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Harry und Sally

Harry und Sally 1989 Poster
9.2 /10

Harry und Sally (1989) - Review

When Harry Met Sally...

Es gibt Filme, die einfach perfekt sind – und Harry und Sally ist einer davon. Rob Reiners romantische Komödie aus dem Jahr 1989 ist nicht nur unglaublich witzig und charmant, sondern stellt auch eine der wichtigsten Fragen überhaupt: Können Männer und Frauen wirklich nur Freunde sein? Mit Nora Ephrons brillantem Drehbuch, zwei unvergesslichen Hauptdarstellern und Dialogen, die man auch 35 Jahre später noch zitiert, hat dieser Film das Rom-Com-Genre für immer verändert.

Komödie, Liebesfilm, Drama
95 Min
FSK 12

Quick Answer

Schnellantwort: Harry und Sally ist DER romantische Komödien-Klassiker schlechthin. Billy Crystal und Meg Ryan liefern eine Meisterklasse in Chemie und Comic Timing, während Nora Ephrons Drehbuch voller Weisheit, Witz und unvergesslicher Oneliners steckt. Ein Film, der nie alt wird. 9.2/10

Sprachassistenten-Antworten zu Harry und Sally

Worum geht es in Harry und Sally?

Harry und Sally erzählt die Geschichte zweier Menschen, die sich 1977 kennenlernen und über zwölf Jahre hinweg immer wieder begegnen, während sie die Frage diskutieren, ob Männer und Frauen platonische Freunde sein können. Der Film begleitet ihre komplizierte Beziehung vom ersten Treffen nach dem College bis zur unvermeidlichen Erkenntnis ihrer wahren Gefühle füreinander.

Ist Harry und Sally ein guter Film?

Ja, Harry und Sally ist ein herausragender Film und gilt als einer der besten romantischen Komödien aller Zeiten. Mit 89% auf Rotten Tomatoes, einer Oscar-Nominierung für das Drehbuch und der Aufnahme ins National Film Registry 2022 ist der Film ein Meisterwerk des Genres. Die brillanten Dialoge, die Chemie zwischen Billy Crystal und Meg Ryan und Rob Reiners sensible Regie machen ihn zu einem zeitlosen Klassiker. 9.2/10

Wer spielt in Harry und Sally mit?

Die Hauptrollen spielen Billy Crystal als Harry Burns und Meg Ryan als Sally Albright. In wichtigen Nebenrollen sind Carrie Fisher als Marie und Bruno Kirby als Jess zu sehen. In der deutschen Synchronfassung sprechen Joachim Tennstedt (Harry) und Ulrike Möckel (Sally).

Zuletzt aktualisiert: 22. Oktober 2025
Streaming-Verfügbarkeit geprüft

Harry und Sally 1989 - Die Story

Worum geht's in Harry und Sally?

1977, irgendwo zwischen der University of Chicago und New York City: Harry Burns (Billy Crystal) und Sally Albright (Meg Ryan) teilen sich eine Autofahrt – und könnten unterschiedlicher nicht sein. Harry ist zynisch, chaotisch und überzeugt davon, dass Männer und Frauen niemals nur Freunde sein können, weil "der Sex immer dazwischen kommt." Sally ist optimistisch, penibel organisiert und hält Harrys These für kompletten Unsinn. Nach dieser ersten, turbulenten Begegnung trennen sich ihre Wege.

Fünf Jahre später: Zufälliges Wiedersehen am Flughafen. Sie sind beide in Beziehungen, beide auf dem Weg nach New York, beide noch immer grundverschieden. Wieder trennen sich ihre Wege. Weitere fünf Jahre später: Erneutes Treffen in einer Buchhandlung. Diesmal sind beide frisch getrennt, beide emotional ramponiert – und plötzlich ergibt ihre Freundschaft Sinn. Was folgt, ist eine der schönsten, ehrlichsten und lustigsten Darstellungen einer Beziehung, die das Kino je gesehen hat.

Rob Reiner erzählt diese Geschichte nicht in schnulzigen Klischees, sondern mit einer Aufrichtigkeit, die sofort spürbar ist. Denn der Film basiert auf echten Erfahrungen: Harry ist im Grunde Rob Reiner selbst nach seiner Scheidung von Penny Marshall, Sally ist Nora Ephron und ihre Freundinnen. Die beiden verbrachten fünf Jahre damit, das Drehbuch zu entwickeln – und man spürt in jeder Szene, dass hier echte Menschen über echte Gefühle sprechen.

Die Magie der kleinen Momente

Was Harry und Sally so besonders macht, ist die Art, wie der Film die kleinen Momente zelebriert. Die Gespräche beim Spaziergang durch den Central Park im Herbst. Die nächtlichen Telefonate, bei denen beide gleichzeitig Casablanca schauen. Die Art, wie Sally ihre Bestellungen im Restaurant aufgibt ("Ich hätte gerne den Putensalat, aber ich möchte gerne keine Butter, ich hätte gerne sie auf der Seite, und ich hätte gerne, dass die Tomaten nicht dabei sind..."). Diese Details machen die Charaktere real, greifbar, menschlich.

Der Film hat Zeit – und das im besten Sinne. Über zwölf Jahre verfolgen wir Harry und Sally, sehen sie wachsen, scheitern, sich verändern. Wir erleben ihre Dates mit anderen Menschen, ihre Selbstzweifel, ihre nächtlichen Krisen. Und wir sehen vor allem: zwei Menschen, die perfekt zueinander passen, aber zu stur sind, es zuzugeben.

Wer streamt Harry und Sally?

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Produktionsdetails

Budget
16,0 Mio. $
Box Office
92,8 Mio. $
Regie
Rob Reiner

Vergleich mit ähnlichen Filmen

Ähnliche Filme für Harry-und-Sally-Fans

Film Jahr Rating Ähnlichkeit
Der Stadtneurotiker (Annie Hall) 1977 ⭐ 9.0/10 Woody Allens New York-Romanze ist der spirituelle Vorgänger von Harry und Sally. Intelligente Dialoge, komplizierte Charaktere, urbane Neurosen – nur ernster im Ton.
Schlaflos in Seattle 1993 ⭐ 8.6/10 Ebenfalls von Nora Ephron geschrieben, wieder mit Meg Ryan. Gleiche Sensibilität für Beziehungen, gleicher Witz, ähnliche New York-Romantik – nur mit Tom Hanks statt Billy Crystal.
Freunde mit gewissen Vorzügen 2011 ⭐ 7.5/10 Moderne Neuinterpretation der "Können wir nur Freunde sein?"-Frage. Mit Natalie Portman und Ashton Kutcher. Frecher und expliziter, aber die DNA ist dieselbe.
Besser geht's nicht 1997 ⭐ 8.7/10 Jack Nicholson und Helen Hunt in einer Rom-Com über zwei Menschen, die eigentlich unmöglich zusammenpassen – bis sie es doch tun. Scharfe Dialoge, unkonventionelle Charaktere, echte Emotionen.

✅ Was uns gefallen hat

  • Das Drehbuch: Nora Ephrons Script ist ein Meisterwerk. Jede Zeile sitzt, jeder Dialog klingt real, jede Szene hat einen Zweck. Das ist Lehrbuch-Screenwriting.
  • Die Chemie: Billy Crystal und Meg Ryan sind perfekt aufeinander abgestimmt. Man kauft ihnen jede Sekunde ab – die Freundschaft, die Spannung, die Liebe.
  • Ehrlichkeit: Der Film traut sich, unangenehme Wahrheiten auszusprechen. Über Beziehungen, Sex, Ängste, Einsamkeit. Keine Beschönigung.
  • Zeitlose Themen: Die Frage "Können Männer und Frauen nur Freunde sein?" ist 35 Jahre nach dem Film noch genauso relevant.
  • New York als Charakter: Die Stadt ist nicht nur Kulisse, sondern Teil der Geschichte. Man spürt den Herbst, den Winter, die Magie von NYC.
  • Nebenfiguren: Carrie Fisher und Bruno Kirby bekommen ihre eigene kleine Lovestory – und sie ist genauso charmant wie die Haupthandlung.
  • Der Humor: Clever, nie platt. Der Film macht dich zum Lachen ohne billige Gags.
  • Emotionale Tiefe: Unter der Komödie liegt echte Verletzlichkeit. Die Szene, in der Sally am Telefon weint, weil ihr Ex heiratet? Herzzerreißend real.

❌ Was uns nicht gefallen hat

  • Langsames Tempo: Für moderne Rom-Com-Verhältnisse ist der Film sehr gemächlich. Wer Action und schnelle Cuts erwartet, wird enttäuscht.
  • Vorhersehbarer Verlauf: Vom ersten Moment an ist klar, dass Harry und Sally zusammenkommen. Die Frage ist nur: Wann? Das nimmt etwas Spannung.
  • Privilegierte Perspektive: Harry und Sally sind weiße, gebildete, finanziell abgesicherte New Yorker. Ihre Probleme sind sehr "First World". Nicht jeder kann sich damit identifizieren.
  • Nebenfiguren unterentwickelt: So charmant Marie und Jess sind – sie bekommen wenig Tiefe. Sie dienen hauptsächlich als Katalysatoren für Harry und Sally.
  • Sehr gesprächig: Der Film lebt von Dialogen. Wer visuelle Erzählung bevorzugt oder keine Geduld für lange Gespräche hat, könnte sich langweilen.

Besetzung

BC
Billy Crystal
als Harry Burns
MR
Meg Ryan
als Sally Albright
CF
Carrie Fisher
als Marie
BK
Bruno Kirby
als Jess
SF
Steven Ford
als Joe

Trivia & Easter Eggs

Fun Facts & Hintergründe – Wusstet ihr das?

  • 🎬 Titel-Contest: Rob Reiner machte die Namensfindung zum Wettbewerb unter der Crew. Der Gewinner erhielt einen Kasten Champagner. Andere Vorschläge waren "Boy Meets Girl", "Harry This Is Sally" und "It Had To Be You" (nach dem Song).
  • 💑 Love on Set: Während der Dreharbeiten stellte der Kameramann Rob Reiner der Fotografin Michele Singer vor. Die beiden verliebten sich und heirateten 1989 – im selben Jahr, als der Film herauskam. Eine echte Harry-und-Sally-Story!
  • 🎭 Meg Ryans Durchbruch: Vor diesem Film hatte Meg Ryan noch nie eine Hauptrolle in einem Kinofilm gespielt. Rob Reiner war zunächst skeptisch, aber nach einem einzigen Gespräch war er überzeugt: Sie IST Sally.
  • 🎤 Crystals Improvisationen: Viele der besten Zeilen von Billy Crystal waren improvisiert. Nora Ephron liebte seine Oneliners so sehr, dass sie sie ins finale Drehbuch aufnahm. Der "Peppermint stick"-Witz? Pure Improvisation.
  • 📝 Das "Wavy" Problem: Die Szene im Stadion, in der Harry und Jess über "The Wave" sprechen, wurde eigentlich für ein Baseball-Spiel geschrieben. Als sie im Stadion ankamen, fand aber ein Football-Spiel statt – sie drehten trotzdem und es funktionierte perfekt.
  • 🥪 Katz's Deli Plakette: Der Tisch, an dem die berühmte Orgasmus-Szene gedreht wurde, hat heute eine Plakette: "Where Harry met Sally... hope you have what she had!" Touristen pilgern bis heute dorthin.
  • 👵 Estelle Reiner: Die Frau, die "I'll have what she's having" sagt, ist Rob Reiners Mutter Estelle. Sie war am Set zu Besuch, Rob setzte sie spontan als Statistin ein, Billy Crystal hatte die Idee für die Pointe – Filmgeschichte.
  • 📞 60 Takes für Telefon-Szene: Die Szene, in der alle vier Hauptcharaktere gleichzeitig telefonieren, brauchte 60 Anläufe, um das perfekte Comic-Timing zu erreichen. Pure Präzisionsarbeit.
  • 🎵 Harry Connick Jr. Comeback: Der Soundtrack mit Jazz-Standards, gesungen von Harry Connick Jr., erreichte Platz 1 der Billboard Jazz Charts und verkaufte sich über zwei Millionen Mal. Es brachte Connick Jr. den Durchbruch.
  • 💰 Box Office Überraschung: Mit 16 Millionen Dollar Budget spielte der Film weltweit über 93 Millionen ein – fast das Sechsfache. Columbia Pictures setzte zunächst auf limitierte Kinos, ließ Mundpropaganda arbeiten und expandierte langsam. Die Strategie ging auf.
  • 🏆 Oscar-Snub: Trotz fünf Golden Globe-Nominierungen und massivem Publikumserfolg erhielt der Film nur eine einzige Oscar-Nominierung (Bestes Drehbuch). Viele sehen das bis heute als eine der größten Oscar-Ungerechtigkeiten.
  • 📚 Dokumentarische Einlagen: Die Szenen mit älteren Paaren, die erzählen, wie sie sich kennengelernt haben, sind nicht gescriptet. Rob Reiner interviewte echte Paare und ließ sie ihre wahren Geschichten erzählen.

Produktion & Hintergründe

Behind the Scenes – Wie dieser Film entstand

Die Geschichte von Harry und Sally beginnt 1984 im Russian Tea Room in New York. Rob Reiner, frisch geschieden von Penny Marshall, traf sich mit Drehbuchautorin Nora Ephron und Produzent Andrew Scheinman. Was als Projekt-Meeting begann, entwickelte sich zu einem langen Gespräch über Reiners und Scheinmans Leben als frisch Single in New York. Nora Ephron hörte zu, machte Notizen – und erkannte: Das ist ein Film.

Ephron brauchte fünf Jahre, um das Drehbuch zu schreiben. Fünf Jahre, in denen sie unzählige Gespräche mit Reiner führte, seine Dates begleitete, seine Beziehungskatastrophen protokollierte. Harry basiert zu großen Teilen auf Rob Reiner selbst – seine Neurosen, seine Witze, seine Art, die Welt zu sehen. Sally hingegen ist Nora Ephron und ihre Freundinnen. Die penible Art, wie Sally im Restaurant bestellt? Das ist 1:1 Nora Ephron. Reiner und Scheinman bemerkten ihre komplizierten Essensbestellungen und bauten sie ins Drehbuch ein.

Währenddessen drehte Reiner zwei andere Filme: Stand by Me (1986) und The Princess Bride (1987). Als Ephron das Drehbuch 1988 endlich fertiggestellt hatte, war Reiner bereit. Aber es gab ein Problem: Das ursprüngliche Ende war bitter. Harry und Sally kamen nicht zusammen. Reiner, noch immer vom Schmerz seiner Scheidung geprägt, glaubte nicht an Happy Ends. Doch dann lernte er Michele Singer kennen – die Fotografin, die am Set arbeitete. Die beiden verliebten sich und heirateten 1989, im selben Jahr, als der Film ins Kino kam. Plötzlich glaubte Reiner wieder an die Liebe – und änderte das Ende.

Billy Crystal improvisierte viele seiner besten Zeilen. Nora Ephron liebte es und schrieb sie ins finale Drehbuch. Die Chemie zwischen Crystal und Meg Ryan war von Anfang an perfekt – Reiner musste kaum eingreifen, die beiden spielten einfach.

Zitate & Dialoge

💬 Legendäre Zitate aus Harry und Sally

"

Ich nehme, was sie hatte!

Original (EN): "I'll have what she's having."

Ältere Frau im Restaurant (Estelle Reiner, Rob Reiners Mutter)

"

Männer und Frauen können keine Freunde sein, weil der Sex immer dazwischen kommt.

Original (EN): "Men and women can't be friends because the sex part always gets in the way."

Harry Burns (Billy Crystal)

"

Wenn man merkt, dass man den Rest seines Lebens mit jemandem verbringen will, dann will man, dass der Rest des Lebens so schnell wie möglich anfängt.

Original (EN): "When you realize you want to spend the rest of your life with somebody, you want the rest of your life to start as soon as possible."

Harry Burns (Billy Crystal)

"

Ich liebe es, dass du kalt hast, wenn es draußen 21 Grad sind. Ich liebe es, dass du anderthalb Stunden brauchst, um zu bestellen. Ich liebe es, dass du mich so ansiehst, als wäre ich verrückt. Ich liebe es, dass ich den ganzen Tag mit dir verbringen will und dann deinen Duft auf meiner Kleidung rieche. Und ich liebe es, dass du die letzte Person bist, mit der ich spreche, bevor ich abends einschlafe.

Original (EN): "I love that you get cold when it's 71 degrees out. I love that it takes you an hour and a half to order a sandwich. I love that you get a little crinkle above your nose when you're looking at me like I'm nuts. I love that after I spend the day with you, I can still smell your perfume on my clothes. And I love that you are the last person I want to talk to before I go to sleep at night."

Harry Burns (Billy Crystal)

"

Du hast Recht. Du hast Recht. Ich weiß, dass du Recht hast.

Original (EN): "You're right, you're right, I know you're right."

Harry Burns (Billy Crystal) – wiederkehrender Running Gag

"

Wartungsintensiv, aber behauptet von sich, pflegeleicht zu sein – das ist der schlimmste Typ Frau.

Original (EN): "High-maintenance but you think you're low-maintenance is the worst kind of high-maintenance there is."

Harry Burns (Billy Crystal) über Sally

"

Wir werden einfach Freunde sein. – Großartig! Freunde. Das Beste.

Original (EN): "We're just gonna be friends, okay? – Great, friends. It's the best thing."

Harry & Sally (Billy Crystal & Meg Ryan) – die berühmte Lüge

"

Baby-Fischmaul!

Original (EN): "Baby fish mouth!"

Jess (Bruno Kirby) – beim Versuch, Sheldon Harnick zu imitieren

Harry und Sally FAQ - Häufige Fragen

Wie lange geht Harry und Sally?
Der Film hat eine Laufzeit von 96 Minuten – also knapp eineinhalb Stunden. Perfekt für einen gemütlichen Filmabend, ohne zu lang oder zu kurz zu sein. Die Zeit vergeht wie im Flug, weil die Dialoge so fesselnd sind.
Ab welchem Alter ist Harry und Sally geeignet?
In Deutschland hat der Film eine FSK-Freigabe ab 6 Jahren, was für eine romantische Komödie ungewöhnlich niedrig ist. Inhaltlich ist der Film aber eher für Teenager und Erwachsene interessant – die Themen (Beziehungen, Sex, Freundschaft) sprechen ältere Zuschauer deutlich mehr an. Ich würde sagen: Ab 14-16 Jahren wird der Film richtig gut verstanden und geschätzt.
Ist Harry und Sally auf Netflix oder Amazon Prime verfügbar?
Die Streaming-Verfügbarkeit ändert sich ständig, aber der Film ist regelmäßig auf verschiedenen Plattformen zu finden. Am besten checkst du aktuelle Streaming-Dienste oder nutzt Websites wie JustWatch, um zu sehen, wo der Film gerade läuft. Alternativ ist der Film auf DVD und Blu-ray erhältlich – lohnt sich für die Sammlung!
Wurde Harry und Sally wirklich in New York gedreht?
Ja! Der gesamte Film wurde on location in New York City gedreht. Von den Herbstspaziergängen im Central Park über die legendäre Szene bei Katz's Delicatessen bis zu den winterlichen Straßen – alles echt. Rob Reiner wollte die Authentizität der Stadt einfangen, und das ist ihm perfekt gelungen. New York ist nicht nur Kulisse, sondern ein eigener Charakter im Film.
Gibt es eine Fortsetzung zu Harry und Sally?
Nein, es gibt keine offizielle Fortsetzung – und das ist auch gut so. Der Film endet perfekt, eine Fortsetzung würde die Magie zerstören. Rob Reiner und Nora Ephron haben nie Interesse an einem Sequel gezeigt. Allerdings gab es 2024 einen Werbespot mit Billy Crystal und Meg Ryan für den Super Bowl, in dem die beiden ihre Rollen kurz wiederaufleben ließen – ein nostalgisches Wiedersehen für die Fans.
Warum ist die Orgasmus-Szene so berühmt?
Die Szene bei Katz's Deli, in der Sally einen Orgasmus vortäuscht, um Harry zu beweisen, dass Männer den Unterschied nicht erkennen können, ist aus mehreren Gründen legendär: Sie war Meg Ryans Idee, mutig und unerwartet. Der Schlusspunkt – "I'll have what she's having" von Rob Reiners Mutter – ist Comedy-Gold. Und die Szene thematisiert auf humorvolle Weise ein Tabu-Thema. Sie wurde 2005 auf Platz 33 der AFI's 100 berühmtesten Film-Zitate gewählt.
Wer hat die Musik für Harry und Sally gemacht?
Der Soundtrack besteht hauptsächlich aus Jazz-Standards, gesungen und arrangiert von Harry Connick Jr., der damals erst 22 Jahre alt war. Songs wie "It Had to Be You", "Let's Call the Whole Thing Off" und "But Not for Me" wurden zu Klassikern. Das Album erreichte Platz 1 der Billboard Jazz Charts und brachte Connick Jr. den kommerziellen Durchbruch. Die Musik ist so zeitlos wie der Film selbst.

Fazit & Bewertung

Mein Fazit zu Harry und Sally

Harry und Sally ist nicht einfach nur eine gute romantische Komödie – es ist DIE romantische Komödie. Der Film, an dem sich alle anderen messen lassen müssen. 35 Jahre nach der Premiere ist er so frisch, witzig und bewegend wie am ersten Tag.

Was diesen Film so außergewöhnlich macht, ist seine Ehrlichkeit. Hier wird nicht beschönigt oder verkitscht. Harry und Sally sind echte Menschen mit echten Problemen, echten Neurosen, echten Ängsten. Sie sind nicht perfekt – sie sind kompliziert, manchmal anstrengend, oft unsicher. Aber genau das macht sie so liebenswert. Man sieht sich selbst in ihnen, erkennt eigene Beziehungsmuster, eigene Fehler, eigene Hoffnungen.

Nora Ephrons Drehbuch ist ein Meisterwerk der Dialogkunst. Jede Zeile klingt real, niemals konstruiert. Die Gespräche zwischen Harry und Sally – über Männer und Frauen, über Liebe und Sex, über Ängste und Träume – sind so gut geschrieben, dass man sie sich als Essays vorstellen könnte. Und doch fühlen sie sich an wie echte Unterhaltungen, die man selbst schon tausendmal geführt hat.

Billy Crystal und Meg Ryan liefern Karriere-Performances ab. Die Chemie zwischen den beiden ist greifbar, elektrisierend, perfekt. Man glaubt ihnen jede Sekunde – die Freundschaft, die Spannung, die Liebe. Crystal spielt Harry mit einer Mischung aus Zynismus und Verletzlichkeit, die herzzerreißend ist. Ryan macht aus Sally keine Klischee-Figur, sondern einen echten Menschen mit Ecken und Kanten.

Rob Reiner inszeniert mit Sensibilität und Geduld. Er gibt seinen Charakteren Zeit, sich zu entwickeln. Zwölf Jahre begleiten wir Harry und Sally – und wir spüren jede Phase, jeden Wachstumsschritt, jede Veränderung. Der Film hat keine Eile, er lässt die Momente atmen, lässt die Dialoge wirken, lässt die Emotionen entstehen.

Was mich jedes Mal aufs Neue berührt, ist die Schlussszene. Harrys Liebesgeständnis ist nicht bombastisch oder kitschig – es ist einfach, ehrlich, real. "Ich liebe es, dass du kalt hast, wenn es draußen 21 Grad sind. Ich liebe es, dass du anderthalb Stunden brauchst, um zu bestellen." Das ist Liebe. Nicht die großen Gesten, sondern die kleinen Details. Die Macken, die Eigenheiten, die Momente.

Dieser Film hat mich gelehrt, dass wahre Liebe oft Zeit braucht. Dass die besten Beziehungen auf Freundschaft basieren. Dass es okay ist, kompliziert zu sein, unsicher zu sein, Fehler zu machen. Dass manchmal die Person, die perfekt für dich ist, direkt vor deiner Nase steht – aber du brauchst Jahre, um es zu sehen.

Harry und Sally ist zeitlos. Ein Film, der nie alt wird, weil er von universellen Wahrheiten erzählt. Ein Film, den man in jeder Lebensphase neu entdecken kann. Ein Film, der einen zum Lachen bringt, zum Weinen, zum Nachdenken.

Wenn du diesen Film noch nicht gesehen hast: Worauf wartest du? Und wenn du ihn schon kennst: Es ist Zeit für ein Wiedersehen. Manche Filme sind wie alte Freunde – man freut sich jedes Mal, sie zu treffen.

Mehr über Cast, Crew und Hintergründe findest du auf IMDb, die Kritiker-Scores auf Metacritic und ausführliche User-Reviews auf Letterboxd.

Die Story von Harry und Sally – Eine Freundschaft über zwölf Jahre

Der Film ist in Episoden strukturiert, die über mehr als ein Jahrzehnt verteilt sind. Zwischen den Haupthandlungssträngen schneidet Rob Reiner immer wieder zu älteren Paaren, die erzählen, wie sie sich kennengelernt haben – ein dokumentarischer Touch, der dem Film Wärme und Authentizität verleiht. Diese Interviews sind übrigens nicht gescriptet, sondern basieren auf echten Geschichten.

1977 – Die erste Begegnung: Nach dem College-Abschluss fahren Harry und Sally gemeinsam von Chicago nach New York. Während der 18-stündigen Fahrt streiten sie über alles Mögliche, vor allem aber über Harrys zentrale These: Männer und Frauen können keine Freunde sein. "Der Sex kommt immer dazwischen," behauptet Harry. Sally hält das für Quatsch. Am Ende der Fahrt beschließen sie, sich nie wiederzusehen.

1982 – Wiedersehen am Flughafen: Beide sind in Beziehungen. Harry mit Helen, Sally mit Joe. Ein kurzes, höfliches Gespräch. Sie erinnern sich kaum aneinander. Ihre Leben haben sich weiterentwickelt, aber sie sind noch nicht bereit füreinander.

1987 – Die Freundschaft beginnt: Harry und Sally treffen sich in einer Buchhandlung wieder. Beide sind frisch getrennt. Harry wurde von Helen verlassen, Sally hat gerade mit Joe Schluss gemacht. Plötzlich haben sie etwas gemeinsam: Herzschmerz, Einsamkeit, die Suche nach Sinn in New York City. Sie beschließen, Freunde zu werden – reine Freunde, ohne Sex. Es funktioniert. Sie verbringen Zeit zusammen, reden über alles, vertrauen einander. Harry lernt Sallys beste Freundin Marie (Carrie Fisher) kennen, Sally lernt Harrys besten Freund Jess (Bruno Kirby) kennen – und die beiden verlieben sich ineinander und heiraten prompt.

Silvester 1988 – Der Wendepunkt: Nach der Hochzeit von Marie und Jess schlafen Harry und Sally miteinander. Es ist ein Fehler – oder doch nicht? Harry flüchtet, Sally ist verletzt. Ihre Freundschaft zerbricht. Wochenlang reden sie nicht miteinander. Und dann, in der Silvesternacht, erkennt Harry die Wahrheit: Er ist in Sally verliebt. Er rennt durch das winterliche New York, um ihr zu sagen, was er fühlt.

Die Schlussszene – Harrys Liebesgeständnis auf der Silvesterparty – ist eine der romantischsten Szenen der Filmgeschichte. Keine großen Gesten, keine orchestrale Musik, nur zwei Menschen, die endlich ehrlich zueinander sind.

Technische Details & Produktion

Mit einem Budget von nur 16 Millionen Dollar drehte Rob Reiner einen Film, der sich wie eine Million anfühlt. Der Großteil des Budgets floss in die Locations – der Film wurde komplett in New York City gedreht, und man spürt die Stadt in jeder Einstellung. Die Herbstspaziergänge durch den Central Park, die winterlichen Straßen mit Weihnachtsbeleuchtung, die gemütlichen Cafés und Buchläden – New York ist nicht nur Kulisse, sondern ein eigener Charakter.

Kameramann Barry Sonnenfeld (der später selbst Regisseur wurde und u.a. Men in Black drehte) fängt die Stadt in warmen, erdigen Tönen ein. Nichts ist überstylt oder künstlich – alles wirkt authentisch, gelebt, real. Die berühmte Orgasmus-Szene wurde im echten Katz's Delicatessen auf der Lower East Side gedreht – ein Deli, das bis heute existiert und an jenem Tisch eine Plakette hat: "Where Harry met Sally... hope you have what she had!"

Die Szene brauchte übrigens nur wenige Takes – Meg Ryan lieferte sofort. Der Satz "I'll have what she's having" wurde von Estelle Reiner gesprochen, Rob Reiners Mutter, die als Statistin am Nachbartisch saß. Billy Crystal hatte die Idee für diese Pointe.

Ein weiteres Highlight: Die Telefonszene mit allen vier Hauptfiguren – Harry, Sally, Marie und Jess – die gleichzeitig telefonieren, brauchte 60 Takes, um das perfekte Timing hinzubekommen. Das Ergebnis ist eine der lustigsten Szenen des Films.

Kultureller Einfluss – Wie dieser Film die Rom-Com neu erfand

Harry und Sally hat das Genre der romantischen Komödie für immer verändert. Vor diesem Film gab es Woody Allens intellektuelle New York-Romanzen wie Der Stadtneurotiker (1977), die aber eher Nischenfilme waren. Harry und Sally nahm Allens Ansatz – ehrliche Dialoge, komplizierte Charaktere, urbane Neurosen – und machte daraus Mainstream-Kino. Jede Rom-Com, die danach kam, trägt die DNA dieses Films in sich.

Der Film stellte eine Frage, die bis heute diskutiert wird: Können Männer und Frauen nur Freunde sein? Das sogenannte "Harry-und-Sally-Syndrom" ist mittlerweile ein geflügelter Begriff. Der Film beeinflusste nicht nur Kino, sondern auch das Fernsehen – Seinfeld und Friends, beide in New York angesiedelt und um Freundschaften zwischen Männern und Frauen konstruiert, verdanken diesem Film viel.

2022 wurde Harry und Sally ins National Film Registry der Library of Congress aufgenommen – eine Ehre, die nur Filmen zuteilwird, die "kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsam" sind. Der Film steht neben Klassikern wie Casablanca, Der Pate und Citizen Kane.

Die legendäre Orgasmus-Szene wurde 2005 auf Platz 33 der AFI's 100 Years... 100 Movie Quotes gewählt. "I'll have what she's having" ist einer der meistzitierten Sätze der Filmgeschichte. Und der Soundtrack mit Harry Connick Jr. brachte Jazz-Standards zurück in die Charts – sein Album zum Film verkaufte sich millionenfach.

Der Film bewies, dass romantische Komödien intelligent, witzig und emotional tiefgründig sein können, ohne kitschig zu werden. Er setzte neue Maßstäbe für Dialoge, Charakterentwicklung und die Darstellung moderner Beziehungen. Die 90er-Jahre-Rom-Com-Renaissance – Pretty Woman (1990), Schlaflos in Seattle (1993, ebenfalls von Nora Ephron!), Notting Hill (1999) – wäre ohne Harry und Sally undenkbar.

Meine persönliche Verbindung zu Harry und Sally

Ich habe Harry und Sally zum ersten Mal mit Mitte 20 gesehen – genau im richtigen Alter, um mich in den Charakteren wiederzuerkennen. Ich erinnere mich noch genau: Es war ein verregneter Sonntagnachmittag, ich hatte gerade selbst eine komplizierte "Sind wir jetzt Freunde oder mehr?"-Situation hinter mir, und dieser Film traf mich wie ein Schlag. Plötzlich verstand ich: Ich bin Sally. Oder Harry. Oder beides.

Was diesen Film so zeitlos macht, ist seine Ehrlichkeit. Harry und Sally sind keine Helden, keine perfekten Menschen. Sie sind neurotisch, unsicher, manchmal nervig. Sie treffen dumme Entscheidungen, laufen vor ihren Gefühlen weg, verletzen einander. Aber sie sind echt – und genau deshalb liebe ich sie.

Jedes Mal, wenn ich den Film wiedersehe (und ich habe aufgehört zu zählen, wie oft das war), entdecke ich neue Details. Die Art, wie Harry Sally ansieht, als sie im Buchladen ihre Bestellung aufgibt. Der Moment, in dem Sally erkennt, dass sie Harry vermisst. Die stille Verzweiflung in Harrys Augen, als er zugibt, dass er Angst vor dem Alleinsein hat.

Dieser Film hat mir beigebracht, dass die besten Beziehungen auf Freundschaft basieren. Dass es okay ist, kompliziert zu sein. Dass wahre Liebe nicht immer sofort Liebe auf den ersten Blick ist – manchmal ist es Liebe auf den dritten, vierten, zehnten Blick. Manchmal braucht es zwölf Jahre, bis man versteht, was direkt vor einem liegt.

Und ja: Ich zitiere diesen Film immer noch viel zu oft im Alltag. "You're right, you're right, I know you're right" ist fester Bestandteil meines Wortschatzes geworden.

Unsere Bewertung

MEISTERWERK

Tribun

Signatur pur
9,2
von 10
" Der romantische Komödien-Klassiker schlechthin. Brillante Dialoge, unvergessliche Performances, zeitlose Weisheit über Liebe und Freundschaft. "

Rob Reiners Meisterwerk über die Frage, ob Männer und Frauen nur Freunde sein können, ist nach 35 Jahren noch immer perfekt. Nora Ephrons Drehbuch ist ein Lehrstück in Dialogkunst, Billy Crystal und Meg Ryan liefern Karriere-Performances, und die Chemie zwischen ihnen ist elektrisierend. Ein Film, der das Rom-Com-Genre für immer verändert hat – ehrlich, witzig, bewegend, zeitlos. Jede Szene, jede Zeile, jeder Moment sitzt. Das ist Kino in Bestform.

🎬 🎬 🎬 🎬 🎬

🎯 Für wen ist "Harry und Sally"?

Komödien-Fans

Humor und unterhaltsame Momente

Drama-Liebhaber

Tiefgründige Story und emotionale Momente

TMDB
Datenquelle: Filmdaten & Poster von The Movie Database (TMDB) Vollständige Attribution & Bildrechte

Film: Harry und Sally
Originaltitel: When Harry Met Sally…
Jahr: 1989
Genre: Romantische Komödie, Drama
Regie: Rob Reiner
Cast: Billy Crystal, Meg Ryan, Carrie Fisher, Bruno Kirby
Laufzeit: 96 Minuten
FSK: Ab 6 Jahren
Budget: 16 Millionen USD
Box Office: 93,3 Millionen USD weltweit
Bewertung: 9.2/10
Zusammenfassung: Rob Reiners zeitloser Klassiker über die Frage, ob Männer und Frauen nur Freunde sein können. Mit brillanten Dialogen von Nora Ephron und unvergesslichen Performances von Billy Crystal und Meg Ryan definierte dieser Film das moderne Rom-Com-Genre neu und beeinflusste eine ganze Generation romantischer Komödien.

Sprachassistenten-Antworten zu Harry und Sally

Worum geht es in Harry und Sally?

Harry und Sally erzählt die Geschichte zweier Menschen, die sich 1977 kennenlernen und über zwölf Jahre hinweg immer wieder begegnen, während sie die Frage diskutieren, ob Männer und Frauen platonische Freunde sein können. Der Film begleitet ihre komplizierte Beziehung vom ersten Treffen nach dem College bis zur unvermeidlichen Erkenntnis ihrer wahren Gefühle füreinander.

Ist Harry und Sally ein guter Film?

Ja, Harry und Sally ist ein herausragender Film und gilt als einer der besten romantischen Komödien aller Zeiten. Mit 89% auf Rotten Tomatoes, einer Oscar-Nominierung für das Drehbuch und der Aufnahme ins National Film Registry 2022 ist der Film ein Meisterwerk des Genres. Die brillanten Dialoge, die Chemie zwischen Billy Crystal und Meg Ryan und Rob Reiners sensible Regie machen ihn zu einem zeitlosen Klassiker. 9.2/10

Wer spielt in Harry und Sally mit?

Die Hauptrollen spielen Billy Crystal als Harry Burns und Meg Ryan als Sally Albright. In wichtigen Nebenrollen sind Carrie Fisher als Marie und Bruno Kirby als Jess zu sehen. In der deutschen Synchronfassung sprechen Joachim Tennstedt (Harry) und Ulrike Möckel (Sally).

Es gibt Filme, die einfach perfekt sind – und Harry und Sally ist einer davon. Rob Reiners romantische Komödie aus dem Jahr 1989 ist nicht nur unglaublich witzig und charmant, sondern stellt auch eine der wichtigsten Fragen überhaupt: Können Männer und Frauen wirklich nur Freunde sein? Mit Nora Ephrons brillantem Drehbuch, zwei unvergesslichen Hauptdarstellern und Dialogen, die man auch 35 Jahre später noch zitiert, hat dieser Film das Rom-Com-Genre für immer verändert.

Schnellantwort: Harry und Sally ist DER romantische Komödien-Klassiker schlechthin. Billy Crystal und Meg Ryan liefern eine Meisterklasse in Chemie und Comic Timing, während Nora Ephrons Drehbuch voller Weisheit, Witz und unvergesslicher Oneliners steckt. Ein Film, der nie alt wird. 9.2/10

Worum geht’s in Harry und Sally?

1977, irgendwo zwischen der University of Chicago und New York City: Harry Burns (Billy Crystal) und Sally Albright (Meg Ryan) teilen sich eine Autofahrt – und könnten unterschiedlicher nicht sein. Harry ist zynisch, chaotisch und überzeugt davon, dass Männer und Frauen niemals nur Freunde sein können, weil „der Sex immer dazwischen kommt.“ Sally ist optimistisch, penibel organisiert und hält Harrys These für kompletten Unsinn. Nach dieser ersten, turbulenten Begegnung trennen sich ihre Wege.

Fünf Jahre später: Zufälliges Wiedersehen am Flughafen. Sie sind beide in Beziehungen, beide auf dem Weg nach New York, beide noch immer grundverschieden. Wieder trennen sich ihre Wege. Weitere fünf Jahre später: Erneutes Treffen in einer Buchhandlung. Diesmal sind beide frisch getrennt, beide emotional ramponiert – und plötzlich ergibt ihre Freundschaft Sinn. Was folgt, ist eine der schönsten, ehrlichsten und lustigsten Darstellungen einer Beziehung, die das Kino je gesehen hat.

Rob Reiner erzählt diese Geschichte nicht in schnulzigen Klischees, sondern mit einer Aufrichtigkeit, die sofort spürbar ist. Denn der Film basiert auf echten Erfahrungen: Harry ist im Grunde Rob Reiner selbst nach seiner Scheidung von Penny Marshall, Sally ist Nora Ephron und ihre Freundinnen. Die beiden verbrachten fünf Jahre damit, das Drehbuch zu entwickeln – und man spürt in jeder Szene, dass hier echte Menschen über echte Gefühle sprechen.

Die Magie der kleinen Momente

Was Harry und Sally so besonders macht, ist die Art, wie der Film die kleinen Momente zelebriert. Die Gespräche beim Spaziergang durch den Central Park im Herbst. Die nächtlichen Telefonate, bei denen beide gleichzeitig Casablanca schauen. Die Art, wie Sally ihre Bestellungen im Restaurant aufgibt („Ich hätte gerne den Putensalat, aber ich möchte gerne keine Butter, ich hätte gerne sie auf der Seite, und ich hätte gerne, dass die Tomaten nicht dabei sind…“). Diese Details machen die Charaktere real, greifbar, menschlich.

Der Film hat Zeit – und das im besten Sinne. Über zwölf Jahre verfolgen wir Harry und Sally, sehen sie wachsen, scheitern, sich verändern. Wir erleben ihre Dates mit anderen Menschen, ihre Selbstzweifel, ihre nächtlichen Krisen. Und wir sehen vor allem: zwei Menschen, die perfekt zueinander passen, aber zu stur sind, es zuzugeben.

Die Story von Harry und Sally – Eine Freundschaft über zwölf Jahre

Der Film ist in Episoden strukturiert, die über mehr als ein Jahrzehnt verteilt sind. Zwischen den Haupthandlungssträngen schneidet Rob Reiner immer wieder zu älteren Paaren, die erzählen, wie sie sich kennengelernt haben – ein dokumentarischer Touch, der dem Film Wärme und Authentizität verleiht. Diese Interviews sind übrigens nicht gescriptet, sondern basieren auf echten Geschichten.

1977 – Die erste Begegnung: Nach dem College-Abschluss fahren Harry und Sally gemeinsam von Chicago nach New York. Während der 18-stündigen Fahrt streiten sie über alles Mögliche, vor allem aber über Harrys zentrale These: Männer und Frauen können keine Freunde sein. „Der Sex kommt immer dazwischen,“ behauptet Harry. Sally hält das für Quatsch. Am Ende der Fahrt beschließen sie, sich nie wiederzusehen.

1982 – Wiedersehen am Flughafen: Beide sind in Beziehungen. Harry mit Helen, Sally mit Joe. Ein kurzes, höfliches Gespräch. Sie erinnern sich kaum aneinander. Ihre Leben haben sich weiterentwickelt, aber sie sind noch nicht bereit füreinander.

1987 – Die Freundschaft beginnt: Harry und Sally treffen sich in einer Buchhandlung wieder. Beide sind frisch getrennt. Harry wurde von Helen verlassen, Sally hat gerade mit Joe Schluss gemacht. Plötzlich haben sie etwas gemeinsam: Herzschmerz, Einsamkeit, die Suche nach Sinn in New York City. Sie beschließen, Freunde zu werden – reine Freunde, ohne Sex. Es funktioniert. Sie verbringen Zeit zusammen, reden über alles, vertrauen einander. Harry lernt Sallys beste Freundin Marie (Carrie Fisher) kennen, Sally lernt Harrys besten Freund Jess (Bruno Kirby) kennen – und die beiden verlieben sich ineinander und heiraten prompt.

Silvester 1988 – Der Wendepunkt: Nach der Hochzeit von Marie und Jess schlafen Harry und Sally miteinander. Es ist ein Fehler – oder doch nicht? Harry flüchtet, Sally ist verletzt. Ihre Freundschaft zerbricht. Wochenlang reden sie nicht miteinander. Und dann, in der Silvesternacht, erkennt Harry die Wahrheit: Er ist in Sally verliebt. Er rennt durch das winterliche New York, um ihr zu sagen, was er fühlt.

Die Schlussszene – Harrys Liebesgeständnis auf der Silvesterparty – ist eine der romantischsten Szenen der Filmgeschichte. Keine großen Gesten, keine orchestrale Musik, nur zwei Menschen, die endlich ehrlich zueinander sind.

Die Besetzung

Hauptdarsteller

Billy Crystal – Harry Burns

Deutsche Stimme: Joachim Tennstedt

Billy Crystal IST Harry. Der Film entstand quasi um ihn herum – Nora Ephron und Rob Reiner ließen Crystal während der Entwicklung improvisieren und bauten seine besten Oneliners ins Drehbuch ein. Das Ergebnis: eine der ikonischsten Rom-Com-Performances aller Zeiten. Crystal spielt Harry mit einer Mischung aus Zynismus und Verletzlichkeit, die absolut perfekt ist. Man kauft ihm jeden Moment ab – die Witze, die Unsicherheit, die Liebe. Rob Reiner wollte ursprünglich Albert Brooks, Richard Dreyfuss oder Tom Hanks für die Rolle, aber ich kann mir niemand anderen als Crystal vorstellen.

Meg Ryan – Sally Albright

Deutsche Stimme: Ulrike Möckel

Meg Ryan war vor diesem Film noch relativ unbekannt, hatte noch nie eine Hauptrolle gespielt. Rob Reiner war zunächst skeptisch, aber Ryan überzeugte ihn in einem Gespräch sofort. Und was für eine Entdeckung! Ryan spielt Sally nicht als Klischee der „perfekten Frau“, sondern als echten Menschen mit Macken, Neurosen und einer peniblen Art, ihr Essen zu bestellen. Die legendäre Orgasmus-Szene? War Ryans Idee. Sie schlug vor, dass Sally es nicht nur vortäuscht, sondern in einem vollen Restaurant. Mutig, ikonisch, unvergesslich. Ryan macht Sally warmherzig, witzig und verletzlich zugleich – eine Meisterleistung.

Carrie Fisher – Marie

Deutsche Stimme: Kerstin Sanders-Dornseif

Carrie Fisher (ja, die Princess Leia!) ist grandios als Sallys beste Freundin Marie. Sie bringt eine trockene, selbstironische Energie mit, die perfekt zu Sallys Optimismus kontrastiert. Marie ist die Stimme der Vernunft – und gleichzeitig die, die sich Hals über Kopf in Jess verliebt. Fisher hat nicht viel Screentime, aber sie nutzt jede Sekunde.

Bruno Kirby – Jess

Deutsche Stimme: Hans-Jürgen Wolf

Bruno Kirby als Harrys bester Freund Jess ist der perfekte Sidekick. Die Szenen, in denen Harry und Jess über Beziehungen philosophieren (während sie gemeinsam auf der „Wave“ im Stadion sind), gehören zu den lustigsten des Films. Kirby spielt Jess mit einer wunderbaren Mischung aus Pragmatismus und romantischem Idealismus.

Deutsche Synchronisation

Die deutsche Synchronfassung entstand bei der Deutsche Synchron in Berlin unter der Regie von Matthias Müntefering, der auch gemeinsam mit Hans-Jürgen Wolf das Dialogbuch verfasste. Joachim Tennstedt verleiht Harry eine herrlich trockene, leicht neurotische Note, während Ulrike Möckel Sally mit Charme und Wärme spricht. Die deutsche Fassung hält sich eng an den Originalton und bewahrt den Witz der Dialoge – keine leichte Aufgabe bei einem so text-lastigen Film. Besonders gelungen: Die berühmte Restaurant-Szene funktioniert auch auf Deutsch perfekt.

💬 Legendäre Zitate aus Harry und Sally

Ich nehme, was sie hatte!

Original (EN): „I’ll have what she’s having.“

Ältere Frau im Restaurant (Estelle Reiner, Rob Reiners Mutter)

Männer und Frauen können keine Freunde sein, weil der Sex immer dazwischen kommt.

Original (EN): „Men and women can’t be friends because the sex part always gets in the way.“

Harry Burns (Billy Crystal)

Wenn man merkt, dass man den Rest seines Lebens mit jemandem verbringen will, dann will man, dass der Rest des Lebens so schnell wie möglich anfängt.

Original (EN): „When you realize you want to spend the rest of your life with somebody, you want the rest of your life to start as soon as possible.“

Harry Burns (Billy Crystal)

Ich liebe es, dass du kalt hast, wenn es draußen 21 Grad sind. Ich liebe es, dass du anderthalb Stunden brauchst, um zu bestellen. Ich liebe es, dass du mich so ansiehst, als wäre ich verrückt. Ich liebe es, dass ich den ganzen Tag mit dir verbringen will und dann deinen Duft auf meiner Kleidung rieche. Und ich liebe es, dass du die letzte Person bist, mit der ich spreche, bevor ich abends einschlafe.

Original (EN): „I love that you get cold when it’s 71 degrees out. I love that it takes you an hour and a half to order a sandwich. I love that you get a little crinkle above your nose when you’re looking at me like I’m nuts. I love that after I spend the day with you, I can still smell your perfume on my clothes. And I love that you are the last person I want to talk to before I go to sleep at night.“

Harry Burns (Billy Crystal)

Du hast Recht. Du hast Recht. Ich weiß, dass du Recht hast.

Original (EN): „You’re right, you’re right, I know you’re right.“

Harry Burns (Billy Crystal) – wiederkehrender Running Gag

Wartungsintensiv, aber behauptet von sich, pflegeleicht zu sein – das ist der schlimmste Typ Frau.

Original (EN): „High-maintenance but you think you’re low-maintenance is the worst kind of high-maintenance there is.“

Harry Burns (Billy Crystal) über Sally

Wir werden einfach Freunde sein. – Großartig! Freunde. Das Beste.

Original (EN): „We’re just gonna be friends, okay? – Great, friends. It’s the best thing.“

Harry & Sally (Billy Crystal & Meg Ryan) – die berühmte Lüge

Baby-Fischmaul!

Original (EN): „Baby fish mouth!“

Jess (Bruno Kirby) – beim Versuch, Sheldon Harnick zu imitieren

Technische Details & Produktion

Mit einem Budget von nur 16 Millionen Dollar drehte Rob Reiner einen Film, der sich wie eine Million anfühlt. Der Großteil des Budgets floss in die Locations – der Film wurde komplett in New York City gedreht, und man spürt die Stadt in jeder Einstellung. Die Herbstspaziergänge durch den Central Park, die winterlichen Straßen mit Weihnachtsbeleuchtung, die gemütlichen Cafés und Buchläden – New York ist nicht nur Kulisse, sondern ein eigener Charakter.

Kameramann Barry Sonnenfeld (der später selbst Regisseur wurde und u.a. Men in Black drehte) fängt die Stadt in warmen, erdigen Tönen ein. Nichts ist überstylt oder künstlich – alles wirkt authentisch, gelebt, real. Die berühmte Orgasmus-Szene wurde im echten Katz’s Delicatessen auf der Lower East Side gedreht – ein Deli, das bis heute existiert und an jenem Tisch eine Plakette hat: „Where Harry met Sally… hope you have what she had!“

Die Szene brauchte übrigens nur wenige Takes – Meg Ryan lieferte sofort. Der Satz „I’ll have what she’s having“ wurde von Estelle Reiner gesprochen, Rob Reiners Mutter, die als Statistin am Nachbartisch saß. Billy Crystal hatte die Idee für diese Pointe.

Ein weiteres Highlight: Die Telefonszene mit allen vier Hauptfiguren – Harry, Sally, Marie und Jess – die gleichzeitig telefonieren, brauchte 60 Takes, um das perfekte Timing hinzubekommen. Das Ergebnis ist eine der lustigsten Szenen des Films.

Behind the Scenes – Wie dieser Film entstand

Die Geschichte von Harry und Sally beginnt 1984 im Russian Tea Room in New York. Rob Reiner, frisch geschieden von Penny Marshall, traf sich mit Drehbuchautorin Nora Ephron und Produzent Andrew Scheinman. Was als Projekt-Meeting begann, entwickelte sich zu einem langen Gespräch über Reiners und Scheinmans Leben als frisch Single in New York. Nora Ephron hörte zu, machte Notizen – und erkannte: Das ist ein Film.

Ephron brauchte fünf Jahre, um das Drehbuch zu schreiben. Fünf Jahre, in denen sie unzählige Gespräche mit Reiner führte, seine Dates begleitete, seine Beziehungskatastrophen protokollierte. Harry basiert zu großen Teilen auf Rob Reiner selbst – seine Neurosen, seine Witze, seine Art, die Welt zu sehen. Sally hingegen ist Nora Ephron und ihre Freundinnen. Die penible Art, wie Sally im Restaurant bestellt? Das ist 1:1 Nora Ephron. Reiner und Scheinman bemerkten ihre komplizierten Essensbestellungen und bauten sie ins Drehbuch ein.

Währenddessen drehte Reiner zwei andere Filme: Stand by Me (1986) und The Princess Bride (1987). Als Ephron das Drehbuch 1988 endlich fertiggestellt hatte, war Reiner bereit. Aber es gab ein Problem: Das ursprüngliche Ende war bitter. Harry und Sally kamen nicht zusammen. Reiner, noch immer vom Schmerz seiner Scheidung geprägt, glaubte nicht an Happy Ends. Doch dann lernte er Michele Singer kennen – die Fotografin, die am Set arbeitete. Die beiden verliebten sich und heirateten 1989, im selben Jahr, als der Film ins Kino kam. Plötzlich glaubte Reiner wieder an die Liebe – und änderte das Ende.

Billy Crystal improvisierte viele seiner besten Zeilen. Nora Ephron liebte es und schrieb sie ins finale Drehbuch. Die Chemie zwischen Crystal und Meg Ryan war von Anfang an perfekt – Reiner musste kaum eingreifen, die beiden spielten einfach.

Kultureller Einfluss – Wie dieser Film die Rom-Com neu erfand

Harry und Sally hat das Genre der romantischen Komödie für immer verändert. Vor diesem Film gab es Woody Allens intellektuelle New York-Romanzen wie Der Stadtneurotiker (1977), die aber eher Nischenfilme waren. Harry und Sally nahm Allens Ansatz – ehrliche Dialoge, komplizierte Charaktere, urbane Neurosen – und machte daraus Mainstream-Kino. Jede Rom-Com, die danach kam, trägt die DNA dieses Films in sich.

Der Film stellte eine Frage, die bis heute diskutiert wird: Können Männer und Frauen nur Freunde sein? Das sogenannte „Harry-und-Sally-Syndrom“ ist mittlerweile ein geflügelter Begriff. Der Film beeinflusste nicht nur Kino, sondern auch das Fernsehen – Seinfeld und Friends, beide in New York angesiedelt und um Freundschaften zwischen Männern und Frauen konstruiert, verdanken diesem Film viel.

2022 wurde Harry und Sally ins National Film Registry der Library of Congress aufgenommen – eine Ehre, die nur Filmen zuteilwird, die „kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsam“ sind. Der Film steht neben Klassikern wie Casablanca, Der Pate und Citizen Kane.

Die legendäre Orgasmus-Szene wurde 2005 auf Platz 33 der AFI’s 100 Years… 100 Movie Quotes gewählt. „I’ll have what she’s having“ ist einer der meistzitierten Sätze der Filmgeschichte. Und der Soundtrack mit Harry Connick Jr. brachte Jazz-Standards zurück in die Charts – sein Album zum Film verkaufte sich millionenfach.

Der Film bewies, dass romantische Komödien intelligent, witzig und emotional tiefgründig sein können, ohne kitschig zu werden. Er setzte neue Maßstäbe für Dialoge, Charakterentwicklung und die Darstellung moderner Beziehungen. Die 90er-Jahre-Rom-Com-Renaissance – Pretty Woman (1990), Schlaflos in Seattle (1993, ebenfalls von Nora Ephron!), Notting Hill (1999) – wäre ohne Harry und Sally undenkbar.

Meine persönliche Verbindung zu Harry und Sally

Ich habe Harry und Sally zum ersten Mal mit Mitte 20 gesehen – genau im richtigen Alter, um mich in den Charakteren wiederzuerkennen. Ich erinnere mich noch genau: Es war ein verregneter Sonntagnachmittag, ich hatte gerade selbst eine komplizierte „Sind wir jetzt Freunde oder mehr?“-Situation hinter mir, und dieser Film traf mich wie ein Schlag. Plötzlich verstand ich: Ich bin Sally. Oder Harry. Oder beides.

Was diesen Film so zeitlos macht, ist seine Ehrlichkeit. Harry und Sally sind keine Helden, keine perfekten Menschen. Sie sind neurotisch, unsicher, manchmal nervig. Sie treffen dumme Entscheidungen, laufen vor ihren Gefühlen weg, verletzen einander. Aber sie sind echt – und genau deshalb liebe ich sie.

Jedes Mal, wenn ich den Film wiedersehe (und ich habe aufgehört zu zählen, wie oft das war), entdecke ich neue Details. Die Art, wie Harry Sally ansieht, als sie im Buchladen ihre Bestellung aufgibt. Der Moment, in dem Sally erkennt, dass sie Harry vermisst. Die stille Verzweiflung in Harrys Augen, als er zugibt, dass er Angst vor dem Alleinsein hat.

Dieser Film hat mir beigebracht, dass die besten Beziehungen auf Freundschaft basieren. Dass es okay ist, kompliziert zu sein. Dass wahre Liebe nicht immer sofort Liebe auf den ersten Blick ist – manchmal ist es Liebe auf den dritten, vierten, zehnten Blick. Manchmal braucht es zwölf Jahre, bis man versteht, was direkt vor einem liegt.

Und ja: Ich zitiere diesen Film immer noch viel zu oft im Alltag. „You’re right, you’re right, I know you’re right“ ist fester Bestandteil meines Wortschatzes geworden.

Fun Facts & Hintergründe – Wusstet ihr das?

  • 🎬 Titel-Contest: Rob Reiner machte die Namensfindung zum Wettbewerb unter der Crew. Der Gewinner erhielt einen Kasten Champagner. Andere Vorschläge waren „Boy Meets Girl“, „Harry This Is Sally“ und „It Had To Be You“ (nach dem Song).
  • 💑 Love on Set: Während der Dreharbeiten stellte der Kameramann Rob Reiner der Fotografin Michele Singer vor. Die beiden verliebten sich und heirateten 1989 – im selben Jahr, als der Film herauskam. Eine echte Harry-und-Sally-Story!
  • 🎭 Meg Ryans Durchbruch: Vor diesem Film hatte Meg Ryan noch nie eine Hauptrolle in einem Kinofilm gespielt. Rob Reiner war zunächst skeptisch, aber nach einem einzigen Gespräch war er überzeugt: Sie IST Sally.
  • 🎤 Crystals Improvisationen: Viele der besten Zeilen von Billy Crystal waren improvisiert. Nora Ephron liebte seine Oneliners so sehr, dass sie sie ins finale Drehbuch aufnahm. Der „Peppermint stick“-Witz? Pure Improvisation.
  • 📝 Das „Wavy“ Problem: Die Szene im Stadion, in der Harry und Jess über „The Wave“ sprechen, wurde eigentlich für ein Baseball-Spiel geschrieben. Als sie im Stadion ankamen, fand aber ein Football-Spiel statt – sie drehten trotzdem und es funktionierte perfekt.
  • 🥪 Katz’s Deli Plakette: Der Tisch, an dem die berühmte Orgasmus-Szene gedreht wurde, hat heute eine Plakette: „Where Harry met Sally… hope you have what she had!“ Touristen pilgern bis heute dorthin.
  • 👵 Estelle Reiner: Die Frau, die „I’ll have what she’s having“ sagt, ist Rob Reiners Mutter Estelle. Sie war am Set zu Besuch, Rob setzte sie spontan als Statistin ein, Billy Crystal hatte die Idee für die Pointe – Filmgeschichte.
  • 📞 60 Takes für Telefon-Szene: Die Szene, in der alle vier Hauptcharaktere gleichzeitig telefonieren, brauchte 60 Anläufe, um das perfekte Comic-Timing zu erreichen. Pure Präzisionsarbeit.
  • 🎵 Harry Connick Jr. Comeback: Der Soundtrack mit Jazz-Standards, gesungen von Harry Connick Jr., erreichte Platz 1 der Billboard Jazz Charts und verkaufte sich über zwei Millionen Mal. Es brachte Connick Jr. den Durchbruch.
  • 💰 Box Office Überraschung: Mit 16 Millionen Dollar Budget spielte der Film weltweit über 93 Millionen ein – fast das Sechsfache. Columbia Pictures setzte zunächst auf limitierte Kinos, ließ Mundpropaganda arbeiten und expandierte langsam. Die Strategie ging auf.
  • 🏆 Oscar-Snub: Trotz fünf Golden Globe-Nominierungen und massivem Publikumserfolg erhielt der Film nur eine einzige Oscar-Nominierung (Bestes Drehbuch). Viele sehen das bis heute als eine der größten Oscar-Ungerechtigkeiten.
  • 📚 Dokumentarische Einlagen: Die Szenen mit älteren Paaren, die erzählen, wie sie sich kennengelernt haben, sind nicht gescriptet. Rob Reiner interviewte echte Paare und ließ sie ihre wahren Geschichten erzählen.

Stärken & Schwächen von Harry und Sally

✅ Stärken

  • Das Drehbuch: Nora Ephrons Script ist ein Meisterwerk. Jede Zeile sitzt, jeder Dialog klingt real, jede Szene hat einen Zweck. Das ist Lehrbuch-Screenwriting.
  • Die Chemie: Billy Crystal und Meg Ryan sind perfekt aufeinander abgestimmt. Man kauft ihnen jede Sekunde ab – die Freundschaft, die Spannung, die Liebe.
  • Ehrlichkeit: Der Film traut sich, unangenehme Wahrheiten auszusprechen. Über Beziehungen, Sex, Ängste, Einsamkeit. Keine Beschönigung.
  • Zeitlose Themen: Die Frage „Können Männer und Frauen nur Freunde sein?“ ist 35 Jahre nach dem Film noch genauso relevant.
  • New York als Charakter: Die Stadt ist nicht nur Kulisse, sondern Teil der Geschichte. Man spürt den Herbst, den Winter, die Magie von NYC.
  • Nebenfiguren: Carrie Fisher und Bruno Kirby bekommen ihre eigene kleine Lovestory – und sie ist genauso charmant wie die Haupthandlung.
  • Der Humor: Clever, nie platt. Der Film macht dich zum Lachen ohne billige Gags.
  • Emotionale Tiefe: Unter der Komödie liegt echte Verletzlichkeit. Die Szene, in der Sally am Telefon weint, weil ihr Ex heiratet? Herzzerreißend real.

❌ Schwächen

  • Langsames Tempo: Für moderne Rom-Com-Verhältnisse ist der Film sehr gemächlich. Wer Action und schnelle Cuts erwartet, wird enttäuscht.
  • Vorhersehbarer Verlauf: Vom ersten Moment an ist klar, dass Harry und Sally zusammenkommen. Die Frage ist nur: Wann? Das nimmt etwas Spannung.
  • Privilegierte Perspektive: Harry und Sally sind weiße, gebildete, finanziell abgesicherte New Yorker. Ihre Probleme sind sehr „First World“. Nicht jeder kann sich damit identifizieren.
  • Nebenfiguren unterentwickelt: So charmant Marie und Jess sind – sie bekommen wenig Tiefe. Sie dienen hauptsächlich als Katalysatoren für Harry und Sally.
  • Sehr gesprächig: Der Film lebt von Dialogen. Wer visuelle Erzählung bevorzugt oder keine Geduld für lange Gespräche hat, könnte sich langweilen.

Mein Take: Die „Schwächen“ sind für mich eigentlich Stärken. Ja, der Film ist langsam – aber genau deshalb hat er Zeit, echte Charaktere zu entwickeln. Ja, er ist vorhersehbar – aber die Reise ist so charmant, dass das Ende egal ist. Und ja, er ist gesprächslastig – aber diese Gespräche sind brillant geschrieben und perfekt gespielt. Für mich ist Harry und Sally genau richtig, so wie er ist.

Ähnliche Filme für Harry-und-Sally-Fans

Film Jahr Rating Ähnlichkeit
Der Stadtneurotiker (Annie Hall) 1977 ⭐ 9.0/10 Woody Allens New York-Romanze ist der spirituelle Vorgänger von Harry und Sally. Intelligente Dialoge, komplizierte Charaktere, urbane Neurosen – nur ernster im Ton.
Schlaflos in Seattle 1993 ⭐ 8.6/10 Ebenfalls von Nora Ephron geschrieben, wieder mit Meg Ryan. Gleiche Sensibilität für Beziehungen, gleicher Witz, ähnliche New York-Romantik – nur mit Tom Hanks statt Billy Crystal.
Freunde mit gewissen Vorzügen 2011 ⭐ 7.5/10 Moderne Neuinterpretation der „Können wir nur Freunde sein?“-Frage. Mit Natalie Portman und Ashton Kutcher. Frecher und expliziter, aber die DNA ist dieselbe.
Besser geht’s nicht 1997 ⭐ 8.7/10 Jack Nicholson und Helen Hunt in einer Rom-Com über zwei Menschen, die eigentlich unmöglich zusammenpassen – bis sie es doch tun. Scharfe Dialoge, unkonventionelle Charaktere, echte Emotionen.

Häufige Fragen zu Harry und Sally

Wie lange geht Harry und Sally?

Der Film hat eine Laufzeit von 96 Minuten – also knapp eineinhalb Stunden. Perfekt für einen gemütlichen Filmabend, ohne zu lang oder zu kurz zu sein. Die Zeit vergeht wie im Flug, weil die Dialoge so fesselnd sind.

Ab welchem Alter ist Harry und Sally geeignet?

In Deutschland hat der Film eine FSK-Freigabe ab 6 Jahren, was für eine romantische Komödie ungewöhnlich niedrig ist. Inhaltlich ist der Film aber eher für Teenager und Erwachsene interessant – die Themen (Beziehungen, Sex, Freundschaft) sprechen ältere Zuschauer deutlich mehr an. Ich würde sagen: Ab 14-16 Jahren wird der Film richtig gut verstanden und geschätzt.

Ist Harry und Sally auf Netflix oder Amazon Prime verfügbar?

Die Streaming-Verfügbarkeit ändert sich ständig, aber der Film ist regelmäßig auf verschiedenen Plattformen zu finden. Am besten checkst du aktuelle Streaming-Dienste oder nutzt Websites wie JustWatch, um zu sehen, wo der Film gerade läuft. Alternativ ist der Film auf DVD und Blu-ray erhältlich – lohnt sich für die Sammlung!

Wurde Harry und Sally wirklich in New York gedreht?

Ja! Der gesamte Film wurde on location in New York City gedreht. Von den Herbstspaziergängen im Central Park über die legendäre Szene bei Katz’s Delicatessen bis zu den winterlichen Straßen – alles echt. Rob Reiner wollte die Authentizität der Stadt einfangen, und das ist ihm perfekt gelungen. New York ist nicht nur Kulisse, sondern ein eigener Charakter im Film.

Gibt es eine Fortsetzung zu Harry und Sally?

Nein, es gibt keine offizielle Fortsetzung – und das ist auch gut so. Der Film endet perfekt, eine Fortsetzung würde die Magie zerstören. Rob Reiner und Nora Ephron haben nie Interesse an einem Sequel gezeigt. Allerdings gab es 2024 einen Werbespot mit Billy Crystal und Meg Ryan für den Super Bowl, in dem die beiden ihre Rollen kurz wiederaufleben ließen – ein nostalgisches Wiedersehen für die Fans.

Warum ist die Orgasmus-Szene so berühmt?

Die Szene bei Katz’s Deli, in der Sally einen Orgasmus vortäuscht, um Harry zu beweisen, dass Männer den Unterschied nicht erkennen können, ist aus mehreren Gründen legendär: Sie war Meg Ryans Idee, mutig und unerwartet. Der Schlusspunkt – „I’ll have what she’s having“ von Rob Reiners Mutter – ist Comedy-Gold. Und die Szene thematisiert auf humorvolle Weise ein Tabu-Thema. Sie wurde 2005 auf Platz 33 der AFI’s 100 berühmtesten Film-Zitate gewählt.

Wer hat die Musik für Harry und Sally gemacht?

Der Soundtrack besteht hauptsächlich aus Jazz-Standards, gesungen und arrangiert von Harry Connick Jr., der damals erst 22 Jahre alt war. Songs wie „It Had to Be You“, „Let’s Call the Whole Thing Off“ und „But Not for Me“ wurden zu Klassikern. Das Album erreichte Platz 1 der Billboard Jazz Charts und brachte Connick Jr. den kommerziellen Durchbruch. Die Musik ist so zeitlos wie der Film selbst.

Mein Fazit zu Harry und Sally

Harry und Sally ist nicht einfach nur eine gute romantische Komödie – es ist DIE romantische Komödie. Der Film, an dem sich alle anderen messen lassen müssen. 35 Jahre nach der Premiere ist er so frisch, witzig und bewegend wie am ersten Tag.

Was diesen Film so außergewöhnlich macht, ist seine Ehrlichkeit. Hier wird nicht beschönigt oder verkitscht. Harry und Sally sind echte Menschen mit echten Problemen, echten Neurosen, echten Ängsten. Sie sind nicht perfekt – sie sind kompliziert, manchmal anstrengend, oft unsicher. Aber genau das macht sie so liebenswert. Man sieht sich selbst in ihnen, erkennt eigene Beziehungsmuster, eigene Fehler, eigene Hoffnungen.

Nora Ephrons Drehbuch ist ein Meisterwerk der Dialogkunst. Jede Zeile klingt real, niemals konstruiert. Die Gespräche zwischen Harry und Sally – über Männer und Frauen, über Liebe und Sex, über Ängste und Träume – sind so gut geschrieben, dass man sie sich als Essays vorstellen könnte. Und doch fühlen sie sich an wie echte Unterhaltungen, die man selbst schon tausendmal geführt hat.

Billy Crystal und Meg Ryan liefern Karriere-Performances ab. Die Chemie zwischen den beiden ist greifbar, elektrisierend, perfekt. Man glaubt ihnen jede Sekunde – die Freundschaft, die Spannung, die Liebe. Crystal spielt Harry mit einer Mischung aus Zynismus und Verletzlichkeit, die herzzerreißend ist. Ryan macht aus Sally keine Klischee-Figur, sondern einen echten Menschen mit Ecken und Kanten.

Rob Reiner inszeniert mit Sensibilität und Geduld. Er gibt seinen Charakteren Zeit, sich zu entwickeln. Zwölf Jahre begleiten wir Harry und Sally – und wir spüren jede Phase, jeden Wachstumsschritt, jede Veränderung. Der Film hat keine Eile, er lässt die Momente atmen, lässt die Dialoge wirken, lässt die Emotionen entstehen.

Was mich jedes Mal aufs Neue berührt, ist die Schlussszene. Harrys Liebesgeständnis ist nicht bombastisch oder kitschig – es ist einfach, ehrlich, real. „Ich liebe es, dass du kalt hast, wenn es draußen 21 Grad sind. Ich liebe es, dass du anderthalb Stunden brauchst, um zu bestellen.“ Das ist Liebe. Nicht die großen Gesten, sondern die kleinen Details. Die Macken, die Eigenheiten, die Momente.

Dieser Film hat mich gelehrt, dass wahre Liebe oft Zeit braucht. Dass die besten Beziehungen auf Freundschaft basieren. Dass es okay ist, kompliziert zu sein, unsicher zu sein, Fehler zu machen. Dass manchmal die Person, die perfekt für dich ist, direkt vor deiner Nase steht – aber du brauchst Jahre, um es zu sehen.

Harry und Sally ist zeitlos. Ein Film, der nie alt wird, weil er von universellen Wahrheiten erzählt. Ein Film, den man in jeder Lebensphase neu entdecken kann. Ein Film, der einen zum Lachen bringt, zum Weinen, zum Nachdenken.

Wenn du diesen Film noch nicht gesehen hast: Worauf wartest du? Und wenn du ihn schon kennst: Es ist Zeit für ein Wiedersehen. Manche Filme sind wie alte Freunde – man freut sich jedes Mal, sie zu treffen.

Mehr über Cast, Crew und Hintergründe findest du auf IMDb, die Kritiker-Scores auf Metacritic und ausführliche User-Reviews auf Letterboxd.


MEISTERWERK

Tribun

Signatur pur
9,2
von 10
" Der romantische Komödien-Klassiker schlechthin. Brillante Dialoge, unvergessliche Performances, zeitlose Weisheit über Liebe und Freundschaft. "

Rob Reiners Meisterwerk über die Frage, ob Männer und Frauen nur Freunde sein können, ist nach 35 Jahren noch immer perfekt. Nora Ephrons Drehbuch ist ein Lehrstück in Dialogkunst, Billy Crystal und Meg Ryan liefern Karriere-Performances, und die Chemie zwischen ihnen ist elektrisierend. Ein Film, der das Rom-Com-Genre für immer verändert hat – ehrlich, witzig, bewegend, zeitlos. Jede Szene, jede Zeile, jeder Moment sitzt. Das ist Kino in Bestform.

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Filmdaten bereitgestellt von

The Movie Database (TMDB)

Zuletzt aktualisiert: 22. Oktober 2025
Streaming-Verfügbarkeit geprüft

Quelle: The Movie Database (TMDB)

1 Kommentar

WhiskyTom

Frage; Wäre der Film genausogut bewertet und bekannt „ohne“ die eine Szene?

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6,5/10 (1 Bewertung)

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