Kinostart: 16. Oktober 2025 | Luca Guadagninos provokanter #MeToo-Thriller mit Julia Roberts in Topform spaltet die Kritiker (44% auf Rotten Tomatoes), kassierte aber 6 Minuten Standing Ovation in Venedig. Ein kontroverses Kammerspiel über sexuelle Gewalt auf dem College-Campus, das unbequeme Fragen stellt.
After the Hunt (2025) – Preview: Guadagninos kontroverse #MeToo-Gratwanderung | WatchGuide
Wenn Luca Guadagnino – der Mann hinter „Call Me by Your Name“ und „Challengers“ – sich an #MeToo-Thematik wagt, dann wird’s garantiert nicht einfach. After the Hunt startet am 16. Oktober 2025 in deutschen Kinos und ist bereits jetzt einer der meistdiskutierten Filme des Jahres. Bei der Weltpremiere in Venedig gab’s 6 Minuten Standing Ovation und Tränen bei Julia Roberts. Doch die Kritiken? Brutal gespalten. 44% auf Rotten Tomatoes. „Bafflingly overlong“, „underwhelming script“, aber auch: „Roberts is superb“, „monumental performance“.
Was mich neugierig macht: Guadagnino traut sich, die Perspektive nicht automatisch auf die Seite des angeblichen Opfers zu stellen. In Zeiten von #BelieveWomen ist das ein Minenfeld. Der Film stellt unbequeme Fragen, nimmt keine klare Position – und genau das polarisiert. Manche nennen es „toothless provocation“, andere sehen darin Mut zur Ambiguität.
Nach den US-Kritiken zu urteilen ist klar: Das wird kein leichter Kinoabend. Aber vielleicht ist das genau der Punkt.
Schnelle Antwort: After the Hunt startet am 16. Oktober 2025 in deutschen Kinos. Psychological Thriller von Luca Guadagnino mit Julia Roberts, Andrew Garfield und Ayo Edebiri über sexuelle Gewaltvorwürfe an einem College. Basierend auf Venice-Reaktionen und US-Kritiken: Roberts brilliert, aber das Drehbuch spaltet die Meinungen.
Worum geht’s in After the Hunt?
Die Handlung klingt wie ein Albtraum für jeden Akademiker: Alma Imhoff (Julia Roberts) ist Professorin an einem Elite-College (Yale-Kulisse, gedreht in Cambridge) und steht kurz vor ihrer Festanstellung (Tenure). Dann stellt ihre Lieblingsstudentin Margaret „Maggie“ Resnick (Ayo Edebiri) eine Vergewaltigungsanzeige gegen Almas engen Kollegen und Freund Henrik „Hank“ Gibson (Andrew Garfield).
Maggie behauptet: Hank kam in ihre Wohnung, wurde aggressiv, vergewaltigte sie. Alma steckt zwischen allen Stühlen – persönlich, professionell, moralisch. Und dann kommt der Twist, der schon im Trailer angedeutet wird: Alma hat selbst dunkle Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit, die nun ans Licht zu kommen drohen.
Guadagnino und Drehbuchautorin Nora Garrett nutzen diese Konstellation, um #MeToo-Themen zu erforschen: Rape Culture, Trauma, institutionelles Versagen, Cancel Culture. Aber – und das ist kontrovers – der Film nimmt nicht automatisch Maggies Seite. Er stellt die Frage: Was, wenn Perspektiven widersprüchlich sind? Was, wenn „Believe Women“ auf komplexe Realität trifft?
139 Minuten Kammerspiel-Intensität
Mit 2 Stunden und 19 Minuten ist After the Hunt kein leichter Snack. Mehrere Kritiker bemängelten die Länge („bafflingly overlong“). Guadagnino inszeniert das als Kammerspiel – viele lange, dialogintensive Szenen, wenig Action. Gedreht auf 35mm Film von Cinematographer Malik Hassan Sayeed (sein erstes Feature seit 25 Jahren!), mit Trent Reznor & Atticus Ross‘ düsterem Score.
Das Setting ist bewusst theatralisch: College-Campus, akademische Büros, Wohnungen. Guadagnino – bekannt für seinen visuellen Stil – setzt hier auf Zurückhaltung. Kostümdesignerin Giulia Piersanti kleidet Roberts in gedeckte Professoren-Garderobe, die Almas innere Zerrissenheit spiegelt.
Julia Roberts vs. Ayo Edebiri – Generationenkonflikt
Die zentrale Dynamik ist nicht nur Anklägerin vs. Angeklagter, sondern auch Generationen-Clash. Roberts (57) als etablierte Professorin mit komplizierter Vergangenheit. Edebiri (29) als Gen-Z-Studentin, die Gerechtigkeit fordert. Der Trailer zeigt intensive Konfrontationen zwischen den beiden – und genau diese Szenen wurden von Kritikern als Highlights gelobt.
Interessant: Andrew Garfield hat vergleichsweise wenig Screentime. Der Film fokussiert auf Alma und Maggie. Hank ist mehr Katalysator als Hauptfigur.
Die Besetzung
Hauptdarsteller
Julia Roberts – Alma Imhoff
Roberts wurde im März 2024 als erste für das Projekt bestätigt. Nach den Venice- und US-Kritiken ist klar: Sie liefert eine ihrer besten Performances seit Jahren. „Superb“, „monumental“, „stirring“ – selbst Kritiker, die den Film nicht mögen, loben Roberts. Sie spielt Alma als zerrissene Akademikerin zwischen Loyalität, Moral und Selbstschutz.
Ayo Edebiri – Margaret „Maggie“ Resnick
Die „The Bear“-Schauspielerin wurde von Guadagnino nach „Bottoms“ (2023) gecastet. Sie spielt die Studentin, die Hank des sexuellen Übergriffs beschuldigt. Kritiker loben ihre Intensität und Authentizität – Maggie ist keine eindimensionale Opfer-Figur, sondern komplex und widersprüchlich.
Andrew Garfield – Henrik „Hank“ Gibson
Garfield wollte seit „I Am Love“ mit Guadagnino arbeiten und stieg im Mai 2024 ein. Seine Rolle ist undankbar: Hank ist der Beschuldigte, aber der Film hält seine Schuld oder Unschuld bewusst ambivalent. Garfield spielt ihn nicht als Monster, aber auch nicht als eindeutiges Opfer.
Michael Stuhlbarg – Frederik Imhoff
Stuhlbarg (bekannt aus „Call Me by Your Name“ – erneute Guadagnino-Zusammenarbeit!) spielt Almas Ehemann. Seine Rolle ist kleiner, aber laut Kritikern emotional wichtig für Almas Zerrissenheit.
Chloë Sevigny – Dr. Kim Sayers
Sevigny komplettiert das Ensemble als weitere Professorin am College. Ihre genaue Rolle ist noch unklar, aber sie dürfte als Almas Kollegin eine Spiegel-Figur sein.
Deutsche Synchronsprecher
Die deutsche Synchronfassung wird voraussichtlich zeitnah zum Kinostart verfügbar sein. Wir aktualisieren diese Info, sobald die Sprecher bekannt gegeben werden.
🔥 Hype-Check: Wie ist die Stimmung?
📱 Social Media Buzz
Hoch (kontrovers)
👀 Trailer-Views
Millionen (Amazon MGM)
🎬 Festival-Reaktionen
6 Min. Ovation Venedig
⭐ Kritiker-Konsens
Gespalten (44% RT)
Fazit: Der Hype um After the Hunt ist zweischneidig. Einerseits: Luca Guadagnino, Julia Roberts, provokantes #MeToo-Thema – das zieht Aufmerksamkeit. Die Venice-Ovation und Roberts‘ Tränen gingen viral. Andererseits: Die US-Kritiken sind brutal gespalten. 44% auf Rotten Tomatoes ist für einen Guadagnino-Film schwach (sein schlechtester Wert). Viele Kritiker bemängeln das Drehbuch als „toothless“ und „underwhelming“. Aber: Polarisierung bedeutet auch Diskussion. Und genau das will der Film anscheinend.
Fun Facts & Produktions-Hintergründe
- 🎬 „One-Take Wonder“: Julia Roberts und Andrew Garfield nannten Guadagnino den „One-Take Wonder“. Wie Clint Eastwood dreht er oft nur 1-2 Takes – „not torturing people“. Roberts sagte, das kreierte eine entspannte, vertrauensvolle Set-Atmosphäre.
- 🎥 35mm Film-Revival: Cinematographer Malik Hassan Sayeed (sein erstes Feature seit 25 Jahren nach Spike Lees „Clockers“ 1995!) drehte auf klassischem 35mm Film – in Zeiten von Digital-Kino ein Statement.
- 🎓 Yale-Kulisse, Cambridge-Drehort: Der Film spielt an Yale, wurde aber komplett in England gedreht – Soundstages in London, Außenaufnahmen an der Cambridge University. Grund: UK Tax Credits (20% Kostenrückerstattung).
- ⚡ 6 Wochen Drehzeit: Shooting vom 6. Juli bis 16. August 2024. Extrem kurz für ein 139-Minuten-Drama – Guadagninos „One-Take“-Philosophie machte’s möglich.
- 🎵 Reznor & Ross Score: Trent Reznor und Atticus Ross („The Social Network“, „Soul“) komponierten den düsteren, atmosphärischen Score. Perfekt für Guadagninos Tension-Building.
- 😭 Venice-Tränen: Bei der Weltpremiere weinten sowohl Julia Roberts als auch Ayo Edebiri während der 6-minütigen Standing Ovation. Roberts umarmte Guadagnino, die Menge skandierte „Brava Luca!“
- 📰 Kontroverse Pressevorführungen: Die ersten Press Screenings in Venedig waren brutal gespalten. Manche verließen den Saal frustriert, andere feierten Roberts‘ Performance. Diese Spaltung zieht sich bis heute durch die Kritiken.
- 🎬 Guadagnino-Reunion: Michael Stuhlbarg arbeitete bereits in „Call Me by Your Name“ mit Guadagnino. Kostümdesignerin Giulia Piersanti ist seit 2015 Guadagninos Stammbesetzung.
- 🎞️ NYFF Opening Film: Nach der Venice-Premiere eröffnete der Film am 26. September 2025 das New York Film Festival – eine prestigeträchtige Position, die den Awards-Ambitionen geschuldet ist.
Was erwartet uns? Einschätzung basierend auf Trailern & Kritiken
Basierend auf dem Trailer, den Venice/US-Reaktionen und den ersten Kritiken zeichnet sich folgendes Bild ab:
Was funktioniert (laut Kritikern):
- Julia Roberts‘ Performance: Selbst Kritiker, die den Film nicht mögen, sind sich einig: Roberts liefert ab. „Superb“, „monumental“, „career-best territory“. Sie trägt den Film.
- Thematische Ambition: Guadagnino traut sich an ein Minenfeld. #MeToo, Cancel Culture, institutionelles Versagen – keine leichten Themen.
- Visuelle Inszenierung: 35mm-Optik, Reznor/Ross-Score, Guadagninos typische Ästhetik – das schaut gut aus.
- Ayo Edebiri: Viele Kritiker heben ihre Intensität hervor. Sie hält gegen Roberts mit.
Was kritisiert wird:
- Das Drehbuch (Nora Garrett): „Underwhelming“, „toothless“, „coy“. Viele Kritiker finden, dass der Film zwar provokante Fragen stellt, aber keine befriedigenden Antworten liefert.
- Die Länge: 139 Minuten für ein Kammerspiel ist lang. „Bafflingly overlong“, „pacing issues“.
- Ambiguität als Schwäche: Die Weigerung, klar Position zu beziehen, wird von manchen als Mut gesehen – von anderen als Feigheit. „Toothless provocation“.
- Guadagninos schlechtester Film: Mit 44% RT ist das sein bisher schwächster Wert. Zum Vergleich: „Challengers“ hatte 88%, „Call Me by Your Name“ 93%.
Meine Einschätzung:
Das wird kein Wohlfühl-Kinoerlebnis. Und das ist OK. After the Hunt will provozieren, irritieren, zum Nachdenken zwingen. Wer einen klaren „Good Guys vs. Bad Guys“-Film erwartet, wird frustriert sein. Wer aber bereit ist, sich auf Ambiguität einzulassen und Julia Roberts in einer ihrer intensivsten Rollen zu erleben, könnte belohnt werden.
Die 139 Minuten könnten sich ziehen – aber Guadagninos „One-Take“-Philosophie und Reznor/Ross‘ Score sollten für Spannung sorgen. Ich erwarte einen dialogintensiven, slow-burn Thriller, der mehr Fragen stellt als er beantwortet.
Für wen ist der Film?
- ✅ Guadagnino-Fans, die seinen visuellen Stil schätzen
- ✅ Julia Roberts-Fans (laut Kritikern ihre beste Rolle seit Jahren)
- ✅ Leute, die provokantes, ambivalentes Kino mögen
- ✅ Cinephile, die #MeToo-Thematik aus ungewöhnlicher Perspektive sehen wollen
- ❌ Wer klare Antworten und schnelle Handlung erwartet
- ❌ Wer keine langen, dialogintensiven Dramen mag
⚠️ Hinweis: Diese Einschätzung basiert auf Trailer-Material, Venice Film Festival-Reaktionen und US-Kritiken (Rotten Tomatoes 44%, Metacritic 51/100). Der Film ist bereits in den USA angelaufen (10. Oktober 2025), Deutschland-Start ist am 16. Oktober 2025.
Häufige Fragen zu After the Hunt
Wann kommt After the Hunt ins Kino?
In Deutschland startet After the Hunt am 16. Oktober 2025. In den USA lief der Film bereits am 10. Oktober 2025 an (Limited Release in LA und NY, Wide Release am 17. Oktober). Die Weltpremiere fand am 29. August 2025 beim Venice Film Festival statt.
Wie lange geht After the Hunt?
Der Film hat eine Laufzeit von 139 Minuten (2 Stunden und 19 Minuten). Das ist für ein Kammerspiel-Drama ziemlich lang – mehrere Kritiker bemängelten die Länge und fanden den Film „overlong“.
Ab welchem Alter ist After the Hunt geeignet?
Der Film hat in Deutschland eine FSK 12 Freigabe. Thematisch geht es um sexuelle Gewalt, Trauma und #MeToo – keine leichte Kost, aber nicht explizit dargestellt. Für Jugendliche ab 12 Jahren geeignet, die sich mit schweren Themen auseinandersetzen wollen.
Ist After the Hunt ein „wahre Begebenheit“-Film?
Nein. After the Hunt ist fiktional, geschrieben von Drehbuchautorin Nora Garrett. Der Film nutzt aber reale #MeToo-Diskurse und College-Campus-Problematiken als Hintergrund. Die Handlung ist nicht auf einen spezifischen realen Fall basiert.
Warum sind die Kritiken so gespalten?
Der Film nimmt keine klare Position zu den Anschuldigungen. In einer Zeit, wo #BelieveWomen das Mantra ist, stellt Guadagnino die Frage: „Was, wenn Perspektiven widersprüchlich sind?“ Das provoziert. Manche sehen darin Mut zur Ambiguität, andere „toothless provocation“. Mit 44% auf Rotten Tomatoes ist es Guadagninos schwächster Film bisher.
Wird After the Hunt bei Amazon Prime zu sehen sein?
Vermutlich ja – aber erst nach der Kino-Auswertung. Amazon MGM Studios ist der US-Verleiher, daher ist es wahrscheinlich, dass der Film später auf Amazon Prime Video landet. Ein konkretes Streaming-Datum wurde noch nicht bekannt gegeben.
Hat Julia Roberts für After the Hunt Awards-Chancen?
Möglich. Selbst kritische Reviews loben Roberts‘ Performance als „superb“ und „monumental“. Die Venice-Premiere und die NYFF-Opening-Position sind klare Awards-Play-Signale. Aber mit 44% RT wird’s schwer für Beste Film-Nominierungen – Roberts‘ Chancen auf Beste Schauspielerin sind höher.
Unsere Erwartungen & Einschätzung
After the Hunt wird kein einfacher Film. Das ist nach Venice-Reaktionen und US-Kritiken klar. Aber genau das könnte seine Stärke sein. Luca Guadagnino hat sich ein Thema vorgenommen, das fast unmöglich „richtig“ zu inszenieren ist: #MeToo, sexuelle Gewalt, Cancel Culture, institutionelles Versagen. Jede Position ist ein Minenfeld.
Was mich trotz der gemischten Kritiken optimistisch stimmt: Julia Roberts. Selbst Kritiker, die den Film zerrissen haben, lobten sie in den Himmel. „Superb“, „monumental“, „career-defining“ – wenn sie wirklich so gut ist, wie alle sagen, trägt sie den Film. Und Roberts‘ Filmauswahl war in den letzten Jahren sehr bedacht – sie macht keine 0815-Projekte mehr.
Die 139 Minuten Laufzeit schrecken mich nicht. Wenn Guadagnino seinen visuellen Stil (35mm Film!), Reznor/Ross‘ Score und die „One-Take“-Intensität nutzt, kann das funktionieren. Meine Sorge: Das Drehbuch. Wenn Nora Garretts Skript wirklich so „toothless“ ist, wie viele Kritiker schreiben, wird’s zäh.
Meine Prognose:
- Für Cinephile: Ein Muss. Allein um Julia Roberts‘ Performance zu sehen und sich eine eigene Meinung zu bilden.
- Für Mainstream-Publikum: Riskant. Wer „Challengers“ oder „Call Me by Your Name“ mochte, könnte enttäuscht sein – das hier ist härter, dialogintensiver, weniger charmant.
- Für #MeToo-Diskurse: Wichtig, aber kontrovers. Der Film wird Diskussionen auslösen – ob das produktiv ist, hängt davon ab, wie man Ambiguität in solchen Themen bewertet.
Ich gehe mit gedämpften Erwartungen rein, aber hoffe, dass Guadagninos Regie und Roberts‘ Performance die Schwächen des Drehbuchs ausgleichen. Am Ende wird das ein Film sein, über den man lange nachdenken wird – ob positiv oder frustriert, das wird sich zeigen.
Kinostart: 16. Oktober 2025 – ich bin dabei. Und ihr?
Filmdaten bereitgestellt von
The Movie Database (TMDB)
⚡ Zuletzt aktualisiert: 12. Oktober 2025
Preview basierend auf Venice Festival-Reaktionen, US-Kritiken und Trailer-Material. Nach Kinostart wird diese Preview durch eine vollständige Review ersetzt.
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