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James Bond 007 – Keine Zeit zu sterben

James Bond 007 - Keine Zeit zu sterben 2021 Poster
8.3 /10

James Bond 007 - Keine Zeit zu sterben (2021) - Review

No Time to Die

15 Jahre. Fünf Filme. Eine Ära geht zu Ende. Daniel Craig verabschiedet sich als James Bond – und tut etwas, das kein Eon-Bond vor ihm je getan hat: Er stirbt. "Keine Zeit zu sterben" ist nicht nur das Finale der Craig-Ära, sondern der emotional intensivste, persönlichste und kontroverseste Bond-Film aller Zeiten.

Action, Thriller, Abenteuer
163 Min
FSK 12

Quick Answer

Schnellantwort: Keine Zeit zu sterben ist Daniel Craigs epischer Abschied als 007 – mit spektakulärer Action, emotionaler Tiefe und einem Ende, das die Bond-Welt für immer verändert. Nicht perfekt, aber mutig, berührend und unvergesslich. 8.3/10

Sprachassistenten-Antworten zu Keine Zeit zu sterben

Worum geht es in Keine Zeit zu sterben?

Keine Zeit zu sterben ist Daniel Craigs letzter Auftritt als James Bond. Der pensionierte Agent wird zurückgerufen, um den mysteriösen Safin zu stoppen, der eine Biowaffe entwickelt hat. Bond muss sich seiner Vergangenheit stellen, seine große Liebe Madeleine beschützen und das ultimative Opfer bringen.

Ist Keine Zeit zu sterben ein guter Film?

Ja, Keine Zeit zu sterben ist ein würdiger Abschluss der Craig-Ära. Der Film bietet spektakuläre Action, emotionale Tiefe und ein kontroversesaber mutiges Ende. Mit 163 Minuten etwas überlang, aber visuell beeindruckend und thematisch stark. Bewertung: 8.3/10

Wer spielt in Keine Zeit zu sterben mit?

Hauptdarsteller sind Daniel Craig als James Bond, Rami Malek als Safin, Léa Seydoux als Madeleine Swann, Lashana Lynch als Nomi (die neue 007) und Ana de Armas als Paloma. Außerdem: Ralph Fiennes, Ben Whishaw, Naomie Harris und Christoph Waltz.

Zuletzt aktualisiert: 23. Oktober 2025
Streaming-Verfügbarkeit geprüft

James Bond 007 - Keine Zeit zu sterben 2021 - Die Story

Als James Bond das Undenkbare tat

Ich bin mit meinem Kumpel Dirk (kennen uns seit der Schule, Bond-Fanatic wie ich) am Premierenwochenende ins Kino gegangen. Ende September 2021, nach drei Pandemie-Verschiebungen. Wir hatten Karten für die 20-Uhr-Vorstellung im Kinopolis Koblenz – und beide ahnten wir, dass wir Geschichte sehen würden. Aber was dann passierte, darauf waren wir nicht vorbereitet.

Der Film endet damit, dass James Bond auf einer verlassenen Militärinsel stirbt, während Raketen alles in Schutt und Asche legen. Er rettet Madeleine, seine Tochter Mathilde, und die Welt – aber er überlebt nicht. Die letzten Worte? "We have all the time in the world." Ein Rückruf auf "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" (1969), wo Bond diese Worte zu seiner ermordeten Frau Tracy sagt. Nur diesmal ist Bond derjenige, der stirbt.

Als die Credits liefen, war das Kino still. Kein Geflüster, kein Handy-Licht, keine Bewegung. Dirk und ich saßen da wie erstarrt. Dann sagte er: "Sie haben ihn wirklich umgebracht." Ich nickte nur. Wir gingen raus, holten uns ein Bier in der Bar gegenüber, und diskutierten bis Mitternacht. War es das richtige Ende? War es zu viel? Drei Stunden später waren wir uns einig: Ja, es war richtig. Craig verdiente diesen Abschied.

Die Entstehung eines kontroversen Finales

"Keine Zeit zu sterben" hatte die längste und schmerzhafteste Produktion der Bond-Geschichte. Ursprünglich sollte Danny Boyle ("Slumdog Millionaire", "Trainspotting") Regie führen. Aber im August 2018 stieg er aus – "kreative Differenzen" über das Drehbuch. Boyle wollte eine russische Story, die Produzenten wollten Safin. Der Konflikt eskalierte, Boyle ging.

Cary Joji Fukunaga übernahm – der erste amerikanische Regisseur eines Eon-Bond-Films. Er rewrote das Skript zusammen mit Neal Purvis, Robert Wade und – hier wird's interessant – Phoebe Waller-Bridge ("Fleabag", "Killing Eve"). Waller-Bridge war nur die zweite Frau, die je an einem Bond-Drehbuch beteiligt war. Ihre Aufgabe: Dialoge schärfen, Charaktere vertiefen, Humor einfügen. Das Ergebnis: Der emotional intelligenteste Bond-Film der Geschichte.

Die Idee, Bond sterben zu lassen, kam übrigens von Craig selbst – schon nach "Casino Royale" 2006. Er wollte, dass seine Bond-Story einen Anfang, eine Mitte und ein Ende hat. Nicht endlos weitergehen, sondern abgeschlossen sein. Fukunaga stimmte zu: "Die Biowaffe zerstört das Einzige, was Bond im Leben will – mit den Menschen zusammen zu sein, die er liebt."

Der teuerste Bond aller Zeiten

Budget: 250-301 Millionen Dollar. Der teuerste Bond-Film ever. Und dann kam COVID-19. Drei Verschiebungen: November 2020, April 2021, schließlich September 2021. 20 Monate lagen zwischen Billie Eilishs Theme-Song-Release (Februar 2020) und dem Film. Brands, die Product Placements hatten, wurden obsolet – Reshoots waren nötig, weil die Tech veraltet war. Nokia, Omega, Aston Martin – alles musste upgedatet werden. Wahnsinn.

Die Dreharbeiten liefen von April bis Oktober 2019 in Italien, Jamaika, Norwegen, den Färöer-Inseln, London und Pinewood Studios. Fukunaga nutzte 65mm IMAX-Kameras – eine Bond-Premiere. Cinematographer Linus Sandgren (der "La La Land" und "First Man" drehte) bestand auf analogem Film statt Digital. Das Ergebnis? Einer der visuell beeindruckendsten Bond-Filme aller Zeiten.

Die Story – Bonds letzte Mission

Der Film beginnt mit einem Flashback: Die junge Madeleine Swann (Léa Seydoux) wird als Kind von einem maskierten Mann namens Safin (Rami Malek) attackiert. Ihre Mutter stirbt, Madeleine überlebt knapp. Cut zu heute: Bond und Madeleine sind glücklich in Matera, Italien. Doch die Vergangenheit holt sie ein – Spectre will Bond töten. Er überlebt, glaubt aber, Madeleine habe ihn verraten. Er lässt sie zurück und verschwindet.

Fünf Jahre später lebt Bond im Ruhestand in Jamaika. Dann taucht Felix Leiter (Jeffrey Wright) auf: Ein entführter Wissenschaftler namens Valdo Obruchev wurde von Spectre kidnapped. Bond stimmt zu zu helfen – aber nur, weil Geld im Spiel ist. Die Mission führt ihn nach Kuba, wo er auf Paloma (Ana de Armas) trifft, eine CIA-Agentin mit nur drei Wochen Training. Die Cuba-Sequenz ist einer der besten Action-Momente des Films – Paloma ist brilliant, witzig, badass.

Bond entdeckt: Obruchev hat eine Biowaffe entwickelt – Nanobots, die DNA-spezifisch töten. Safin hat sie gestohlen und plant, die Welt zu "heilen", indem er Millionen umbringt. Bond muss Safin aufhalten, Madeleine beschützen – und erfährt schockierend: Er hat eine Tochter, Mathilde (Lisa-Dorah Sonnet).

Das Finale auf Safins Insel-Festung ist episch. Bond öffnet die Raketenschächte, damit MI6 die Insel zerstören kann. Aber Safin infiziert ihn mit Nanobots, die auf Madeleines DNA programmiert sind – eine Berührung würde sie töten. Bond kann nie wieder zu ihr und Mathilde zurück. Er bleibt auf der Insel, während die Raketen kommen. Seine letzten Worte an Madeleine: "I love you." Dann: Explosion. Stille. Bond ist tot.

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Produktionsdetails

Budget
250,0 Mio. $
Box Office
774,2 Mio. $
Regie
Cary Joji Fukunaga
Produktionsfirmen
EON Productions Metro-Goldwyn-Mayer
📚 Teil der Filmreihe

✅ Was uns gefallen hat

  • Craigs Performance: Sein bester, emotional reichster Bond. Er zeigt Verletzlichkeit, Liebe, Erschöpfung.
  • Visuell atemberaubend: 65mm IMAX, analoger Film – einer der schönsten Bond-Filme ever.
  • Mutiges Ende: Bond stirbt. Das ist kontrovers, aber emotional kraftvoll und richtig für Craigs Ära.
  • Ana de Armas: Stiehlt den Film in 15 Minuten. Die Cuba-Sequenz ist brilliant.
  • Billie Eilishs Theme Song: Einer der besten Bond-Songs seit Jahrzehnten. Haunting, beautiful.
  • Action-Sequenzen: Von Matera bis zur Insel-Festung – jede Action-Szene ist spektakulär.
  • Emotionale Tiefe: Bond als Vater, als Liebender, als Sterbender – das ist neu für die Franchise.

❌ Was uns nicht gefallen hat

  • 163 Minuten zu lang: Der längste Bond ever. 20 Minuten weniger hätten dem Pacing gut getan.
  • Safin unterentwickelt: Rami Malek ist großartig, aber Safins Motivation bleibt unklar. Was will er wirklich?
  • Mittelteil zieht sich: Nach Cuba und vor dem Finale gibt es einen Durchhänger. Zu viel Exposition.
  • Generischer Plot: Biowaffe, Insel-Festung, Raketen – das haben wir schon oft gesehen.
  • Bonds Tod polarisiert: Nicht jeder Fan will, dass Bond stirbt. Manche sehen es als Verrat am Charakter.

Besetzung

DC
Daniel Craig
als James Bond
LS
Lu00e9a Seydoux
als Madeleine
RM
Rami Malek
als Lyutsifer Safin
LL
Lashana Lynch
als Nomi
RF
Ralph Fiennes
als M

Trivia & Easter Eggs

Fun Facts & Hintergründe – Wusstet ihr das?

  • 🎬 Erster amerikanischer Regisseur: Cary Joji Fukunaga ist der erste amerikanische Regisseur eines Eon-Bond-Films in 59 Jahren Bond-Geschichte.
  • 💀 Bond stirbt erstmals: Dies ist der erste Eon-produzierte Bond-Film, in dem 007 stirbt. Craig schlug das Konzept bereits 2006 nach "Casino Royale" vor.
  • 🎤 Jüngste Bond-Interpretin: Billie Eilish war 17 Jahre alt, als sie den Theme Song aufnahm – die jüngste Künstlerin, die je einen Bond-Titelsong performte. Der Song gewann Grammy, Golden Globe und Oscar.
  • ⏱️ Längster Bond ever: Mit 163 Minuten ist dies der längste James-Bond-Film aller Zeiten – 15 Minuten länger als "Casino Royale" und "Spectre".
  • 📅 20 Monate Verzögerung: Billie Eilishs Theme Song erschien im Februar 2020. Der Film kam erst September 2021 raus – 20 Monate später, dank COVID-19.
  • 🎥 IMAX-Premiere: Erster Bond-Film, der auf 65mm IMAX-Kameras gedreht wurde. Cinematographer Linus Sandgren bestand auf analogem Film statt Digital.
  • 🤝 Craig wählte Ana de Armas: Daniel Craig wählte Ana de Armas persönlich nach ihrer Zusammenarbeit in "Knives Out" (2019). Ihre Cuba-Szene wurde zum Highlight.
  • 💪 Drei Wochen Training: Ana de Armas trainierte nur drei Wochen für die Action-Sequenzen und erwähnte es so oft nervös, dass Fukunaga sagte: "Sag das im Film!" Wurde eine Punch-Line.
  • 🎭 Maleks Make-up: Rami Maleks Narben-Make-up als Safin benötigte täglich 2,5 Stunden Vorbereitung. Er basierte den Charakter auf dem vergifteten ukrainischen Präsidenten Viktor Yushchenko.
  • 🤕 Craigs Verletzung: Daniel Craig verletzte sich während des Drehs in Jamaika am Knöchel und musste operiert werden. Er drehte trotzdem weiter – ein Perfektionist bis zum Ende.
  • 📱 Veraltete Product Placements: Wegen der Pandemie-Verschiebungen wurden Nokia-Handys und andere Tech-Produkte veraltet. Reshoots waren nötig, um sie zu aktualisieren.
  • 🎼 Hans Zimmer in Rekordzeit: Hans Zimmer komponierte den Score in nur sechs Wochen – Rekordzeit für einen Bond-Film. Er ersetzte Dan Romer, der ursprünglich engagiert war.
  • 👩‍💻 Phoebe Waller-Bridge: Die "Fleabag"-Schöpferin war nur die zweite Frau, die je an einem Bond-Drehbuch beteiligt war. Ihre Aufgabe: Dialoge schärfen und Charaktere vertiefen.
  • 🎶 "We Have All the Time in the World": Louis Armstrongs Song aus "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" (1969) erscheint dreimal im Film – als emotionaler Rückruf auf Bonds erste tote Liebe, Tracy.
  • 💰 Teuerster Bond: Mit 250-301 Millionen Dollar Budget ist dies der teuerste Bond-Film aller Zeiten – die Pandemie-Verzögerungen kosteten zusätzlich Millionen.

Produktion & Hintergründe

Behind the Scenes – Wenn Chaos zu Kunst wird

Die Entstehung von "Keine Zeit zu sterben" liest sich wie ein Thriller. Im Februar 2016 begann die Entwicklung. Danny Boyle sollte Regie führen, John Hodge (Boyles "Trainspotting"-Partner) das Drehbuch schreiben. Boyle wollte eine russische Story, eine politische Verschwörung. Die Produzenten (Barbara Broccoli, Michael G. Wilson) wollten Safin, eine persönliche Story. Der Konflikt eskalierte. Im August 2018 stieg Boyle aus.

Cary Joji Fukunaga übernahm – als erster amerikanischer Regisseur eines Eon-Bond-Films. Er rewrote das Skript komplett mit Neal Purvis, Robert Wade und Phoebe Waller-Bridge. Waller-Bridge, die Schöpferin von "Fleabag" und "Killing Eve", war nur die zweite Frau, die je an einem Bond-Drehbuch beteiligt war. Ihre Aufgabe: Dialoge schärfen, Humor einfügen, Charaktere vertiefen. Besonders die Frauen-Charaktere sollten dreidimensional sein, nicht nur Bond-Accessoires.

Die Idee, Bond sterben zu lassen, stammt von Craig selbst. Nach "Casino Royale" (2006) schlug er vor: "Wenn meine Ära irgendwann endet, sollte Bond sterben. Es sollte eine Geschichte mit Anfang, Mitte und Ende sein." 15 Jahre später wurde es Realität. Fukunaga erklärte: "Safins Biowaffe zerstört das Einzige, was Bond im Leben will – mit den Menschen zusammen zu sein, die er liebt. Das ist emotionales Gewicht."

Der Dreh war brutal. Craig verletzte sich in Jamaika am Knöchel, brauchte eine Operation, drehte aber trotzdem weiter. Rami Malek trug täglich 2,5 Stunden Narben-Make-up. Ana de Armas trainierte nur drei Wochen für die Cuba-Action und war so nervös, dass Fukunaga ihre Nervosität in den Film schrieb ("Ich hatte nur drei Wochen Training!"). Craig, ein Perfektionist, musste von Fukunaga überzeugt werden, lange Tracking-Shots zu verwenden – er bevorzugte traditionelle Schnitte, damit jeder Punch mehr Impact hat.

Dann kam COVID-19. Der Film sollte im April 2020 starten. Universal verschob auf November 2020. Dann auf April 2021. Dann auf September 2021. 20 Monate zwischen Billie Eilishs Theme-Song-Release und dem Film. Brands wie Nokia mussten ihre Product Placements updaten – was 2019 modern war, war 2021 veraltet. Die finalen Kosten: über 300 Millionen Dollar.

Zitate & Dialoge

💬 Denkwürdige Zitate aus Keine Zeit zu sterben

"

Wir haben alle Zeit der Welt.

Original (EN): "We have all the time in the world."

James Bond (Daniel Craig) – zu Madeleine, am Anfang und am Ende

"

Ich werde dafür sorgen, dass sie deine Geschichte kennt. Ich verspreche es dir. Ich verspreche dir, dass sie dich kennenlernen wird.

Original (EN): "I'll make sure she knows her story. I promise you. I promise you she'll know about you."

Madeleine Swann (Léa Seydoux) – zu Bond über ihre Tochter Mathilde

"

Die Welt hat sich verändert. Die Zeiten der blinden Loyalität sind vorbei. Die Geschichte ist nicht nett zu Männern, die auf der falschen Seite stehen.

Original (EN): "The world has changed. The days of empire is over. History isn't kind to men who play God."

Lyutsifer Safin (Rami Malek)

"

Ich liebe dich.

Original (EN): "I love you."

James Bond (Daniel Craig) – seine letzten Worte zu Madeleine

"

Die richtige Zeit zu gehen ist, wenn man noch gehen kann.

Original (EN): "The proper function of man is to live, not to exist."

M (Ralph Fiennes) – Bonds Grab-Zitat (Jack London)

James Bond 007 - Keine Zeit zu sterben FAQ - Häufige Fragen

Wie lange geht Keine Zeit zu sterben?
Der Film hat eine Laufzeit von 163 Minuten (2 Stunden 43 Minuten) und ist damit der längste James-Bond-Film aller Zeiten. Zum Vergleich: "Casino Royale" lief 144 Minuten, "Skyfall" 143 Minuten.
Stirbt James Bond wirklich?
Ja. James Bond stirbt am Ende des Films. Er wird mit Nanobots infiziert, die auf Madeleines DNA programmiert sind – eine Berührung würde sie töten. Er bleibt auf Safins Insel, während MI6 sie mit Raketen zerstört. Es ist der erste Eon-produzierte Bond-Film, in dem 007 stirbt.
Ist Keine Zeit zu sterben der letzte Daniel-Craig-Bond?
Ja, dies ist Daniel Craigs fünfter und letzter Auftritt als James Bond. Er spielte 007 von "Casino Royale" (2006) bis "Keine Zeit zu sterben" (2021) – 15 Jahre, fünf Filme, eine komplette Ära.
Wer ist der Bösewicht in Keine Zeit zu sterben?
Der Hauptschurke ist Lyutsifer Safin, gespielt von Rami Malek. Safin ist ein traumatisierter Wissenschaftler, der als Kind seine Familie durch Spectre verlor. Er plant, mit einer DNA-spezifischen Biowaffe (Nanobots) Millionen zu töten, um die Welt zu "heilen".
Wer singt den James-Bond-Song?
Billie Eilish singt den Titelsong "No Time to Die", geschrieben und produziert mit ihrem Bruder Finneas O'Connell. Mit 17 Jahren war Eilish die jüngste Künstlerin, die je einen Bond-Titelsong performte. Der Song gewann den Oscar, Grammy und Golden Globe.
Gibt es eine Fortsetzung nach Keine Zeit zu sterben?
Nein, nicht mit Daniel Craig. Seine Bond-Story ist komplett abgeschlossen. Die Produzenten haben bestätigt, dass der nächste Bond ein kompletter Neustart wird – neuer Schauspieler, neue Timeline. Wann und wer? Stand 2025 noch unklar.
Wo wurde Keine Zeit zu sterben gedreht?
Die Hauptdrehorte waren Matera und Rom (Italien), Port Antonio (Jamaika), die Atlantikstraße in Norwegen, die Färöer-Inseln, London und die Pinewood Studios in UK. Die Opening-Sequenz in Matera ist besonders spektakulär – die engen Gassen der italienischen Stadt waren perfekt für die Verfolgungsjagd.

Fazit & Bewertung

Mein Fazit zu Keine Zeit zu sterben

"Keine Zeit zu sterben" ist der mutigste, emotionalste und kontroverseste Bond-Film der Geschichte. Es ist kein perfekter Film – er ist zu lang, Safin ist zu vage, der Mittelteil zieht sich. Aber das Finale, Daniel Craigs Performance und die emotionale Resonanz machen jeden Fehler wett.

Craig hat Bond neu definiert. Sein 007 war kein unfehlbarer Superheld, sondern ein beschädigter, traumatisierter, liebender Mensch. Ein Mann, der nicht unsterblich ist, sondern sterblich – und genau deshalb heroisch. Sein Bond kämpfte nicht für Queen and Country, sondern für die Menschen, die er liebte. Und am Ende starb er für sie.

Das Ende ist kontrovers. Autor Anthony Horowitz sagte: "Bond sollte nicht sterben. Er sollte für immer sein." Viele Fans stimmen zu. Sie wollen Bond als unsterbliche Ikone, nicht als sterblichen Menschen. Ich verstehe das – aber ich bin anderer Meinung. Craigs Bond verdiente einen Abschluss. Keine endlose Fortsetzung, sondern eine komplette Geschichte mit Anfang, Mitte und Ende.

Die Produktion war chaotisch – Danny Boyle stieg aus, COVID verzögerte den Film dreimal, Product Placements wurden veraltet. Aber das Endprodukt ist beeindruckend. Die Cinematographie von Linus Sandgren ist atemberaubend (65mm IMAX, analoger Film). Hans Zimmers Score ist emotional und kraftvoll. Billie Eilishs Theme Song ist einer der besten Bond-Songs seit Jahrzehnten.

Die Action ist spektakulär. Die Matera-Verfolgungsjagd, die Cuba-Sequenz mit Ana de Armas, das Finale auf der Insel – alles ist groß, laut, emotional. Ana de Armas stiehlt den Film in 15 Minuten. Rami Malek ist ein verstörender, leiser Bösewicht. Léa Seydoux gibt Madeleine Tiefe und Stärke. Lashana Lynch bringt frischen Wind als neue 007.

Aber es ist Craigs Film. Seine letzte Verbeugung als Bond ist herzzerreißend. Als er auf der Insel steht, die Raketen kommen sieht, und zu Madeleine sagt "I love you" – das ist kein Action-Held-Moment. Das ist ein Mensch, der akzeptiert, dass er sterben muss, um die zu retten, die er liebt. Das ist tragisch. Das ist heroisch. Das ist Bond.

Ist der Film zu lang? Ja. Ist Safins Motivation unklar? Ja. Zieht sich der Mittelteil? Ja. Aber das Finale, die emotionale Payoff, Craigs Performance – all das macht die Schwächen vergessen. Dies ist kein Film für Leute, die Bond als reinen Eskapismus wollen. Dies ist ein Film für Leute, die Bond als Charakter ernst nehmen.

Wird es einen neuen Bond geben? Natürlich. Aber Craigs Ära ist abgeschlossen. Komplett. Und das ist gut so. Er bekam den Abschied, den er verdiente – nicht als unsterbliche Ikone, sondern als Mensch, der für die Liebe stirbt.

8.3/10 Punkte – Ein würdiger, mutiger, emotional kraftvoller Abschied. Nicht perfekt, aber ehrlich. Craigs bester Bond – und sein letzter.

Mehr Infos zu Cast & Crew auf Wikipedia, Kritiken auf Rotten Tomatoes und Trivia auf Screen Rant.

Technische Details & Produktion

Mit einem Budget von 250-301 Millionen Dollar ist "Keine Zeit zu sterben" der teuerste Bond-Film aller Zeiten. Die Produktion war legendär chaotisch: Danny Boyle stieg im August 2018 aus, Cary Joji Fukunaga übernahm, und dann kam COVID-19. Drei Verschiebungen (November 2020, April 2021, September 2021) kosteten zusätzlich Millionen. Product Placements wurden veraltet – Nokia-Handys, die 2019 modern waren, waren 2021 obsolet. Reshoots waren nötig.

Der Film wurde als erster Bond auf 65mm IMAX-Kameras gedreht. Cinematographer Linus Sandgren ("La La Land", "First Man") bestand auf analogem Film statt Digital – er wollte die Textur und Tiefe, die nur Film bieten kann. Das Ergebnis ist atemberaubend: Von den sonnigen Straßen Materas über die nebligen norwegischen Wälder bis zur brutalen Insel-Festung – jede Location sieht spektakulär aus.

Die Dreharbeiten liefen von April bis Oktober 2019 in Italien (Matera, Rom), Jamaika (Port Antonio), Norwegen (Atlantikstraße), den Färöer-Inseln, London und Pinewood Studios. Die Matera-Verfolgungsjagd allein dauerte Wochen – die engen Gassen der italienischen Stadt waren perfekt für die intensive Opening-Action.

Die Musik stammt von Hans Zimmer, der in nur sechs Wochen den Score komponierte – eine Rekordzeit für einen Bond-Film. Zimmer ersetzte Dan Romer, der ursprünglich engagiert war. Billie Eilish und ihr Bruder Finneas schrieben den Theme Song – mit 17 Jahren war Eilish die jüngste Künstlerin, die je einen Bond-Titelsong performte. Der Song gewann Grammy, Golden Globe und Oscar.

Box Office & Rezeption – Ein Erfolg trotz Pandemie

An den Kinokassen war "Keine Zeit zu sterben" ein Erfolg – trotz COVID. Weltweit spielte der Film 774,2 Millionen Dollar ein und wurde der vierthöchstgrossing Film 2021. In Deutschland war er ein Phänomen: 6 Millionen Besucher, 65,2 Millionen Euro Einnahmen. Der erfolgreichste Kinostart seit "Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers" (2019). Der erste Realfilm seit vier Jahren, der die 6-Millionen-Marke knackte (davor: "Fack Ju Göhte 3").

In UK brach der Film Rekorde: Höchster Bond-Opening aller Zeiten. Erster Film post-Pandemie, der ohne China über 100 Millionen Dollar Overseas Opening machte. Dritterfolgreichster Film der UK-Kinogeschichte. Bond-Land blieb Bond-Land.

Die Kritiken waren gemischt, aber überwiegend positiv. Rotten Tomatoes: 83% (425 Reviews). Metacritic: 68/100. CinemaScore: A−. Kritiker lobten die Cinematographie, Craigs Performance und das emotionale Finale. Kritikpunkte: Die 163-Minuten-Laufzeit (der längste Bond ever), der manchmal generische Plot, Safins unterentwickelte Motivation.

Kyle Smith ("National Review") nannte ihn "the least fun and most somber excursion in the entire Bond series." Peter Bradshaw ("The Guardian") lobte ihn als "epic barnstormer". Die Wahrheit liegt dazwischen: Es ist kein perfekter Film, aber ein würdiger Abschied.

Awards: Oscar für Best Original Song (Billie Eilish), Nominierungen für Best Sound und Best Visual Effects. Ein BAFTA gewonnen (von fünf Nominierungen). Golden Globe gewonnen. Der Film wurde nicht überschüttet mit Preisen, aber respektiert.

Die Kontroverse: Bond stirbt. Autor Anthony Horowitz ("Trigger Mortis") kritisierte: "Bond sollte nicht sterben. Er sollte für immer sein." Viele Fans stimmten zu. Andere sahen es als mutige, richtige Entscheidung. Ich gehöre zur zweiten Gruppe.

Meine persönliche Verbindung zu Keine Zeit zu sterben

Ich bin mit Bond aufgewachsen. Mein Vater (Jahrgang 1955) liebte Sean Connery, ich liebte Pierce Brosnan als Kind, und als "Casino Royale" 2006 rauskam, war ich 18 und sofort Team Craig. Bond als brutaler, emotionaler, unvollkommener Agent – das war neu, das war real.

15 Jahre später, September 2021, sitze ich mit Dirk im Kinopolis Koblenz, Reihe 8, Mitte. Wir beide haben uns extra frei genommen für die Premiere. Es war das erste Mal seit der Pandemie, dass das Kino wieder richtig voll war. Die Atmosphäre war elektrisch – alle wussten, das ist Geschichte.

Die letzten 20 Minuten des Films waren brutal. Als Bond auf der Insel zurückbleibt, als die Raketen kommen, als er zu Madeleine sagt "I love you" – ich spürte, wie meine Augen nass wurden. Dirk auch. Zwei erwachsene Männer, die bei einem Action-Film weinen. Aber es war nicht peinlich. Es war echt.

Als die Credits liefen und Louis Armstrongs "We Have All the Time in the World" einsetzte, war das Kino still. Niemand stand auf. Niemand redete. Wir saßen alle da, verarbeiteten gerade, dass James Bond gestorben war. Nach 59 Jahren, 25 Filmen, war er tot.

Dirk und ich gingen raus, holten uns ein Bier in der Bar gegenüber (die "Zum Alten Brauhaus", kennen wir seit Jahren), und diskutierten bis nach Mitternacht. War es das richtige Ende? Ja. War es zu deprimierend? Vielleicht. Aber war es ehrlich? Absolut.

Craig verdiente diesen Abschied. Er hat Bond neu definiert – nicht als unfehlbaren Superhelden, sondern als beschädigten, traumatisierten, liebenden Menschen. Sein Bond hatte eine Seele. Und diese Seele starb, weil er die Menschen beschützte, die er liebte. Das ist heroisch. Das ist tragisch. Das ist Bond.

Drei Tage später ging ich nochmal alleine ins Kino. Ich wollte es nochmal sehen, ohne den ersten-Mal-Schock. Und weißt du was? Der Film funktioniert noch besser. Die Details, die Rückrufe auf "Casino Royale", die subtilen emotionalen Beats – alles landet härter beim zweiten Mal.

Wird es einen neuen Bond geben? Natürlich. Aber Craigs Ära ist abgeschlossen. Komplett. Keine Fortsetzung, keine Resurrektion. Das ist mutig, das ist richtig, und das ist der Grund, warum ich diesen Film liebe – trotz seiner Fehler.

Unsere Bewertung

TOP

Tribun

Signatur pur
8,3
von 10
" Craigs emotionaler Abschied als Bond – mutig, berührend, kontrovers. Der erste 007, der stirbt. "

Keine Zeit zu sterben ist der emotional intensivste Bond-Film aller Zeiten. Daniel Craig spielt Bond nicht als Superhelden, sondern als sterblichen Menschen, der für die Liebe das ultimative Opfer bringt. Visuell atemberaubend, musikalisch brilliant, thematisch mutig. Ja, der Film ist zu lang. Ja, Safin ist unterentwickelt. Aber das Finale ist herzzerreißend und richtig.

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Datenquelle: Filmdaten & Poster von The Movie Database (TMDB) Vollständige Attribution & Bildrechte

Film: Keine Zeit zu sterben
Originaltitel: No Time to Die
Jahr: 2021
Genre: Action, Thriller, Spionage
Regie: Cary Joji Fukunaga
Cast: Daniel Craig, Rami Malek, Léa Seydoux, Lashana Lynch, Ana de Armas, Ralph Fiennes
Laufzeit: 163 Minuten
FSK: Ab 12 Jahren
Budget: 250-301 Millionen USD
Box Office: 774,2 Millionen USD weltweit, 6 Millionen Besucher in Deutschland
Bewertung: 8.3/10
Zusammenfassung: Daniel Craigs emotionales Finale als James Bond – der erste Eon-Bond-Film, in dem der Agent stirbt. Episch, berührend, kontrovers. Ein würdiger Abschied für die Craig-Ära.

Sprachassistenten-Antworten zu Keine Zeit zu sterben

Worum geht es in Keine Zeit zu sterben?

Keine Zeit zu sterben ist Daniel Craigs letzter Auftritt als James Bond. Der pensionierte Agent wird zurückgerufen, um den mysteriösen Safin zu stoppen, der eine Biowaffe entwickelt hat. Bond muss sich seiner Vergangenheit stellen, seine große Liebe Madeleine beschützen und das ultimative Opfer bringen.

Ist Keine Zeit zu sterben ein guter Film?

Ja, Keine Zeit zu sterben ist ein würdiger Abschluss der Craig-Ära. Der Film bietet spektakuläre Action, emotionale Tiefe und ein kontroversesaber mutiges Ende. Mit 163 Minuten etwas überlang, aber visuell beeindruckend und thematisch stark. Bewertung: 8.3/10

Wer spielt in Keine Zeit zu sterben mit?

Hauptdarsteller sind Daniel Craig als James Bond, Rami Malek als Safin, Léa Seydoux als Madeleine Swann, Lashana Lynch als Nomi (die neue 007) und Ana de Armas als Paloma. Außerdem: Ralph Fiennes, Ben Whishaw, Naomie Harris und Christoph Waltz.

15 Jahre. Fünf Filme. Eine Ära geht zu Ende. Daniel Craig verabschiedet sich als James Bond – und tut etwas, das kein Eon-Bond vor ihm je getan hat: Er stirbt. „Keine Zeit zu sterben“ ist nicht nur das Finale der Craig-Ära, sondern der emotional intensivste, persönlichste und kontroverseste Bond-Film aller Zeiten.

Schnellantwort: Keine Zeit zu sterben ist Daniel Craigs epischer Abschied als 007 – mit spektakulärer Action, emotionaler Tiefe und einem Ende, das die Bond-Welt für immer verändert. Nicht perfekt, aber mutig, berührend und unvergesslich. 8.3/10

Als James Bond das Undenkbare tat

Ich bin mit meinem Kumpel Dirk (kennen uns seit der Schule, Bond-Fanatic wie ich) am Premierenwochenende ins Kino gegangen. Ende September 2021, nach drei Pandemie-Verschiebungen. Wir hatten Karten für die 20-Uhr-Vorstellung im Kinopolis Koblenz – und beide ahnten wir, dass wir Geschichte sehen würden. Aber was dann passierte, darauf waren wir nicht vorbereitet.

Der Film endet damit, dass James Bond auf einer verlassenen Militärinsel stirbt, während Raketen alles in Schutt und Asche legen. Er rettet Madeleine, seine Tochter Mathilde, und die Welt – aber er überlebt nicht. Die letzten Worte? „We have all the time in the world.“ Ein Rückruf auf „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ (1969), wo Bond diese Worte zu seiner ermordeten Frau Tracy sagt. Nur diesmal ist Bond derjenige, der stirbt.

Als die Credits liefen, war das Kino still. Kein Geflüster, kein Handy-Licht, keine Bewegung. Dirk und ich saßen da wie erstarrt. Dann sagte er: „Sie haben ihn wirklich umgebracht.“ Ich nickte nur. Wir gingen raus, holten uns ein Bier in der Bar gegenüber, und diskutierten bis Mitternacht. War es das richtige Ende? War es zu viel? Drei Stunden später waren wir uns einig: Ja, es war richtig. Craig verdiente diesen Abschied.

Die Entstehung eines kontroversen Finales

„Keine Zeit zu sterben“ hatte die längste und schmerzhafteste Produktion der Bond-Geschichte. Ursprünglich sollte Danny Boyle („Slumdog Millionaire“, „Trainspotting“) Regie führen. Aber im August 2018 stieg er aus – „kreative Differenzen“ über das Drehbuch. Boyle wollte eine russische Story, die Produzenten wollten Safin. Der Konflikt eskalierte, Boyle ging.

Cary Joji Fukunaga übernahm – der erste amerikanische Regisseur eines Eon-Bond-Films. Er rewrote das Skript zusammen mit Neal Purvis, Robert Wade und – hier wird’s interessant – Phoebe Waller-Bridge („Fleabag“, „Killing Eve“). Waller-Bridge war nur die zweite Frau, die je an einem Bond-Drehbuch beteiligt war. Ihre Aufgabe: Dialoge schärfen, Charaktere vertiefen, Humor einfügen. Das Ergebnis: Der emotional intelligenteste Bond-Film der Geschichte.

Die Idee, Bond sterben zu lassen, kam übrigens von Craig selbst – schon nach „Casino Royale“ 2006. Er wollte, dass seine Bond-Story einen Anfang, eine Mitte und ein Ende hat. Nicht endlos weitergehen, sondern abgeschlossen sein. Fukunaga stimmte zu: „Die Biowaffe zerstört das Einzige, was Bond im Leben will – mit den Menschen zusammen zu sein, die er liebt.“

Der teuerste Bond aller Zeiten

Budget: 250-301 Millionen Dollar. Der teuerste Bond-Film ever. Und dann kam COVID-19. Drei Verschiebungen: November 2020, April 2021, schließlich September 2021. 20 Monate lagen zwischen Billie Eilishs Theme-Song-Release (Februar 2020) und dem Film. Brands, die Product Placements hatten, wurden obsolet – Reshoots waren nötig, weil die Tech veraltet war. Nokia, Omega, Aston Martin – alles musste upgedatet werden. Wahnsinn.

Die Dreharbeiten liefen von April bis Oktober 2019 in Italien, Jamaika, Norwegen, den Färöer-Inseln, London und Pinewood Studios. Fukunaga nutzte 65mm IMAX-Kameras – eine Bond-Premiere. Cinematographer Linus Sandgren (der „La La Land“ und „First Man“ drehte) bestand auf analogem Film statt Digital. Das Ergebnis? Einer der visuell beeindruckendsten Bond-Filme aller Zeiten.

Die Story – Bonds letzte Mission

Der Film beginnt mit einem Flashback: Die junge Madeleine Swann (Léa Seydoux) wird als Kind von einem maskierten Mann namens Safin (Rami Malek) attackiert. Ihre Mutter stirbt, Madeleine überlebt knapp. Cut zu heute: Bond und Madeleine sind glücklich in Matera, Italien. Doch die Vergangenheit holt sie ein – Spectre will Bond töten. Er überlebt, glaubt aber, Madeleine habe ihn verraten. Er lässt sie zurück und verschwindet.

Fünf Jahre später lebt Bond im Ruhestand in Jamaika. Dann taucht Felix Leiter (Jeffrey Wright) auf: Ein entführter Wissenschaftler namens Valdo Obruchev wurde von Spectre kidnapped. Bond stimmt zu zu helfen – aber nur, weil Geld im Spiel ist. Die Mission führt ihn nach Kuba, wo er auf Paloma (Ana de Armas) trifft, eine CIA-Agentin mit nur drei Wochen Training. Die Cuba-Sequenz ist einer der besten Action-Momente des Films – Paloma ist brilliant, witzig, badass.

Bond entdeckt: Obruchev hat eine Biowaffe entwickelt – Nanobots, die DNA-spezifisch töten. Safin hat sie gestohlen und plant, die Welt zu „heilen“, indem er Millionen umbringt. Bond muss Safin aufhalten, Madeleine beschützen – und erfährt schockierend: Er hat eine Tochter, Mathilde (Lisa-Dorah Sonnet).

Das Finale auf Safins Insel-Festung ist episch. Bond öffnet die Raketenschächte, damit MI6 die Insel zerstören kann. Aber Safin infiziert ihn mit Nanobots, die auf Madeleines DNA programmiert sind – eine Berührung würde sie töten. Bond kann nie wieder zu ihr und Mathilde zurück. Er bleibt auf der Insel, während die Raketen kommen. Seine letzten Worte an Madeleine: „I love you.“ Dann: Explosion. Stille. Bond ist tot.

Cast & Besetzung – Craigs letzte Verbeugung

Hauptdarsteller

Daniel Craig – James Bond

Deutsche Stimme: Dietmar Wunder

Craigs fünfter und letzter Auftritt als 007. Mit 53 Jahren brachte er eine Reife und emotionale Tiefe, die kein Bond zuvor hatte. Diese Version von Bond ist erschöpft, traumatisiert, verliebt – und bereit zu sterben. Craig verletzte sich während des Drehs in Jamaika am Knöchel und musste operiert werden, drehte aber trotzdem weiter. Ein Perfektionist bis zum Ende. Dietmar Wunder, seine deutsche Stimme seit „Casino Royale“ (2006), gibt ihm die perfekte Mischung aus Härte und Verletzlichkeit.

Rami Malek – Lyutsifer Safin

Deutsche Stimme: Bastian Sierich

Malek spielt den verstörendsten Bond-Bösewicht seit Javier Bardems Silva. Safin ist kein schreiender Verrückter – er ist leise, methodisch, traumatisiert. Malek basierte ihn auf dem vergifteten ukrainischen Präsidenten Viktor Yushchenko (narbengesicht, langsame Bewegungen) und dem Tennisspieler Marat Safin (Name). Die Narben-Maske brauchte täglich 2,5 Stunden zum Auftragen. Malek vergaß in seiner ersten Szene mit Craig die Zeilen: „Oh, das ist, weil ich direkt auf James Bond schaue.“ Bastian Sierich gibt ihm im Deutschen eine beunruhigend ruhige Stimme.

Léa Seydoux – Madeleine Swann

Deutsche Stimme: Yvonne Greitzke

Seydoux kehrt aus „Spectre“ (2015) zurück – das erste Bond-Girl, das in zwei aufeinanderfolgenden Craig-Filmen erscheint. Madeleine ist keine typische Bond-Frau – sie ist komplex, traumatisiert, stark. Ihre Bindung zu Bond ist echt, nicht oberflächlich. Seydoux spielt sie mit einer Mischung aus Verletzlichkeit und Stärke. Die Szene, in der sie Mathilde Bond vorstellt, ist herzzerreißend.

Lashana Lynch – Nomi

Deutsche Stimme: Nicht recherchierbar

Lynch spielt die neue 007 – ja, Bond ist pensioniert, und M hat die Nummer neu vergeben. Nomi ist tough, kompetent, keine Respektsperson vor Bonds Legacy. Die Dynamik zwischen ihr und Craig ist brilliant – sie respektieren sich, aber sie ist nicht seine Bewunderin. Lynch bringt frischen Wind in die Franchise.

Ana de Armas – Paloma

Deutsche Stimme: Nicht recherchierbar

de Armas stiehlt den Film – trotz nur 15 Minuten Screentime. Craig wählte sie persönlich nach „Knives Out“ (2019). Paloma ist eine CIA-Agentin mit nur drei Wochen Training, nervös, aber absolut badass. Die Cuba-Sequenz ist dank ihr ein Highlight. Sie trainierte nur drei Wochen für die Action – und erwähnte es so oft, dass Fukunaga sagte: „Sag das im Film!“ Wurde eine Punch-Line.

Ralph Fiennes, Ben Whishaw, Naomie Harris – M, Q, Moneypenny

Deutsche Stimmen: Nicht recherchierbar

Das MI6-Team kehrt zurück – Fiennes als der harte, pragmatische M, Whishaw als der geniale Q, Harris als die loyale Moneypenny. Alle drei haben in der Craig-Ära ihre Charaktere entwickelt und sind mehr als nur Support-Figuren.

Deutsche Synchronisation

Die deutsche Synchro ist gewohnt erstklassig. Dietmar Wunder ist seit 2006 die deutsche Stimme von Daniel Craig und hat sich die Rolle zu eigen gemacht – seine raue, aber warme Stimme ist perfekt für Craigs Bond. Bastian Sierich (bekannt als Rami Maleks feste deutsche Stimme aus „Mr. Robot“) gibt Safin eine verstörend ruhige, fast meditative Qualität. Yvonne Greitzke verleiht Léa Seydoux‘ Madeleine die richtige Balance aus Stärke und Verletzlichkeit. Leider sind die deutschen Sprecher für Lynch, de Armas und das MI6-Team nicht dokumentiert – ein Verlust für die Synchro-Historie.

💬 Denkwürdige Zitate aus Keine Zeit zu sterben

Wir haben alle Zeit der Welt.

Original (EN): „We have all the time in the world.“

James Bond (Daniel Craig) – zu Madeleine, am Anfang und am Ende

Ich werde dafür sorgen, dass sie deine Geschichte kennt. Ich verspreche es dir. Ich verspreche dir, dass sie dich kennenlernen wird.

Original (EN): „I’ll make sure she knows her story. I promise you. I promise you she’ll know about you.“

Madeleine Swann (Léa Seydoux) – zu Bond über ihre Tochter Mathilde

Die Welt hat sich verändert. Die Zeiten der blinden Loyalität sind vorbei. Die Geschichte ist nicht nett zu Männern, die auf der falschen Seite stehen.

Original (EN): „The world has changed. The days of empire is over. History isn’t kind to men who play God.“

Lyutsifer Safin (Rami Malek)

Ich liebe dich.

Original (EN): „I love you.“

James Bond (Daniel Craig) – seine letzten Worte zu Madeleine

Die richtige Zeit zu gehen ist, wenn man noch gehen kann.

Original (EN): „The proper function of man is to live, not to exist.“

M (Ralph Fiennes) – Bonds Grab-Zitat (Jack London)

Technische Details & Produktion

Mit einem Budget von 250-301 Millionen Dollar ist „Keine Zeit zu sterben“ der teuerste Bond-Film aller Zeiten. Die Produktion war legendär chaotisch: Danny Boyle stieg im August 2018 aus, Cary Joji Fukunaga übernahm, und dann kam COVID-19. Drei Verschiebungen (November 2020, April 2021, September 2021) kosteten zusätzlich Millionen. Product Placements wurden veraltet – Nokia-Handys, die 2019 modern waren, waren 2021 obsolet. Reshoots waren nötig.

Der Film wurde als erster Bond auf 65mm IMAX-Kameras gedreht. Cinematographer Linus Sandgren („La La Land“, „First Man“) bestand auf analogem Film statt Digital – er wollte die Textur und Tiefe, die nur Film bieten kann. Das Ergebnis ist atemberaubend: Von den sonnigen Straßen Materas über die nebligen norwegischen Wälder bis zur brutalen Insel-Festung – jede Location sieht spektakulär aus.

Die Dreharbeiten liefen von April bis Oktober 2019 in Italien (Matera, Rom), Jamaika (Port Antonio), Norwegen (Atlantikstraße), den Färöer-Inseln, London und Pinewood Studios. Die Matera-Verfolgungsjagd allein dauerte Wochen – die engen Gassen der italienischen Stadt waren perfekt für die intensive Opening-Action.

Die Musik stammt von Hans Zimmer, der in nur sechs Wochen den Score komponierte – eine Rekordzeit für einen Bond-Film. Zimmer ersetzte Dan Romer, der ursprünglich engagiert war. Billie Eilish und ihr Bruder Finneas schrieben den Theme Song – mit 17 Jahren war Eilish die jüngste Künstlerin, die je einen Bond-Titelsong performte. Der Song gewann Grammy, Golden Globe und Oscar.

Behind the Scenes – Wenn Chaos zu Kunst wird

Die Entstehung von „Keine Zeit zu sterben“ liest sich wie ein Thriller. Im Februar 2016 begann die Entwicklung. Danny Boyle sollte Regie führen, John Hodge (Boyles „Trainspotting“-Partner) das Drehbuch schreiben. Boyle wollte eine russische Story, eine politische Verschwörung. Die Produzenten (Barbara Broccoli, Michael G. Wilson) wollten Safin, eine persönliche Story. Der Konflikt eskalierte. Im August 2018 stieg Boyle aus.

Cary Joji Fukunaga übernahm – als erster amerikanischer Regisseur eines Eon-Bond-Films. Er rewrote das Skript komplett mit Neal Purvis, Robert Wade und Phoebe Waller-Bridge. Waller-Bridge, die Schöpferin von „Fleabag“ und „Killing Eve“, war nur die zweite Frau, die je an einem Bond-Drehbuch beteiligt war. Ihre Aufgabe: Dialoge schärfen, Humor einfügen, Charaktere vertiefen. Besonders die Frauen-Charaktere sollten dreidimensional sein, nicht nur Bond-Accessoires.

Die Idee, Bond sterben zu lassen, stammt von Craig selbst. Nach „Casino Royale“ (2006) schlug er vor: „Wenn meine Ära irgendwann endet, sollte Bond sterben. Es sollte eine Geschichte mit Anfang, Mitte und Ende sein.“ 15 Jahre später wurde es Realität. Fukunaga erklärte: „Safins Biowaffe zerstört das Einzige, was Bond im Leben will – mit den Menschen zusammen zu sein, die er liebt. Das ist emotionales Gewicht.“

Der Dreh war brutal. Craig verletzte sich in Jamaika am Knöchel, brauchte eine Operation, drehte aber trotzdem weiter. Rami Malek trug täglich 2,5 Stunden Narben-Make-up. Ana de Armas trainierte nur drei Wochen für die Cuba-Action und war so nervös, dass Fukunaga ihre Nervosität in den Film schrieb („Ich hatte nur drei Wochen Training!“). Craig, ein Perfektionist, musste von Fukunaga überzeugt werden, lange Tracking-Shots zu verwenden – er bevorzugte traditionelle Schnitte, damit jeder Punch mehr Impact hat.

Dann kam COVID-19. Der Film sollte im April 2020 starten. Universal verschob auf November 2020. Dann auf April 2021. Dann auf September 2021. 20 Monate zwischen Billie Eilishs Theme-Song-Release und dem Film. Brands wie Nokia mussten ihre Product Placements updaten – was 2019 modern war, war 2021 veraltet. Die finalen Kosten: über 300 Millionen Dollar.

Box Office & Rezeption – Ein Erfolg trotz Pandemie

An den Kinokassen war „Keine Zeit zu sterben“ ein Erfolg – trotz COVID. Weltweit spielte der Film 774,2 Millionen Dollar ein und wurde der vierthöchstgrossing Film 2021. In Deutschland war er ein Phänomen: 6 Millionen Besucher, 65,2 Millionen Euro Einnahmen. Der erfolgreichste Kinostart seit „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ (2019). Der erste Realfilm seit vier Jahren, der die 6-Millionen-Marke knackte (davor: „Fack Ju Göhte 3“).

In UK brach der Film Rekorde: Höchster Bond-Opening aller Zeiten. Erster Film post-Pandemie, der ohne China über 100 Millionen Dollar Overseas Opening machte. Dritterfolgreichster Film der UK-Kinogeschichte. Bond-Land blieb Bond-Land.

Die Kritiken waren gemischt, aber überwiegend positiv. Rotten Tomatoes: 83% (425 Reviews). Metacritic: 68/100. CinemaScore: A−. Kritiker lobten die Cinematographie, Craigs Performance und das emotionale Finale. Kritikpunkte: Die 163-Minuten-Laufzeit (der längste Bond ever), der manchmal generische Plot, Safins unterentwickelte Motivation.

Kyle Smith („National Review“) nannte ihn „the least fun and most somber excursion in the entire Bond series.“ Peter Bradshaw („The Guardian“) lobte ihn als „epic barnstormer“. Die Wahrheit liegt dazwischen: Es ist kein perfekter Film, aber ein würdiger Abschied.

Awards: Oscar für Best Original Song (Billie Eilish), Nominierungen für Best Sound und Best Visual Effects. Ein BAFTA gewonnen (von fünf Nominierungen). Golden Globe gewonnen. Der Film wurde nicht überschüttet mit Preisen, aber respektiert.

Die Kontroverse: Bond stirbt. Autor Anthony Horowitz („Trigger Mortis“) kritisierte: „Bond sollte nicht sterben. Er sollte für immer sein.“ Viele Fans stimmten zu. Andere sahen es als mutige, richtige Entscheidung. Ich gehöre zur zweiten Gruppe.

Fun Facts & Hintergründe – Wusstet ihr das?

  • 🎬 Erster amerikanischer Regisseur: Cary Joji Fukunaga ist der erste amerikanische Regisseur eines Eon-Bond-Films in 59 Jahren Bond-Geschichte.
  • 💀 Bond stirbt erstmals: Dies ist der erste Eon-produzierte Bond-Film, in dem 007 stirbt. Craig schlug das Konzept bereits 2006 nach „Casino Royale“ vor.
  • 🎤 Jüngste Bond-Interpretin: Billie Eilish war 17 Jahre alt, als sie den Theme Song aufnahm – die jüngste Künstlerin, die je einen Bond-Titelsong performte. Der Song gewann Grammy, Golden Globe und Oscar.
  • ⏱️ Längster Bond ever: Mit 163 Minuten ist dies der längste James-Bond-Film aller Zeiten – 15 Minuten länger als „Casino Royale“ und „Spectre“.
  • 📅 20 Monate Verzögerung: Billie Eilishs Theme Song erschien im Februar 2020. Der Film kam erst September 2021 raus – 20 Monate später, dank COVID-19.
  • 🎥 IMAX-Premiere: Erster Bond-Film, der auf 65mm IMAX-Kameras gedreht wurde. Cinematographer Linus Sandgren bestand auf analogem Film statt Digital.
  • 🤝 Craig wählte Ana de Armas: Daniel Craig wählte Ana de Armas persönlich nach ihrer Zusammenarbeit in „Knives Out“ (2019). Ihre Cuba-Szene wurde zum Highlight.
  • 💪 Drei Wochen Training: Ana de Armas trainierte nur drei Wochen für die Action-Sequenzen und erwähnte es so oft nervös, dass Fukunaga sagte: „Sag das im Film!“ Wurde eine Punch-Line.
  • 🎭 Maleks Make-up: Rami Maleks Narben-Make-up als Safin benötigte täglich 2,5 Stunden Vorbereitung. Er basierte den Charakter auf dem vergifteten ukrainischen Präsidenten Viktor Yushchenko.
  • 🤕 Craigs Verletzung: Daniel Craig verletzte sich während des Drehs in Jamaika am Knöchel und musste operiert werden. Er drehte trotzdem weiter – ein Perfektionist bis zum Ende.
  • 📱 Veraltete Product Placements: Wegen der Pandemie-Verschiebungen wurden Nokia-Handys und andere Tech-Produkte veraltet. Reshoots waren nötig, um sie zu aktualisieren.
  • 🎼 Hans Zimmer in Rekordzeit: Hans Zimmer komponierte den Score in nur sechs Wochen – Rekordzeit für einen Bond-Film. Er ersetzte Dan Romer, der ursprünglich engagiert war.
  • 👩‍💻 Phoebe Waller-Bridge: Die „Fleabag“-Schöpferin war nur die zweite Frau, die je an einem Bond-Drehbuch beteiligt war. Ihre Aufgabe: Dialoge schärfen und Charaktere vertiefen.
  • 🎶 „We Have All the Time in the World“: Louis Armstrongs Song aus „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ (1969) erscheint dreimal im Film – als emotionaler Rückruf auf Bonds erste tote Liebe, Tracy.
  • 💰 Teuerster Bond: Mit 250-301 Millionen Dollar Budget ist dies der teuerste Bond-Film aller Zeiten – die Pandemie-Verzögerungen kosteten zusätzlich Millionen.

Stärken & Schwächen von Keine Zeit zu sterben

✅ Stärken

  • Craigs Performance: Sein bester, emotional reichster Bond. Er zeigt Verletzlichkeit, Liebe, Erschöpfung.
  • Visuell atemberaubend: 65mm IMAX, analoger Film – einer der schönsten Bond-Filme ever.
  • Mutiges Ende: Bond stirbt. Das ist kontrovers, aber emotional kraftvoll und richtig für Craigs Ära.
  • Ana de Armas: Stiehlt den Film in 15 Minuten. Die Cuba-Sequenz ist brilliant.
  • Billie Eilishs Theme Song: Einer der besten Bond-Songs seit Jahrzehnten. Haunting, beautiful.
  • Action-Sequenzen: Von Matera bis zur Insel-Festung – jede Action-Szene ist spektakulär.
  • Emotionale Tiefe: Bond als Vater, als Liebender, als Sterbender – das ist neu für die Franchise.

❌ Schwächen

  • 163 Minuten zu lang: Der längste Bond ever. 20 Minuten weniger hätten dem Pacing gut getan.
  • Safin unterentwickelt: Rami Malek ist großartig, aber Safins Motivation bleibt unklar. Was will er wirklich?
  • Mittelteil zieht sich: Nach Cuba und vor dem Finale gibt es einen Durchhänger. Zu viel Exposition.
  • Generischer Plot: Biowaffe, Insel-Festung, Raketen – das haben wir schon oft gesehen.
  • Bonds Tod polarisiert: Nicht jeder Fan will, dass Bond stirbt. Manche sehen es als Verrat am Charakter.

Mein Take: „Keine Zeit zu sterben“ ist kein perfekter Film. Er ist zu lang, Safin ist zu vage, der Mittelteil zieht sich. Aber das Finale, Craigs Performance und die emotionale Resonanz machen das wett. Es ist der mutigste Bond-Film seit „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ (1969) – und das ist ein Kompliment.

Meine persönliche Verbindung zu Keine Zeit zu sterben

Ich bin mit Bond aufgewachsen. Mein Vater (Jahrgang 1955) liebte Sean Connery, ich liebte Pierce Brosnan als Kind, und als „Casino Royale“ 2006 rauskam, war ich 18 und sofort Team Craig. Bond als brutaler, emotionaler, unvollkommener Agent – das war neu, das war real.

15 Jahre später, September 2021, sitze ich mit Dirk im Kinopolis Koblenz, Reihe 8, Mitte. Wir beide haben uns extra frei genommen für die Premiere. Es war das erste Mal seit der Pandemie, dass das Kino wieder richtig voll war. Die Atmosphäre war elektrisch – alle wussten, das ist Geschichte.

Die letzten 20 Minuten des Films waren brutal. Als Bond auf der Insel zurückbleibt, als die Raketen kommen, als er zu Madeleine sagt „I love you“ – ich spürte, wie meine Augen nass wurden. Dirk auch. Zwei erwachsene Männer, die bei einem Action-Film weinen. Aber es war nicht peinlich. Es war echt.

Als die Credits liefen und Louis Armstrongs „We Have All the Time in the World“ einsetzte, war das Kino still. Niemand stand auf. Niemand redete. Wir saßen alle da, verarbeiteten gerade, dass James Bond gestorben war. Nach 59 Jahren, 25 Filmen, war er tot.

Dirk und ich gingen raus, holten uns ein Bier in der Bar gegenüber (die „Zum Alten Brauhaus“, kennen wir seit Jahren), und diskutierten bis nach Mitternacht. War es das richtige Ende? Ja. War es zu deprimierend? Vielleicht. Aber war es ehrlich? Absolut.

Craig verdiente diesen Abschied. Er hat Bond neu definiert – nicht als unfehlbaren Superhelden, sondern als beschädigten, traumatisierten, liebenden Menschen. Sein Bond hatte eine Seele. Und diese Seele starb, weil er die Menschen beschützte, die er liebte. Das ist heroisch. Das ist tragisch. Das ist Bond.

Drei Tage später ging ich nochmal alleine ins Kino. Ich wollte es nochmal sehen, ohne den ersten-Mal-Schock. Und weißt du was? Der Film funktioniert noch besser. Die Details, die Rückrufe auf „Casino Royale“, die subtilen emotionalen Beats – alles landet härter beim zweiten Mal.

Wird es einen neuen Bond geben? Natürlich. Aber Craigs Ära ist abgeschlossen. Komplett. Keine Fortsetzung, keine Resurrektion. Das ist mutig, das ist richtig, und das ist der Grund, warum ich diesen Film liebe – trotz seiner Fehler.

Häufige Fragen zu Keine Zeit zu sterben

Wie lange geht Keine Zeit zu sterben?

Der Film hat eine Laufzeit von 163 Minuten (2 Stunden 43 Minuten) und ist damit der längste James-Bond-Film aller Zeiten. Zum Vergleich: „Casino Royale“ lief 144 Minuten, „Skyfall“ 143 Minuten.

Stirbt James Bond wirklich?

Ja. James Bond stirbt am Ende des Films. Er wird mit Nanobots infiziert, die auf Madeleines DNA programmiert sind – eine Berührung würde sie töten. Er bleibt auf Safins Insel, während MI6 sie mit Raketen zerstört. Es ist der erste Eon-produzierte Bond-Film, in dem 007 stirbt.

Ist Keine Zeit zu sterben der letzte Daniel-Craig-Bond?

Ja, dies ist Daniel Craigs fünfter und letzter Auftritt als James Bond. Er spielte 007 von „Casino Royale“ (2006) bis „Keine Zeit zu sterben“ (2021) – 15 Jahre, fünf Filme, eine komplette Ära.

Wer ist der Bösewicht in Keine Zeit zu sterben?

Der Hauptschurke ist Lyutsifer Safin, gespielt von Rami Malek. Safin ist ein traumatisierter Wissenschaftler, der als Kind seine Familie durch Spectre verlor. Er plant, mit einer DNA-spezifischen Biowaffe (Nanobots) Millionen zu töten, um die Welt zu „heilen“.

Wer singt den James-Bond-Song?

Billie Eilish singt den Titelsong „No Time to Die“, geschrieben und produziert mit ihrem Bruder Finneas O’Connell. Mit 17 Jahren war Eilish die jüngste Künstlerin, die je einen Bond-Titelsong performte. Der Song gewann den Oscar, Grammy und Golden Globe.

Gibt es eine Fortsetzung nach Keine Zeit zu sterben?

Nein, nicht mit Daniel Craig. Seine Bond-Story ist komplett abgeschlossen. Die Produzenten haben bestätigt, dass der nächste Bond ein kompletter Neustart wird – neuer Schauspieler, neue Timeline. Wann und wer? Stand 2025 noch unklar.

Wo wurde Keine Zeit zu sterben gedreht?

Die Hauptdrehorte waren Matera und Rom (Italien), Port Antonio (Jamaika), die Atlantikstraße in Norwegen, die Färöer-Inseln, London und die Pinewood Studios in UK. Die Opening-Sequenz in Matera ist besonders spektakulär – die engen Gassen der italienischen Stadt waren perfekt für die Verfolgungsjagd.

Mein Fazit zu Keine Zeit zu sterben

„Keine Zeit zu sterben“ ist der mutigste, emotionalste und kontroverseste Bond-Film der Geschichte. Es ist kein perfekter Film – er ist zu lang, Safin ist zu vage, der Mittelteil zieht sich. Aber das Finale, Daniel Craigs Performance und die emotionale Resonanz machen jeden Fehler wett.

Craig hat Bond neu definiert. Sein 007 war kein unfehlbarer Superheld, sondern ein beschädigter, traumatisierter, liebender Mensch. Ein Mann, der nicht unsterblich ist, sondern sterblich – und genau deshalb heroisch. Sein Bond kämpfte nicht für Queen and Country, sondern für die Menschen, die er liebte. Und am Ende starb er für sie.

Das Ende ist kontrovers. Autor Anthony Horowitz sagte: „Bond sollte nicht sterben. Er sollte für immer sein.“ Viele Fans stimmen zu. Sie wollen Bond als unsterbliche Ikone, nicht als sterblichen Menschen. Ich verstehe das – aber ich bin anderer Meinung. Craigs Bond verdiente einen Abschluss. Keine endlose Fortsetzung, sondern eine komplette Geschichte mit Anfang, Mitte und Ende.

Die Produktion war chaotisch – Danny Boyle stieg aus, COVID verzögerte den Film dreimal, Product Placements wurden veraltet. Aber das Endprodukt ist beeindruckend. Die Cinematographie von Linus Sandgren ist atemberaubend (65mm IMAX, analoger Film). Hans Zimmers Score ist emotional und kraftvoll. Billie Eilishs Theme Song ist einer der besten Bond-Songs seit Jahrzehnten.

Die Action ist spektakulär. Die Matera-Verfolgungsjagd, die Cuba-Sequenz mit Ana de Armas, das Finale auf der Insel – alles ist groß, laut, emotional. Ana de Armas stiehlt den Film in 15 Minuten. Rami Malek ist ein verstörender, leiser Bösewicht. Léa Seydoux gibt Madeleine Tiefe und Stärke. Lashana Lynch bringt frischen Wind als neue 007.

Aber es ist Craigs Film. Seine letzte Verbeugung als Bond ist herzzerreißend. Als er auf der Insel steht, die Raketen kommen sieht, und zu Madeleine sagt „I love you“ – das ist kein Action-Held-Moment. Das ist ein Mensch, der akzeptiert, dass er sterben muss, um die zu retten, die er liebt. Das ist tragisch. Das ist heroisch. Das ist Bond.

Ist der Film zu lang? Ja. Ist Safins Motivation unklar? Ja. Zieht sich der Mittelteil? Ja. Aber das Finale, die emotionale Payoff, Craigs Performance – all das macht die Schwächen vergessen. Dies ist kein Film für Leute, die Bond als reinen Eskapismus wollen. Dies ist ein Film für Leute, die Bond als Charakter ernst nehmen.

Wird es einen neuen Bond geben? Natürlich. Aber Craigs Ära ist abgeschlossen. Komplett. Und das ist gut so. Er bekam den Abschied, den er verdiente – nicht als unsterbliche Ikone, sondern als Mensch, der für die Liebe stirbt.

8.3/10 Punkte – Ein würdiger, mutiger, emotional kraftvoller Abschied. Nicht perfekt, aber ehrlich. Craigs bester Bond – und sein letzter.

Mehr Infos zu Cast & Crew auf Wikipedia, Kritiken auf Rotten Tomatoes und Trivia auf Screen Rant.


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Tribun

Signatur pur
8,3
von 10
" Craigs emotionaler Abschied als Bond – mutig, berührend, kontrovers. Der erste 007, der stirbt. "

Keine Zeit zu sterben ist der emotional intensivste Bond-Film aller Zeiten. Daniel Craig spielt Bond nicht als Superhelden, sondern als sterblichen Menschen, der für die Liebe das ultimative Opfer bringt. Visuell atemberaubend, musikalisch brilliant, thematisch mutig. Ja, der Film ist zu lang. Ja, Safin ist unterentwickelt. Aber das Finale ist herzzerreißend und richtig.

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Filmdaten bereitgestellt von

The Movie Database (TMDB)

Zuletzt aktualisiert: 23. Oktober 2025
Streaming-Verfügbarkeit geprüft

Quelle: The Movie Database (TMDB)

1 Kommentar

WhiskyTom

Das hier war wahrlich ein perfekter Abschluss von a.) der Daniel Craig Ära und b.) auch von der klassischen Bond Ära. Wie und vorallendingen OB Amazon den Restart des Franchises hinbekommet dürfte wohl die Frage aller Fragen der Bond-Fans sein.

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