Tel Aviv on Fire

Eine Soap, ein Grenzübergang und jede Menge absurde Verwicklungen.

Kurzinhalt:
Salam, ein junger Palästinenser, arbeitet als Assistent am Set einer beliebten TV-Soap in Jerusalem. Jeden Tag muss er von seinem Wohnort in Ramallah über den israelischen Checkpoint zur Arbeit pendeln. Eines Tages trifft er dort auf den israelischen Kommandanten Assi, der zufällig ein großer Fan der Soap ist. Durch ein Missverständnis lässt Salam ihn glauben, er sei einer der Drehbuchautoren. Assi nutzt die Gelegenheit und beginnt, sich in die Handlung einzumischen. Er will, dass die Hauptfigur der Soap ein Ende bekommt, das ihm gefällt – romantisch und versöhnlich. Salam steckt plötzlich zwischen den Erwartungen des Regisseurs, den politischen Spannungen und Assis Einflussnahme. Mit jedem Tag wird der Drehbuchprozess absurder. Gleichzeitig versucht Salam, seinen eigenen Platz zwischen den beiden Welten zu finden. Am Ende zeigt sich, dass Fiktion und Realität untrennbar miteinander verstrickt sind.


Review:
„Tel Aviv on Fire“ ist eine dieser charmanten Komödien, die ein ernstes Thema mit Humor anpacken, ohne dabei plump zu wirken. Die Grundidee, dass ein Checkpoint-Kommandant Einfluss auf eine Fernsehserie nimmt, ist herrlich absurd. Mich hat besonders fasziniert, wie hier politische Realität und seichte Soap-Dramatik miteinander verschmelzen. Kais Nashif als Salam spielt herrlich verunsichert, aber mit einem Augenzwinkern. Yaniv Biton als Assi ist eine Wucht – er schafft es, gleichzeitig sympathisch und herrlich übergriffig zu wirken. Der Humor ist oft subtil, manchmal auch herrlich trocken. Trotzdem spürt man jederzeit die Spannung im Hintergrund, die durch die politischen Gegebenheiten entsteht. Für uns in Mitteleuropa wirken diese täglichen Grenzübergänge surreal, fast schon wie ein Element aus einer Satire. Genau diese Alltäglichkeit des Absurden macht den Film so besonders. Man merkt, dass Sameh Zoabi sein Thema kennt und einfühlsam verpackt. Die Soap-im-Film-Elemente sind bewusst klischeehaft überzogen und machen Spaß. Gleichzeitig wird klar, wie sehr Unterhaltung und Politik Hand in Hand gehen können. Manche Szenen sind vielleicht etwas zu harmlos inszeniert, wo mehr Biss gutgetan hätte. Dennoch ist der Film angenehm kurzweilig und voller skurriler Momente. Es ist kein Klamauk, sondern eine intelligente, leichte Gesellschaftskomödie. Auch die Nebenfiguren tragen viel zum Charme bei. Am Ende bleibt ein Film, der gleichzeitig zum Schmunzeln bringt und zum Nachdenken anregt.

SOLIDE
WhiskyTom

WhiskyTom

6,0
von 10

Eine gelungene Mischung aus politischer Satire und liebenswerter Komödie. Nicht immer bissig genug, aber charmant, witzig und mit einem ungewöhnlichen Blick auf den Alltag im Nahen Osten. Sehenswert für alle, die Humor und Tiefgang gern kombiniert sehen.

Story 8,0/10
Schauspiel 5,0/10
Effekte 3,0/10
Soundtrack 6,0/10

+ Pro

  • Das Setting

- Contra

  • Hartes Thema
Komödie / Drama
🎬 🎬

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Tel Aviv on Fire

Eine Soap, ein Grenzübergang und jede Menge absurde Verwicklungen.

Kurzinhalt:
Salam, ein junger Palästinenser, arbeitet als Assistent am Set einer beliebten TV-Soap in Jerusalem. Jeden Tag muss er von seinem Wohnort in Ramallah über den israelischen Checkpoint zur Arbeit pendeln. Eines Tages trifft er dort auf den israelischen Kommandanten Assi, der zufällig ein großer Fan der Soap ist. Durch ein Missverständnis lässt Salam ihn glauben, er sei einer der Drehbuchautoren. Assi nutzt die Gelegenheit und beginnt, sich in die Handlung einzumischen. Er will, dass die Hauptfigur der Soap ein Ende bekommt, das ihm gefällt – romantisch und versöhnlich. Salam steckt plötzlich zwischen den Erwartungen des Regisseurs, den politischen Spannungen und Assis Einflussnahme. Mit jedem Tag wird der Drehbuchprozess absurder. Gleichzeitig versucht Salam, seinen eigenen Platz zwischen den beiden Welten zu finden. Am Ende zeigt sich, dass Fiktion und Realität untrennbar miteinander verstrickt sind.


Review:
„Tel Aviv on Fire“ ist eine dieser charmanten Komödien, die ein ernstes Thema mit Humor anpacken, ohne dabei plump zu wirken. Die Grundidee, dass ein Checkpoint-Kommandant Einfluss auf eine Fernsehserie nimmt, ist herrlich absurd. Mich hat besonders fasziniert, wie hier politische Realität und seichte Soap-Dramatik miteinander verschmelzen. Kais Nashif als Salam spielt herrlich verunsichert, aber mit einem Augenzwinkern. Yaniv Biton als Assi ist eine Wucht – er schafft es, gleichzeitig sympathisch und herrlich übergriffig zu wirken. Der Humor ist oft subtil, manchmal auch herrlich trocken. Trotzdem spürt man jederzeit die Spannung im Hintergrund, die durch die politischen Gegebenheiten entsteht. Für uns in Mitteleuropa wirken diese täglichen Grenzübergänge surreal, fast schon wie ein Element aus einer Satire. Genau diese Alltäglichkeit des Absurden macht den Film so besonders. Man merkt, dass Sameh Zoabi sein Thema kennt und einfühlsam verpackt. Die Soap-im-Film-Elemente sind bewusst klischeehaft überzogen und machen Spaß. Gleichzeitig wird klar, wie sehr Unterhaltung und Politik Hand in Hand gehen können. Manche Szenen sind vielleicht etwas zu harmlos inszeniert, wo mehr Biss gutgetan hätte. Dennoch ist der Film angenehm kurzweilig und voller skurriler Momente. Es ist kein Klamauk, sondern eine intelligente, leichte Gesellschaftskomödie. Auch die Nebenfiguren tragen viel zum Charme bei. Am Ende bleibt ein Film, der gleichzeitig zum Schmunzeln bringt und zum Nachdenken anregt.

SOLIDE
WhiskyTom

WhiskyTom

6,0
von 10

Eine gelungene Mischung aus politischer Satire und liebenswerter Komödie. Nicht immer bissig genug, aber charmant, witzig und mit einem ungewöhnlichen Blick auf den Alltag im Nahen Osten. Sehenswert für alle, die Humor und Tiefgang gern kombiniert sehen.

Story 8,0/10
Schauspiel 5,0/10
Effekte 3,0/10
Soundtrack 6,0/10

+ Pro

  • Das Setting

- Contra

  • Hartes Thema
Komödie / Drama
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Bildquelle: The Movie Database (TMDB)

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