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Jason Bourne

Jason Bourne 2016 Poster
7.2 /10

Jason Bourne (2016) - Review

"Du kennst seinen Namen"
Action, Abenteuer, Thriller
123 Min
FSK 12

Jason Bourne 2016 - Die Story


Originaltitel: Jason Bourne

Regie: Paul Greengrass

Darsteller: Matt Damon, Alicia Vikander, Tommy Lee Jones, Julia Stiles, Vincent Cassel

Produktionsjahr: 2016

Ich geb's zu – als die Ankündigung kam, dass Matt Damon zurückkommt, war ich wie ein kleines Kind an Weihnachten. Nach dem enttäuschenden "Bourne Legacy" mit Jeremy Renner hatte ich die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben. Aber dann die Nachricht: Damon UND Greengrass sind zurück! Das Dream Team!

Neun Jahre später – War das Warten umsonst?

Ich saß also im CinemaXX am Potsdamer Platz, 16,50€ für's IMAX-Ticket – aua! Das Popcorn wurde kalt, weil ich vor lauter Spannung vergessen hab zu essen. Neun Jahre sind seit "Das Bourne Ultimatum" vergangen. NEUN JAHRE! In der Zeit hab ich geheiratet, zwei Kinder bekommen und gefühlt 500 andere Action-Filme gesehen. Aber keiner, wirklich keiner, kam an die originale Bourne-Trilogie ran.

Und dann? Die ersten Akkorde der Musik, dieser ikonische Score von John Powell – Gänsehaut! Aber irgendwas fühlte sich komisch an. Wie wenn man nach Jahren sein Lieblingsgericht wieder isst und es schmeckt... anders. Nicht schlecht, aber anders.

"I remember. I remember everything."
Jason Bourne erinnert sich an alles – aber hat der Film auch eine Erinnerung daran, was die Serie großartig machte?

Worum geht's eigentlich? (Spoilerfrei!)

Jason Bourne lebt im Untergrund. Keine große Überraschung, oder? Der Mann schlägt sich buchstäblich durch – als Bare-Knuckle-Fighter in Griechenland und an den Grenzen Albaniens. Das Leben als David Webb? Vergessen. Er ist wieder der Schatten, der er immer war. Bis Nicky Parsons (Julia Stiles ist zurück!) auftaucht mit Informationen, die alles ändern: Es geht um seinen Vater. Um die wahren Ursprünge von Treadstone. Um Geheimnisse, die tiefer gehen als je zuvor.

Währenddessen sitzt in Langley die neue CIA-Direktorin Heather Lee (Alicia Vikander in Bestform) und hat ihre ganz eigenen Pläne mit Bourne. Sie ist jung, sie ist brillant, und sie spielt ein Spiel, bei dem niemand genau weiß, auf welcher Seite sie steht. Ihr Boss, CIA-Direktor Robert Dewey (Tommy Lee Jones mit seinem Standard-Grimmgesicht), will Bourne tot sehen. Punkt. Ende der Diskussion.

Und dann ist da noch "The Asset" (Vincent Cassel), ein Mann mit einer persönlichen Vendetta gegen Bourne. Die beiden kennen sich von früher – und es ist persönlich. Sehr persönlich. Der Tech-Milliardär Aaron Kalloor (Riz Ahmed) und sein Social-Media-Imperium Deep Dream spielen auch eine zentrale Rolle. Edward Snowden lässt grüßen – die Überwachungsthematik ist 2016 brandaktuell.

"Jesus Christ, that's Jason Bourne!"
Der kultigste Satz der gesamten Franchise – und ja, er kommt auch diesmal vor!

Was macht diesen Bourne besonders?

Paul Greengrass hat's wieder getan – er hat Action-Sequenzen gedreht, die dir den Atem rauben. Die Verfolgungsjagd durch Athen während der Unruhen? Brutal authentisch. Die Prügelei in der Wohnung? So intensiv, dass ich meinen Nacken gespürt hab. Und dann, DANN, kommt Las Vegas...

Das funktioniert richtig gut:

Matt Damon: Der Mann IST Jason Bourne. Mit 45 Jahren noch glaubwürdig als Killing Machine. Diese stumme Intensität, dieser Blick – niemand macht das besser. Er spricht vielleicht 25 Sätze im ganzen Film (hab mitgezählt!), aber jeder Blick, jede Bewegung erzählt eine Geschichte.

Action-Sequenzen: Athen und Vegas sind instant classics. Greengrass weiß immer noch, wie man Chaos orchestriert. Die Vegas-Verfolgungsjagd mit dem SWAT-Truck? Völlig übertrieben und trotzdem genial.

Alicia Vikander: Bringt frischen Wind rein. Ihre Heather Lee ist kein typischer CIA-Bösewicht – sie ist ambivalent, clever, unberechenbar. Man weiß nie genau, was in ihrem Kopf vorgeht.

Aktualität: Die Snowden-Thematik, Datenschutz, Tech-Giganten – der Film fühlt sich 2016 brandaktuell an (und heute noch mehr!).

Score: John Powell ist zurück! Die Musik ist wie ein alter Freund – vertraut, aber immer noch packend.

Das hätte besser sein können:

Die Story: Been there, done that. Es ist die gleiche Formel: Bourne gräbt in seiner Vergangenheit, CIA will ihn töten, große Enthüllung am Ende. Gähn.

Tommy Lee Jones: Sorry, aber der phoned it in. Sein CIA-Direktor ist so generisch böse, dass es wehtut.

Emotional Impact: Die Vater-Story sollte uns berühren, tut sie aber nicht. Es fehlt die emotionale Tiefe der ersten drei Filme.

Wackelkamera-Overkill: Ja, es ist Greengrass' Stil, aber manchmal ist es ZU viel. Bei simplen Dialogen muss die Kamera nicht Parkinson simulieren.

Die Schauspieler – Ein gemischtes Ensemble

Matt Damon als Jason Bourne (Deutsche Stimme: Frank Schaff)
Was soll ich sagen? Matt Damon IST Jason Bourne. Nach neun Jahren Pause schlüpft er wieder in die Rolle, als wäre nie was gewesen. Okay, er ist älter geworden – graue Strähnen, tiefere Falten, müdere Augen. Aber das macht ihn nur noch glaubwürdiger. Dieser Bourne hat Dinge gesehen, Dinge getan, die einen Mann brechen würden.

Alicia Vikander als Heather Lee (Deutsche Stimme: Rubina Nath)
Die frische Oscar-Gewinnerin (Ex Machina, anyone?) bringt genau die richtige Energie rein. Ihre Heather Lee ist kein typischer CIA-Antagonist – sie ist jung, ehrgeizig, moralisch flexibel. Vikander spielt sie mit einer kühlen Intelligenz, die einen nervös macht.

Tommy Lee Jones als Robert Dewey (Deutsche Stimme: Joachim Kerzel)
Julia Stiles als Nicky Parsons (Deutsche Stimme: Tanja Geke)
Vincent Cassel als Asset (Deutsche Stimme: Torsten Michaelis)
Riz Ahmed als Aaron Kalloor (Deutsche Stimme: Ricardo Richter)

"You're never going to find any peace. Not until you admit to yourself who you really are."
Nicky Parsons trifft den Nagel auf den Kopf – aber gilt das auch für den Film selbst?

Die deutsche Perspektive

Synchronisation im Check: ⭐⭐⭐⭐☆

Die deutsche Synchro ist solide bis gut. Frank Schaff als Bourne-Stimme ist mittlerweile so etabliert wie Damon selbst – diese raue, müde Stimme passt perfekt. Rubina Nath gibt Vikander eine kühle Präzision, die funktioniert. Einzig Joachim Kerzel als Tommy Lee Jones klingt manchmal zu desinteressiert, aber hey, das liegt vielleicht auch an Jones' Performance selbst.

Berlin-Connection

Ein Teil des Films spielt in Berlin, und man merkt, dass Greengrass die Stadt kennt. Nicht das touristische Berlin mit Brandenburger Tor und Fernsehturm (okay, der ist kurz zu sehen), sondern das graue, moderne Berlin der Geheimdienste. Die Szenen am Bahnhof Friedrichstraße, die Verfolgung durch Kreuzberg – das fühlt sich authentisch an. Als Berliner kann ich sagen: Die haben ihre Hausaufgaben gemacht!

FSK 12 - Unsere Einschätzung

Die FSK hat dem Film eine 12er-Freigabe verpasst, und das ist... grenzwertig. Klar, es fließt kein Blut in Strömen, aber die Gewalt ist brutal und intensiv. Die Kampfszenen sind so realistisch, dass sensiblere 12-Jährige durchaus verstört sein könnten. Meine Empfehlung: Ab 14 ist sicherer, besonders wegen der komplexen Thematik um Überwachung und Manipulation.

Wo kann ich Jason Bourne streamen?

🗣️ "Hey Google, wo läuft Jason Bourne?"
Jason Bourne läuft aktuell bei Netflix im Abo und kann bei Prime Video für 3,99€ geliehen werden. Die beste Qualität gibt es bei Apple TV+ in 4K.

Netflix: Im Abo verfügbar
Prime Video: 3,99€ Leihen (48 Stunden)
Apple TV+: 4,99€ in 4K Leihen

💡 Mein Tipp: Aktuell bei Netflix im Abo – perfekt für einen Bourne-Marathon! Wer alle fünf Filme (inklusive Legacy) am Stück schauen will, ist hier am günstigsten dabei. Die 4K-Version auf Apple TV+ lohnt sich nur für absolute Qualitätsfanatiker – die Action ist so verwackelt, dass der Unterschied minimal ist.

"Privacy is freedom."
Aaron Kalloor über sein Deep Dream Projekt – ein Satz, der 2025 aktueller ist denn je.

Behind the Scenes - Die verrückte Produktion

Wisst ihr, was das Verrückteste ist? Matt Damon und Paul Greengrass haben jahrelang gesagt, sie würden NIE einen vierten Bourne machen. "Die Geschichte ist erzählt", hieß es immer. Dann kam Edward Snowden und die NSA-Enthüllungen, und plötzlich hatte Greengrass eine Idee: Was wäre, wenn Bourne in unserer hyper-vernetzten Welt aufwacht?

Production Facts:

  • Budget: 120 Millionen Dollar
  • Gedreht in: Las Vegas, Berlin, Athen, Teneriffa
  • Stunt-Autos zerstört: 170+
  • Echte Demonstranten in Athen: 5.000
  • Drehzeit: 4 Monate

Verrückte Details:

  • Matt Damon trainierte 3 Monate Filipino Martial Arts
  • Die Vegas-Verfolgung kostete 20 Mio. Dollar
  • Alicia Vikander lernte Krav Maga
  • Vincent Cassel brach sich bei einem Stunt den Finger
  • Der SWAT-Truck war 5 Tonnen schwer

Die Vegas-Verfolgungsjagd ist bereits jetzt legendär. Sie sperrten tatsächlich Teile des Las Vegas Strip ab – während der CES (Consumer Electronics Show)! Das war Absicht: Greengrass wollte die Ironie von einer Verfolgungsjagd während einer Tech-Messe. 170 Autos wurden geschrottet, der SWAT-Truck war ein echter gepanzerter Truck, und ja, sie haben wirklich Autos durch Casino-Eingänge geschickt.

Die Athen-Sequenz wurde während echter Proteste gedreht. Greengrass nutzte die Unruhen in Griechenland als Hintergrund – mit 5.000 Statisten und echten Molotowcocktails. Die Szene, in der Bourne und Nicky durch die brennenden Straßen rennen? Das war real, Leute. Kein CGI.

"We've just been hacked. Could be worse than Snowden."
CIA-Direktor Dewey über den Hack – prophetische Worte für unsere Zeit.

Häufig gestellte Fragen

Muss ich die Vorgänger kennen?

Jein. Der Film funktioniert auch standalone, ABER ihr verpasst viele emotionale Momente und Referenzen. Nicky Parsons' Schicksal trifft nur, wenn man ihre Geschichte kennt. Die Verbindungen zu Treadstone und Blackbriar machen mehr Sinn mit Vorwissen. Mein Tipp: Schaut wenigstens "Das Bourne Ultimatum" vorher.

Ist die deutsche Synchro gut?

Ja, definitiv! Frank Schaff ist DIE deutsche Stimme von Jason Bourne und macht seinen Job gewohnt solide. Die Action-Sequenzen funktionieren auf Deutsch super, die Synchronisation ist lippensynchron und gut getimed. Einzig bei den ruhigen, emotionalen Szenen merkt man, dass Damons Nuancen verloren gehen.

Lohnt sich Jason Bourne noch 2025?

Absolut! Die Themen – Überwachung, Datenschutz, Tech-Monopole – sind heute relevanter denn je. Nach ChatGPT, TikTok-Spionage und Meta-Skandalen wirkt der Film fast prophetisch. Die Action ist immer noch top-tier, und Matt Damon als Bourne? Zeitlos.

Gibt es Post-Credit-Szenen?

Nein, könnt nach dem Abspann gehen. Greengrass ist oldschool – keine Marvel-Style Teaser. Der Film endet, wie er endet. Punkt. Obwohl... das Ende lässt Raum für eine Fortsetzung.

Trailer


Jason Bourne - Trailer german/deutsch HD


Produktionsdetails

Regie
Unbekannt
Produktionsfirmen
The Kennedy/Marshall Company Captivate Entertainment Pearl Street Films Perfect World Pictures

Besetzung

MD
Matt Damon
als Jason Bourne
TL
Tommy Lee Jones
als CIA Director Robert Dewey
AV
Alicia Vikander
als Heather Lee
VC
Vincent Cassel
als Asset
JS
Julia Stiles
als Nicky Parsons
RA
Riz Ahmed
als Aaron Kalloor

Unsere Bewertung

TOP

Tribun

Signatur pur
7,2
von 10
" SOLIDE ACTION, ABER DIE MAGIE FEHLT "

Jason Bourne ist wie das Treffen mit einem alten Freund nach Jahren – vertraut, nostalgisch, aber irgendwie fehlt die alte Magie. Der Film macht nichts wirklich falsch, er macht nur auch nichts wirklich neu. Matt Damon ist großartig, keine Frage. Der Mann verkörpert Jason Bourne mit einer Intensität, die auch nach neun Jahren Pause sofort wieder da ist. Die Action-Sequenzen? Spektakulär! Die Vegas-Verfolgungsjagd allein ist den Eintrittspreis wert – völlig übertrieben, aber genau deshalb so genial. Paul Greengrass weiß immer noch, wie man Chaos orchestriert. Aber die Story? Die hätte vor 10 Jahren funktioniert, heute wirkt sie müde. Es ist die gleiche Formel wie immer: Bourne gräbt in seiner Vergangenheit, die CIA will ihn tot sehen, am Ende gibt's eine große Enthüllung. Been there, done that. Greengrass spielt es sicher – zu sicher. Er gibt uns genau das, was wir erwarten: Verwackelte Action, paranoide Verschwörungen, stoischen Bourne. Aber wo ist die Innovation? Wo ist der Mut? Die Original-Trilogie hat das Action-Genre revolutioniert. Dieser Film? Der schwimmt mit dem Strom. Trotzdem, und das ist wichtig: Selbst ein durchschnittlicher Bourne-Film ist immer noch besser als 90% der Action-Filme da draußen. Er ist wie ein Big Mac – nicht haute cuisine, aber verdammt befriedigend. Wenn ihr Bourne-Fans seid, müsst ihr ihn sehen. Allein für das Wiedersehen mit alten Bekannten und die Vegas-Action lohnt es sich. Aber erwartet keine Revolution – es ist eher eine solide Evolution.

Action/Thriller
🎬 🎬 🎬

🎯 Für wen ist "Jason Bourne"?

Action-Fans

Packende Action-Sequenzen und spektakuläre Stunts

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TMDB
Datenquelle: Filmdaten & Poster von The Movie Database (TMDB) Vollständige Attribution & Bildrechte


Originaltitel: Jason Bourne

Regie: Paul Greengrass

Darsteller: Matt Damon, Alicia Vikander, Tommy Lee Jones, Julia Stiles, Vincent Cassel

Produktionsjahr: 2016

Ich geb’s zu – als die Ankündigung kam, dass Matt Damon zurückkommt, war ich wie ein kleines Kind an Weihnachten. Nach dem enttäuschenden „Bourne Legacy“ mit Jeremy Renner hatte ich die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben. Aber dann die Nachricht: Damon UND Greengrass sind zurück! Das Dream Team!

Neun Jahre später – War das Warten umsonst?

Ich saß also im CinemaXX am Potsdamer Platz, 16,50€ für’s IMAX-Ticket – aua! Das Popcorn wurde kalt, weil ich vor lauter Spannung vergessen hab zu essen. Neun Jahre sind seit „Das Bourne Ultimatum“ vergangen. NEUN JAHRE! In der Zeit hab ich geheiratet, zwei Kinder bekommen und gefühlt 500 andere Action-Filme gesehen. Aber keiner, wirklich keiner, kam an die originale Bourne-Trilogie ran.

Und dann? Die ersten Akkorde der Musik, dieser ikonische Score von John Powell – Gänsehaut! Aber irgendwas fühlte sich komisch an. Wie wenn man nach Jahren sein Lieblingsgericht wieder isst und es schmeckt… anders. Nicht schlecht, aber anders.

„I remember. I remember everything.“
Jason Bourne erinnert sich an alles – aber hat der Film auch eine Erinnerung daran, was die Serie großartig machte?

Worum geht’s eigentlich? (Spoilerfrei!)

Jason Bourne lebt im Untergrund. Keine große Überraschung, oder? Der Mann schlägt sich buchstäblich durch – als Bare-Knuckle-Fighter in Griechenland und an den Grenzen Albaniens. Das Leben als David Webb? Vergessen. Er ist wieder der Schatten, der er immer war. Bis Nicky Parsons (Julia Stiles ist zurück!) auftaucht mit Informationen, die alles ändern: Es geht um seinen Vater. Um die wahren Ursprünge von Treadstone. Um Geheimnisse, die tiefer gehen als je zuvor.

Währenddessen sitzt in Langley die neue CIA-Direktorin Heather Lee (Alicia Vikander in Bestform) und hat ihre ganz eigenen Pläne mit Bourne. Sie ist jung, sie ist brillant, und sie spielt ein Spiel, bei dem niemand genau weiß, auf welcher Seite sie steht. Ihr Boss, CIA-Direktor Robert Dewey (Tommy Lee Jones mit seinem Standard-Grimmgesicht), will Bourne tot sehen. Punkt. Ende der Diskussion.

Und dann ist da noch „The Asset“ (Vincent Cassel), ein Mann mit einer persönlichen Vendetta gegen Bourne. Die beiden kennen sich von früher – und es ist persönlich. Sehr persönlich. Der Tech-Milliardär Aaron Kalloor (Riz Ahmed) und sein Social-Media-Imperium Deep Dream spielen auch eine zentrale Rolle. Edward Snowden lässt grüßen – die Überwachungsthematik ist 2016 brandaktuell.

„Jesus Christ, that’s Jason Bourne!“
Der kultigste Satz der gesamten Franchise – und ja, er kommt auch diesmal vor!

Was macht diesen Bourne besonders?

Paul Greengrass hat’s wieder getan – er hat Action-Sequenzen gedreht, die dir den Atem rauben. Die Verfolgungsjagd durch Athen während der Unruhen? Brutal authentisch. Die Prügelei in der Wohnung? So intensiv, dass ich meinen Nacken gespürt hab. Und dann, DANN, kommt Las Vegas…

Das funktioniert richtig gut:

Matt Damon: Der Mann IST Jason Bourne. Mit 45 Jahren noch glaubwürdig als Killing Machine. Diese stumme Intensität, dieser Blick – niemand macht das besser. Er spricht vielleicht 25 Sätze im ganzen Film (hab mitgezählt!), aber jeder Blick, jede Bewegung erzählt eine Geschichte.

Action-Sequenzen: Athen und Vegas sind instant classics. Greengrass weiß immer noch, wie man Chaos orchestriert. Die Vegas-Verfolgungsjagd mit dem SWAT-Truck? Völlig übertrieben und trotzdem genial.

Alicia Vikander: Bringt frischen Wind rein. Ihre Heather Lee ist kein typischer CIA-Bösewicht – sie ist ambivalent, clever, unberechenbar. Man weiß nie genau, was in ihrem Kopf vorgeht.

Aktualität: Die Snowden-Thematik, Datenschutz, Tech-Giganten – der Film fühlt sich 2016 brandaktuell an (und heute noch mehr!).

Score: John Powell ist zurück! Die Musik ist wie ein alter Freund – vertraut, aber immer noch packend.

Das hätte besser sein können:

Die Story: Been there, done that. Es ist die gleiche Formel: Bourne gräbt in seiner Vergangenheit, CIA will ihn töten, große Enthüllung am Ende. Gähn.

Tommy Lee Jones: Sorry, aber der phoned it in. Sein CIA-Direktor ist so generisch böse, dass es wehtut.

Emotional Impact: Die Vater-Story sollte uns berühren, tut sie aber nicht. Es fehlt die emotionale Tiefe der ersten drei Filme.

Wackelkamera-Overkill: Ja, es ist Greengrass‘ Stil, aber manchmal ist es ZU viel. Bei simplen Dialogen muss die Kamera nicht Parkinson simulieren.

Die Schauspieler – Ein gemischtes Ensemble

Matt Damon als Jason Bourne (Deutsche Stimme: Frank Schaff)
Was soll ich sagen? Matt Damon IST Jason Bourne. Nach neun Jahren Pause schlüpft er wieder in die Rolle, als wäre nie was gewesen. Okay, er ist älter geworden – graue Strähnen, tiefere Falten, müdere Augen. Aber das macht ihn nur noch glaubwürdiger. Dieser Bourne hat Dinge gesehen, Dinge getan, die einen Mann brechen würden.

Alicia Vikander als Heather Lee (Deutsche Stimme: Rubina Nath)
Die frische Oscar-Gewinnerin (Ex Machina, anyone?) bringt genau die richtige Energie rein. Ihre Heather Lee ist kein typischer CIA-Antagonist – sie ist jung, ehrgeizig, moralisch flexibel. Vikander spielt sie mit einer kühlen Intelligenz, die einen nervös macht.

Tommy Lee Jones als Robert Dewey (Deutsche Stimme: Joachim Kerzel)
Julia Stiles als Nicky Parsons (Deutsche Stimme: Tanja Geke)
Vincent Cassel als Asset (Deutsche Stimme: Torsten Michaelis)
Riz Ahmed als Aaron Kalloor (Deutsche Stimme: Ricardo Richter)

„You’re never going to find any peace. Not until you admit to yourself who you really are.“
Nicky Parsons trifft den Nagel auf den Kopf – aber gilt das auch für den Film selbst?

Die deutsche Perspektive

Synchronisation im Check: ⭐⭐⭐⭐☆

Die deutsche Synchro ist solide bis gut. Frank Schaff als Bourne-Stimme ist mittlerweile so etabliert wie Damon selbst – diese raue, müde Stimme passt perfekt. Rubina Nath gibt Vikander eine kühle Präzision, die funktioniert. Einzig Joachim Kerzel als Tommy Lee Jones klingt manchmal zu desinteressiert, aber hey, das liegt vielleicht auch an Jones‘ Performance selbst.

Berlin-Connection

Ein Teil des Films spielt in Berlin, und man merkt, dass Greengrass die Stadt kennt. Nicht das touristische Berlin mit Brandenburger Tor und Fernsehturm (okay, der ist kurz zu sehen), sondern das graue, moderne Berlin der Geheimdienste. Die Szenen am Bahnhof Friedrichstraße, die Verfolgung durch Kreuzberg – das fühlt sich authentisch an. Als Berliner kann ich sagen: Die haben ihre Hausaufgaben gemacht!

FSK 12 – Unsere Einschätzung

Die FSK hat dem Film eine 12er-Freigabe verpasst, und das ist… grenzwertig. Klar, es fließt kein Blut in Strömen, aber die Gewalt ist brutal und intensiv. Die Kampfszenen sind so realistisch, dass sensiblere 12-Jährige durchaus verstört sein könnten. Meine Empfehlung: Ab 14 ist sicherer, besonders wegen der komplexen Thematik um Überwachung und Manipulation.

Wo kann ich Jason Bourne streamen?

🗣️ „Hey Google, wo läuft Jason Bourne?“
Jason Bourne läuft aktuell bei Netflix im Abo und kann bei Prime Video für 3,99€ geliehen werden. Die beste Qualität gibt es bei Apple TV+ in 4K.

Netflix: Im Abo verfügbar
Prime Video: 3,99€ Leihen (48 Stunden)
Apple TV+: 4,99€ in 4K Leihen

💡 Mein Tipp: Aktuell bei Netflix im Abo – perfekt für einen Bourne-Marathon! Wer alle fünf Filme (inklusive Legacy) am Stück schauen will, ist hier am günstigsten dabei. Die 4K-Version auf Apple TV+ lohnt sich nur für absolute Qualitätsfanatiker – die Action ist so verwackelt, dass der Unterschied minimal ist.

„Privacy is freedom.“
Aaron Kalloor über sein Deep Dream Projekt – ein Satz, der 2025 aktueller ist denn je.

Behind the Scenes – Die verrückte Produktion

Wisst ihr, was das Verrückteste ist? Matt Damon und Paul Greengrass haben jahrelang gesagt, sie würden NIE einen vierten Bourne machen. „Die Geschichte ist erzählt“, hieß es immer. Dann kam Edward Snowden und die NSA-Enthüllungen, und plötzlich hatte Greengrass eine Idee: Was wäre, wenn Bourne in unserer hyper-vernetzten Welt aufwacht?

Production Facts:

  • Budget: 120 Millionen Dollar
  • Gedreht in: Las Vegas, Berlin, Athen, Teneriffa
  • Stunt-Autos zerstört: 170+
  • Echte Demonstranten in Athen: 5.000
  • Drehzeit: 4 Monate

Verrückte Details:

  • Matt Damon trainierte 3 Monate Filipino Martial Arts
  • Die Vegas-Verfolgung kostete 20 Mio. Dollar
  • Alicia Vikander lernte Krav Maga
  • Vincent Cassel brach sich bei einem Stunt den Finger
  • Der SWAT-Truck war 5 Tonnen schwer

Die Vegas-Verfolgungsjagd ist bereits jetzt legendär. Sie sperrten tatsächlich Teile des Las Vegas Strip ab – während der CES (Consumer Electronics Show)! Das war Absicht: Greengrass wollte die Ironie von einer Verfolgungsjagd während einer Tech-Messe. 170 Autos wurden geschrottet, der SWAT-Truck war ein echter gepanzerter Truck, und ja, sie haben wirklich Autos durch Casino-Eingänge geschickt.

Die Athen-Sequenz wurde während echter Proteste gedreht. Greengrass nutzte die Unruhen in Griechenland als Hintergrund – mit 5.000 Statisten und echten Molotowcocktails. Die Szene, in der Bourne und Nicky durch die brennenden Straßen rennen? Das war real, Leute. Kein CGI.

„We’ve just been hacked. Could be worse than Snowden.“
CIA-Direktor Dewey über den Hack – prophetische Worte für unsere Zeit.


TOP

Tribun

Signatur pur
7,2
von 10
" SOLIDE ACTION, ABER DIE MAGIE FEHLT "

Jason Bourne ist wie das Treffen mit einem alten Freund nach Jahren – vertraut, nostalgisch, aber irgendwie fehlt die alte Magie. Der Film macht nichts wirklich falsch, er macht nur auch nichts wirklich neu. Matt Damon ist großartig, keine Frage. Der Mann verkörpert Jason Bourne mit einer Intensität, die auch nach neun Jahren Pause sofort wieder da ist. Die Action-Sequenzen? Spektakulär! Die Vegas-Verfolgungsjagd allein ist den Eintrittspreis wert – völlig übertrieben, aber genau deshalb so genial. Paul Greengrass weiß immer noch, wie man Chaos orchestriert. Aber die Story? Die hätte vor 10 Jahren funktioniert, heute wirkt sie müde. Es ist die gleiche Formel wie immer: Bourne gräbt in seiner Vergangenheit, die CIA will ihn tot sehen, am Ende gibt's eine große Enthüllung. Been there, done that. Greengrass spielt es sicher – zu sicher. Er gibt uns genau das, was wir erwarten: Verwackelte Action, paranoide Verschwörungen, stoischen Bourne. Aber wo ist die Innovation? Wo ist der Mut? Die Original-Trilogie hat das Action-Genre revolutioniert. Dieser Film? Der schwimmt mit dem Strom. Trotzdem, und das ist wichtig: Selbst ein durchschnittlicher Bourne-Film ist immer noch besser als 90% der Action-Filme da draußen. Er ist wie ein Big Mac – nicht haute cuisine, aber verdammt befriedigend. Wenn ihr Bourne-Fans seid, müsst ihr ihn sehen. Allein für das Wiedersehen mit alten Bekannten und die Vegas-Action lohnt es sich. Aber erwartet keine Revolution – es ist eher eine solide Evolution.

Action/Thriller
🎬 🎬 🎬

Häufig gestellte Fragen

Muss ich die Vorgänger kennen?

Jein. Der Film funktioniert auch standalone, ABER ihr verpasst viele emotionale Momente und Referenzen. Nicky Parsons‘ Schicksal trifft nur, wenn man ihre Geschichte kennt. Die Verbindungen zu Treadstone und Blackbriar machen mehr Sinn mit Vorwissen. Mein Tipp: Schaut wenigstens „Das Bourne Ultimatum“ vorher.

Ist die deutsche Synchro gut?

Ja, definitiv! Frank Schaff ist DIE deutsche Stimme von Jason Bourne und macht seinen Job gewohnt solide. Die Action-Sequenzen funktionieren auf Deutsch super, die Synchronisation ist lippensynchron und gut getimed. Einzig bei den ruhigen, emotionalen Szenen merkt man, dass Damons Nuancen verloren gehen.

Lohnt sich Jason Bourne noch 2025?

Absolut! Die Themen – Überwachung, Datenschutz, Tech-Monopole – sind heute relevanter denn je. Nach ChatGPT, TikTok-Spionage und Meta-Skandalen wirkt der Film fast prophetisch. Die Action ist immer noch top-tier, und Matt Damon als Bourne? Zeitlos.

Gibt es Post-Credit-Szenen?

Nein, könnt nach dem Abspann gehen. Greengrass ist oldschool – keine Marvel-Style Teaser. Der Film endet, wie er endet. Punkt. Obwohl… das Ende lässt Raum für eine Fortsetzung.

Trailer

Jason Bourne - Trailer german/deutsch HD


Quelle: The Movie Database (TMDB)

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