Travis Bickle, ein ehemaliger Vietnam-Veteran, lebt vereinsamt und desillusioniert in New York City. Schlaflosigkeit treibt ihn dazu, nachts als Taxifahrer zu arbeiten. Während er durch die Straßen fährt, beobachtet er die Schattenseiten der Stadt – Prostitution, Gewalt, Drogen und Verzweiflung. Travis fühlt sich zunehmend entfremdet von der Gesellschaft und entwickelt eine wachsende Abscheu gegen den moralischen Verfall um ihn herum. Er verliebt sich in Betsy, die für einen Politiker arbeitet, doch seine unbeholfene Art zerstört jede Chance auf eine Beziehung. Die Einsamkeit und Wut in ihm wachsen weiter, bis er beginnt, sich als selbsternannter Rächer zu sehen. Mit Waffen bewaffnet plant er zunächst ein Attentat auf den Politiker, den Betsy unterstützt. Schließlich richtet sich sein Zorn gegen die Unterwelt der Stadt. In einem brutalen Showdown befreit er die minderjährige Prostituierte Iris aus den Fängen ihres Zuhälters. Am Ende bleibt die Frage offen, ob Travis ein Held ist – oder nur ein weiterer Wahnsinniger, der in einer kaputten Welt eskaliert ist.
Taxi Driver ist einer dieser Filme, die ein ganzes Genre geprägt haben. Martin Scorsese hat hier ein Werk geschaffen, das wie ein Vorläufer all dessen wirkt, was später Tarantino und viele andere Filmemacher aufgegriffen haben. Robert De Niro liefert eine Performance ab, die bis heute als eine der größten der Filmgeschichte gilt. Er spielt Travis Bickle nicht übertrieben, sondern mit stiller Intensität, die sich Szene für Szene steigert. Seine Dialoge, seine inneren Monologe, sein Blick – alles schreit nach Zerrissenheit und Wahnsinn. Gerade das macht den Film so beklemmend. New York in den 70ern wirkt hier wie ein eigener Charakter: dreckig, bedrohlich, pulsierend und voller Abgründe. Man spürt die Gewalt und Hoffnungslosigkeit in jeder Ecke. Die Kameraarbeit verstärkt dieses Gefühl, oft nah dran an Travis und seiner schleichenden Abwärtsspirale. Dazu kommen Co-Stars wie Jodie Foster, die trotz ihres jungen Alters eine unglaubliche Präsenz hat. Harvey Keitel als Zuhälter und Cybill Shepherd als Betsy fügen weitere Facetten hinzu. Jeder spielt auf höchstem Niveau. Der Film ist unbequem, er will nicht gefallen. Er zeigt die hässliche Seite einer Großstadt, die Touristen nie sehen sollen. Kein Hochglanz, keine Romantisierung – nur Schmutz, Gewalt und Isolation. Genau deshalb wirkt er so authentisch. Travis’ Transformation vom einsamen Außenseiter zum selbsternannten Rächer ist faszinierend und erschreckend zugleich. Am Ende bleibt man zwischen Bewunderung und Abscheu gefangen. Taxi Driver ist kein Film für gute Laune, sondern ein Blick in den Abgrund. Und darin liegt seine Größe. Mit 8 von 10 Punkten ist er ein schmutziger Klassiker, der bis heute nichts von seiner Wucht verloren hat.
[review_whiskytom bewertung=“8″ text=“Taxi Driver ist ein düsteres Meisterwerk, das New York von seiner hässlichsten Seite zeigt. De Niro, Foster und Keitel liefern Schauspiel auf höchstem Niveau, das bis heute Maßstäbe setzt. Mit 8 von 10 Punkten bleibt ein schmutziger, unbequemer, aber zeitloser Klassiker.“ zitat=“You talkin’ to me?“ story=“8″ acting=“10″ effects=“5″ soundtrack=“9″ genre=“Drama / Thriller / Action“]