, um auch nach Jahren zu funktionieren.
Viele humorvolle Momente leben davon, dass man Nick beim Scheitern zusieht.
Die Fähigkeit, Gedanken zu hören, wird nicht als reines Gimmick verwendet, sondern als Spiegel für gesellschaftliche Rollenbilder.
Ohne schwer zu werden, zeigt der Film die Grenzen männlicher Selbstsicherheit und die blinden Flecken einer Werbewelt, die Frauen oft auf Klischees reduziert.
Diese Leichtigkeit, mit der ernste Themen berührt werden, macht die Geschichte besonders charmant.

Die musikalische Untermalung – von Sinatra bis Sinatra-Cover – trifft den Ton perfekt.
Sie begleitet die Transformation von Nick Marshall ohne aufdringlich zu wirken.
Die Inszenierung arbeitet bewusst mit Rhythmus, Tempo und kleinen Gefühlsmomenten, die nie ins Kitschige abdriften.
Visuell bleibt der Film unaufgeregt, aber klar – ein Stil, der ihn gut altern lässt.
Immer wieder gibt es Szenen, die sich wie kleine Zeitkapseln anfühlen.

Am Ende wird Nick mit den Konsequenzen seines Handelns konfrontiert.
Die Beziehung zu Darcy entwickelt sich erst, als er seine Macht missbraucht hat, aber Verantwortung übernimmt.
Der Film erlaubt seinen Figuren zu wachsen, ohne sie zu überhöhen.
Es ist ein romantisches Märchen, aber eines mit Bodenhaftung.
Und genau dieses Gleichgewicht sorgt dafür, dass der Film auch heute noch so unterhaltsam funktioniert.

Der Charme des Films liegt in der Mischung aus Humor, Herz und einem Hauch Fantasie.
Er ist zugleich Romcom, Gesellschaftskommentar und Schauspieler-Showcase.
Mel Gibson liefert eine seiner zugänglichsten und sympathischsten Leistungen ab.
Helen Hunt gibt dem Film Tiefe, ohne ihn zu beschweren.
Und Alan Alda ist das Sahnehäubchen, das man sich gerne öfter wünschen würde.

Am Ende bleibt ein wohliger Eindruck zurück – ein Film, der zeigt, wie gut Romcoms sein können, wenn sie Charakterentwicklung ernst nehmen.
„Was Frauen wollen“ ist vielleicht kein revolutionäres Werk, aber ein durchweg gelungener und liebevoll inszenierter Vertreter seines Genres.
Und genau das macht ihn heute zu einem echten Zeitzeugen seiner Ära.
Ein Film, der Spaß macht, berührt und auch nach Jahrzehnten charmant wirkt.

TOP

WhiskyTom

8,3
von 10
" If you know what women want, you rule the world. "

"Was Frauen wollen" ist eine charmante Mischung aus Romantik, Humor und Fantasie, die auch Jahre später noch hervorragend funktioniert. Mel Gibson zeigt eine seiner besten komödiantischen Leistungen, getragen von Energie und Timing. Helen Hunt verankert den Film emotional und sorgt für Balance. Die Story bleibt leicht, ohne oberflächlich zu sein, und nutzt ihre Grundidee klug aus. Alan Alda verleiht dem Film zusätzlich Klasse und Charme.

Story 8,0/10
Schauspiel 9,0/10
Effekte 6,0/10
Soundtrack 10,0/10
🎬 🎬 🎬

Quelle: The Movie Database (TMDB)

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