Kultfilm oder nur Nostalgie? Zwei Missionare bekommt von mir 8.0/10 Punkte. Nicht der beste Spencer/Hill-Film, aber die Chemie zwischen den beiden ist zeitlos – und die Priester-Prämisse ist genial. Perfekt für Fans und alle, die prügelnde Geistliche lieben.

50 Jahre nach der Premiere: Zwei katholische Priester, die lieber mit Fäusten als mit Bibelversen argumentieren. Bud Spencer und Terence Hill in ihrem zehnten gemeinsamen Film – und ihrem einzigen als Geistliche. Ein Film, der 1975 Deutschland im Sturm eroberte und heute wieder Kultstatus genießt.

Worum geht’s in Zwei Missionare?

Venezuela, 1890: Zwei katholische Priester führen ein ungewöhnliches Leben im Dschungel. Pater Pedro de Leon (Bud Spencer) und Pater G. „Blauauge“ (Terence Hill) züchten Papageien, handeln mit Pfeffer und helfen der lokalen Bevölkerung beim Verkauf ihrer Ernten. Von klassischer Missionsarbeit: keine Spur.

Der korrupte Gouverneur Alfonso Felipe Gonzaga (Robert Loggia) hat ein Handelsmonopol etabliert und presst die Einheimischen aus. Als die beiden „Missionare“ davon Wind bekommen, entscheiden sie sich für eine unorthodoxe Lösung: Statt zu beten, wird gefaustet. Die Bibel lehrt „Halte die andere Wange hin“ – aber diese Priester interpretieren das etwas freier.

Laut IMDb erreicht der Film eine Bewertung von 6.3/10 – für Spencer/Hill-Verhältnisse eher Mittelfeld. Doch die Zahlen täuschen: Der Film war ein Kassenschlager und überzeugt bis heute durch die einzigartige Chemie der beiden Hauptdarsteller.

Das Besondere an diesem Film

Die Priester-Prämisse: Zum ersten und einzigen Mal spielten Bud Spencer und Terence Hill katholische Geistliche. Diese Kombination aus heiligem Amt und handfester Action erzeugt einen herrlichen Kontrast. Wenn Bud Spencer zum Segen ausholt und dann doch lieber zuschlägt – das ist Comedy-Gold.

Spektakuläre Locations: Gedreht wurde in Kolumbien (Cartagena de Indias, Santa Marta, Barranquilla, Amazonasgebiet), und die Dschungelaufnahmen sind atemberaubend. Cinematograph Gábor Pogány nutzt die natürliche Kulisse perfekt aus.

Die Geschichte hinter der Geschichte: Während der Dreharbeiten erhielt Bud Spencer eine Krebsdiagnose. Der harte Hund hielt es geheim, beendete die Dreharbeiten und flog erst dann zur Behandlung in die USA. Die Therapie war erfolgreich – ohne sie hätten wir viele weitere Spencer/Hill-Klassiker nie erlebt.

Was funktioniert richtig gut

✅ Unschlagbare Chemie: Auch nach zehn gemeinsamen Filmen funktioniert die Dynamik zwischen dem großen Brummbären Spencer und dem flinken Schlaumeier Hill perfekt.

✅ Klassische Prügelszenen: Die Kämpfe sind choreografiert wie Ballett – spektakulär, aber völlig unblutig. Die Saloon-Schlägerei gehört zu den Highlights der Spencer/Hill-Filmografie.

✅ Robert Loggia: Der spätere Hollywood-Star („Scarface“, „Big“) glänzt als korrupter Gouverneur. Die perfekte Mischung aus arrogant und lächerlich.

✅ Oliver Onions Soundtrack: Guido und Maurizio De Angelis liefern mit „Mañana“ einen echten Ohrwurm. Fun Fact: Bud Spencer (unter seinem bürgerlichen Namen Carlo Pedersoli) schrieb einen Song mit.

Was hätte besser sein können

❌ Durchwachsene Story: Im Vergleich zu „Vier Fäuste für ein Halleluja“ (1971) oder „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ (1970) fehlt der zündende Funke. Die Handlung plätschert stellenweise dahin.

❌ Unnötige Subplots: Der prähistorische Quastenflosser als Running Gag zündet nicht. Die Papageien-Farm wird angeteasert, aber nicht konsequent durchgezogen.

❌ Längen trotz kurzer Laufzeit: Bei nur 89 Minuten sollte keine Langeweile aufkommen – doch einige Szenen ziehen sich unnötig.

Die Besetzung & deutsche Synchronisation

Deutsche Synchronisation: Besser als das Original?

Die deutsche Synchronfassung von Rainer Brandt ist legendär. Wolfgang Hess und Thomas Danneberg hauchen den Figuren in der deutschen Version noch mehr Persönlichkeit ein. Die Dialoge sind teilweise frecher und witziger als im italienischen Original – typisch für die Spencer/Hill-Synchronisationen der 70er Jahre.

Synchron-Highlights:

• Wolfgang Hess sprach Bud Spencer in über 25 Filmen
• Thomas Danneberg war die deutsche Stimme von Terence Hill
• Sogar Papagei „Lore“ bekam eine eigene Synchronstimme (Gerd Duwner)

Wo kann ich Zwei Missionare schauen?

Wird in kürze neu geladen wir arbeiten an einem Live Streaming Tool

Fun Facts & Easter Eggs

Zwei Missionare im Vergleich zu anderen Spencer/Hill-Filmen

Fazit: Zwei Missionare liegt im soliden Mittelfeld der Spencer/Hill-Filme. Nicht ihr Meisterwerk, aber weit entfernt von schlecht.

Häufig gestellte Fragen zu Zwei Missionare

Wie lange dauert Zwei Missionare?

Zwei Missionare hat eine Laufzeit von 89 Minuten (1 Stunde und 29 Minuten). Die italienische DVD-Fassung ist minimal länger mit 89:32 Minuten.

Wo kann ich Zwei Missionare streamen?

Die aktuellen Streaming-Optionen findest du oben in der Streaming-Section. Das WP-Streaming Plugin zeigt alle verfügbaren Dienste mit aktuellen Preisen.

Ist Zwei Missionare für Kinder geeignet?

Ja, mit FSK 12 ist der Film für ältere Kinder und Jugendliche geeignet. Die Prügelszenen sind völlig unblutig und eher slapstick-artig. Keine explizite Gewalt, kein Blut – nur die typischen Spencer/Hill-Keilereien.

Warum spielen sie Priester?

Das war eine einmalige kreative Entscheidung für diesen Film. Bud Spencer und Terence Hill haben nie wieder Geistliche gespielt. Der Kontrast zwischen heiligem Amt und handfester Action macht den besonderen Reiz des Films aus.

Wer spricht Bud Spencer auf Deutsch?

Wolfgang Hess leiht Bud Spencer seine deutsche Stimme – wie in über 25 seiner Filme. Terence Hill wird von Thomas Danneberg gesprochen. Beide Synchronisationen sind legendär und teilweise sogar besser als das Original.

Stimmt die Geschichte mit Bud Spencers Krebs?

Ja, das ist wahr. Bud Spencer erhielt während der Dreharbeiten zu Zwei Missionare die Diagnose, hielt es aber geheim und beendete erst die Dreharbeiten. Die anschließende Behandlung in den USA war zum Glück erfolgreich.

Gibt es eine ungeschnittene Version?

Die deutsche Kinofassung von 1975 war bereits ungeschnitten. Bei einigen deutschen DVD/Blu-ray-Releases fehlt eine kleine Szene. Die italienische DVD bietet mit 89:32 Minuten die längste Fassung.

Muss ich andere Spencer/Hill-Filme kennen?

Nein, jeder ihrer Filme funktioniert eigenständig. Aber wenn du die beiden noch nicht kennst, empfehle ich als Einstieg „Vier Fäuste für ein Halleluja“ (1971) oder „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ (1970).

Pro & Contra im Überblick

Mein Fazit zu Zwei Missionare

Zwei Missionare ist nicht der beste Bud Spencer & Terence Hill-Film – das lässt sich nicht schönreden. Die Story hat Längen, die Subplots zünden nicht, und der Drive fehlt im Vergleich zu ihren absoluten Klassikern wie „Vier Fäuste für ein Halleluja“ oder „Die rechte und die linke Hand des Teufels“.

Aber: Selbst ein durchschnittlicher Spencer/Hill-Film ist unterhaltsamer als 90% moderner Action-Comedies. Die Chemie zwischen den beiden ist zeitlos. Die Priester-Prämisse ist originell und witzig. Die Locations sind spektakulär. Und wenn man weiß, was Bud Spencer während der Dreharbeiten durchgemacht hat, bekommt der Film eine zusätzliche emotionale Ebene.

Für Einsteiger empfehle ich andere Filme als Einstieg. Aber für Fans? Ein Muss! Allein schon, weil es ihr einziger „Priester-Film“ ist und die deutsche Synchro wieder erste Sahne ist.